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18Opfer in Frankreich und 183 Todesopfer in Deutschland (134 an der Ahr) brachten die Unwetterkatastrophen von Oktober 2020 in Frankreich und Juli 2021 in Deutschland. Im französischen Royatal, im Grenzgebiet zwischen Italien und Frankreich und an Ahr und Erft werden große Anstrengungen zum Wiederaufbau unternommen. Erschwerend kommen und kamen die Folgen der Covid-19 Pandemie dazu. Nie erforderten Unwetterereignisse mehr Opfer, wie in diesen Zeiten. Inzwischen ist klar, auch im wohlbehüteten Mitteleuropa werden die Folgen des menschengemachten Klimawandels deutlich sichtbar.
Die Starkregenereignisse im Juli 2021 in Deutschland im Ahrtal, Bad Münstereifel, Erftstadt und weiteren Regionen um Trier und im südlichen NRW (und an der benachbarten Maas) machten deutlich, das sich Extremwetter-Ereignisse häufen und jederzeit wieder auftreten können. Der Katastrophenschutz ist stark überfordert, Warnsysteme funktionieren nicht und auch der anschließende Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Die Wiederherstellung der Dörfer und der Infrastruktur wird nicht Monate, sondern Jahre dauern - das zeichnet sich bereits im Royatal und den benachbarten italienischen Regionen ab.
Zusätzlich sind im Italienisch-Französischen Grenzgebiet Migration und Flucht über das Mittelmeer ein ständiger Begleiter, während der Ausbau des Tende-Tunnels mehr Alpentransit-Verkehr durch das Tal bringen soll(te).
Wie schaut es aus mit der Solidarität unter den Anwohnern, wie bewältigen sie diese Mammutaufgabe, wie sind ihre Positionen zur aktuellen Politik?
Das Projekt soll den Aufbau dokumentieren, Parallelen zu den 2021er Ereignissen in Mitteleuropa ziehen und in Portraits ausdrücken, was Anwohner erleben, sowie exemplarisch Themenfelder der europäischen Politik aufzeigen, die sich hier en Miniature abspielen: In der Flüchtlingspolitik spielt das Royatal als Grenzgebiet zweier Mittelmeer‐Anrainer eine wichtige Rolle, illegale Pushbacks seitens der Behörden fanden bisher regelmäßig statt.
Neue Solidarität erwächst aus der aktuellen Situation. Mit Interviews und Fotos möchte Autor Markus Golletz deutlich machen, wie der Alltag samt den Einschränkungen von der Lokalbevölkerung angepackt wird, untersuchen, ob die Schäden zu einem Umdenken in Klima- und Verkehrspolitik führen können, sowie Lehren und Schlussfolgerungen herausarbeiten, die zwischen dem Royatal und den vom Starkregen betroffenen Regionen in Deutschland bestehen.
Methodisch: Es entstehen Interviews mit Betroffenen, eine Tonbildshow, eindrückliche Bilder und Portraits, sowie journalistische Betrachtungen der Sachlage.
Wissen: Alpenhochwasser 2020 | Ahrhochwasser 2021