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Betamotor's kleine Armada

Roller, Enduros und Supermotos aus der Toskana

Betamotor liegt in den sanften Hügeln des Chianti eingebettet. Moppeds, Trialmaschinen aber auch waschechte Enduros und Supermotos erblicken hier das sanfte Licht der Toskana. Dorthin zog man, als die Fabrikationsstätte in Florenz zu eng wurde. Heute arbeiten 110 Angestellte in Rignano sull’Arno wo man in den1990 Jahren hinzog. Am deutschen Markt ist die Marke mit 1000 Einheiten (2008) noch nicht so bekannt, das mag daran liegen, das in Deutschland vornehmlich hubraumstärkere Zweiräder bevorzugt werden. Die größten Hubräume reichen bei Beta bis 525 ccm. Alessia Bonci ist freundlich und beginnt den Rundgang im zentralen Ersatzteillager, von dem aus quasi die ganze Welt beliefert wird. In den modernen Produktionshallen werden in zwei Produktionsstraßen wechselweise die geforderten Modelle montiert, auf Halde, nicht immer auf Bestellung, wie Alessia betont. Betamotor ist ein reiner Monatagebetrieb mit vielen örtlichen Zulieferern. 
Die krisenhaften Erscheinungen des Jahrgangs 2008 sind überwiegend überwunden, seit Juli 2008 ist auch die Kurzarbeit vorbei und es wird wieder voll gearbeitet. Dazu gibt es zur EICMA einen neuen 4-Takmotor und eine die dazugehörige Enduro die auf den Arbeitstitel RR4T MY10 hört und bis 525 ccm motorisiert werden kann. Der Motor soll der erste Beta-4takter sein, der nicht von KTM gefertigt wird. Mit den Mattighofenern hat man insofern eine Kooperation, als das man von dort 4-Taktmotoren bezieht und im Gegenzug für kleinere Hubräume Motoren liefert. Nur die kleinrädrigen Kindercrosser, die kommen wohl für ganz Europa aus Fernost – auch wenn bekannte Markennamen ihre Motorgehäuse zieren.
In einem Raum werden Stichproben zur Qualitätskontrolle von Zulieferteilen gezogen, auf dem Motorprüfstand bekommen komplett montierte Motorräder und Roller den letzten Schliff. Betamotor ist einer von den kleinen, wie etwas Moto Morini oder Bimota, mit einem sehr speziellen Publikum. Obwohl man viel von den kleinen Beta-Supermotards hört ist der Betamarkt dafür traditionell in Frankreich angesiedelt. Dort gehen auch kleine Hubräume oder die Motorräder mit den Suzuki DR 350 Motor. Auf die Frage, ob wir denn auch das Herz der Fabrik besichtigen können, die Forschung und Entwicklungsabteilung, muss selbst Pressefrau Alessia passen: Da komme sie selber nur mit Sondergenehmigung hinein. So bleibt also die Frage offen, ob Beta allein, oder zusammen mit den anderen Großen Italiener im Entwicklungs- und Designcenter von San Marino ihre Motorräder kreieren. Am Ende steht ein Gespräch mit dem Marketingleiter Stefano Soldani, auf dessen Schreibtisch sich viele europäische Motorradzeitschriften türmen. Man wird von Betamotor hören, spätestens im November in Milano!

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