von Markus Golletz
Fazit F 750 GS Test
Die F 750 GS ist ein hochwertig verarbeitest Motorrad in der Tradition von BMW. Anfängliche Schwierigkeiten und Kinderkrankheiten wird man in den Griff bekommen. Beim Test haben wir davon nur durch den kurzfristig anberaumten Rückruf der allerersten Modelle (Steuerkettenspanner?) mitbekommen. Beim Test gab es keinerlei Probleme.
Zum Stichwort Motorenfertigung in China kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel sagen. BMW arbeitet schon seit 2007 mit Loncin zusammen. Qualitäts-Standards werden dort eingehalten. Die 2. Generation der Motoren der G-Modelle (XChallenge, XMoto, XCountry) wurden bereits ab 2006/7 dort gefertigt. Vermutlich geht es den BMW Aktionären bei der ‚Neuen‘ darum, von den Lohnkosten her preisgünstiger zu produzieren.
Punkten tut die F 750 GS hauptsächlich durch ihre Assistenzsysteme und die damit verbesserten Fahreigenschaften. Die Liste ist lang. Damit gelingt es BMW, Wetterunbill und widrigen Witterungseinflüssen, sowie mangelhaften Reifen ein wenig von ihrem Risikopotential zu nehmen. Über Sound, Haltbarkeit und Produktionsstätten lässt sich viel streiten, es gibt aber auch viele Meinungen, selbst unter Journalisten eines Verlages. Thilo Kozik und Till Kohlmey vom Tourenfahrer widersprechen sich da teilweise in ihren persönlichen Einschätzungen zur F. Der eine findet den Sound gelungen, der andere hält in für einen schlechten Abklatsch der Husqvarna Nuda, etc. (vgl. TF und MotorradAbentuer in ihren Sommerausgaben 2018).
Die alte F 800 GS bleibt auch nach Markteinführung der Neuen ein zuverlässiges Motorrad mit eigenem Charakter. In ihre Konstruktion flossen im Laufe der Jahre viel Modellpflege und Verbesserungen ein. Probleme mit Wasserpumpe, Lichtmaschine oder der seltsame Bremsflüssigkeitsbehälter der ersten Modelle wurden korrigiert. Auch Fahrmodi kamen noch hinzu. Die F 800 GS wird künftig nur noch als Adventure zu haben sein.
Das bisher einzig erkennbare Manko an der neuen GS sind ihre Pfunde. Wir würden uns einen ]Knopf (wahlweise elektronisch / analog ;o) wünschen, um spätestens bei Geländefahrten 15–20 kg Ballast abzuwerfen.
Preise 2018
Eine ausgereifte F 800 GS mit Rotax-Motor ist derzeit mit allerlei Sonderausstattung für 11.000 € zu bekommen. Zwischen der neuen 750 GS und 850 GS besteht schon vom Grundpreis eine große Divergenz: 9.620 vs. 12.375 € werden derzeit aufgerufen.
Comfort-Paket mit Hauptständer, Keyless Ride, RDC Sensoren und heizbaren Griffen kostet 760 € extra, auch das aktuelle Licht-Paket kostet 290 € Aufpreis. Weiter ginge es mit Dynamik Paket und Tourenpaket (850 €, mit ESA, Tempomat, Gepäckbrücke – ohne Koffer) und schon und schon steht der Zeiger bei 12.000 €. Handschutz schläft mit 200 € und die Vorbereitung für ein BMW-Navigationsgerät mit weiteren 200 € zu Buche, der Navigator VI kostet selber auch um die 850 €. Der Preis des Testmotorrades ohne Koffer, und Nebenkosten liegt daher bei um die 13.600 € (inkl. 4 Paketen und 21 Sonderausstattungen).
Pro & Contra
- großer Lenkeinschalg dank konventioneller (Showa-)Gabel, die tadellos funktioniert
- elektronische Helferlein à la carte, die helfen, mit fahrtechnisch schwierigen Situationen umzugehen (meist: Sonderausstattung)
- absolut stabiles Straßenfahrverhalten
- verbesserter Kettenspanner, stabile Achsen
- gutes LED Licht (SA) breite Ausleuchtung, bewährtes BMW Koffersystem für die Reise
- Vernünftige, bewährte Reifendimensionen
- ausreichend Platz für den Sozius
- kein verminderter Spritverbrauch im Vergleich zum Vorgänger
- nicht unbedingt wartungsfreundlich: Zündkerzen, Ventile, Kettenwechsel
- mehr Gewicht: F 800 GS 2007: 204 kg, F 750 GS 2018: 224 kg
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