von Markus Golletz (Kommentare: 0)
Die Touratech Ténéré 700
3000 km durch Piemont
Sie ist bekannt für ihren stoischen Geradeauslauf, geringen Verbrauch und große Zuverlässigkeit des Motors. Und sie verbraucht einen Liter weniger Sprit bei gleichen Fahrleistungen als die F 800 GS. Wir hatten Gelegenheit, eine T7 der ersten Generation (Bj. 2019), ausgestattet von Touratech Nord 3000 km Probe zu fahren.
Touratech bietet für die Ténéré 700 einige Features, die sie noch reisetauglicher machen. Man muss nicht gleich alle besorgen, unser Tester war quasi voll ausgestattet. Besonders das Soft-Taschen-System Discovery (429,90 € ohne Heckrolle) ist ausgereift und besonders für eine Pisten-taugliche Camping-Reise gedacht. Passend dazu ist ein Hitze-Abstandsblech zum Auspuff per Schlauchschelle montiert, das den Kontakt von Tasche und rechtsseitigen Auspuff verhindert. Trotzdem, in die rechte Tasche sollte man besser Hitze-unempfindliches packen. Gepackt wird in zwei 20 l Säcke, die sich per Schnalle sichern und unkompliziert aus Satteltaschen (mit Ablaufloch) herausziehen lassen. Wichtig ist die stramme und korrekte Befestigung, sonst kann es doch zu unerwünschten Kontakt mit dem Auspuff oder dem Hinterrad kommen. Dabei werden zuerst die 5l-Taschen, die sich unter den Haupttaschen befinden, in Mitleidenschaft gezogen.
Touratech empfiehlt als Gepäckrolle das RackPack Extreme aus der Ortlieb Motorrad Edition, wir verwendeten zusätzlich durch Rok Straps gesichert einen normalen 110 l Ortlieb Duffle mit wasserdichtem RV, das sich bestens bewährt hat und viel Stauraum für Einkäufe bietet. Ortlieb im Motorradbereich wurde bis vor kurzem exklusiv über Touratech vertrieben. Derzeit nur Restbestände. Wir konnten also 150 Liter Gepäck transportieren und in die 5l-Taschen des Discovery Systems noch zwei Helinox Chair One verstauen. Das reichte absolut. Leider kommt es dann zu Platzmangel für den Sozius. Der muss also besser zu Hause bleiben! Das System findet auch halt an der TT Zega Gepäckbrücke, die auch Topcase-tauglich ist.
Ferner gab es noch die Windschildverstellung Pro, eine von Hand verstellbare Tourenscheibe, die individuelle aerodynamische Anpassung ohne Werkzeug ermöglicht. Die Handprotektoren Defensa Leverguard sind aus dem stabilen Regal, dazu das bewegliche TT Brems-Kupplungshebelset. Lenkertasche. Diverse, gut gearbeitete Metallbleche von Touratech schützen Wasserpumpe, sorgen für besseren Druck auf den Bremshebel, verbessern den Kettenschutz, verbreitern die Ständerplatte. Auch die Sturzbügel und Motorschutz runden die Ausstattung ab und sind dabei relativ leichtgewichtig. Nicht gefallen hat uns die Plastik-Werkzeugbox, für die eigenes, ein sehr herausragender Bügel an den linken Sturzbügel geschweißt wurde. Nach Demontage selbiger konnten wir hier die Regenkombi fixieren, es bleibt aber ein Beigeschmack für das Offroad fahren. Dann kann der Bügel beim Fußeln gefährlich werden.
Auch die Lenkerenden-festen Handprotektoren sind eher der robusteren Art. Auf die Rückspiegel (von Yamaha) trifft das nicht zu. Eine Katastrophe.
Die bequeme, aber üppig bepreiste Komfortsitzbank schlägt mit 499 € zu Buche. Unten fanden wir noch einen Wasserpumpenschutz, zu dessen Montage aber die Deckelschrauben gelöst werden müssen, was zu vorzeitigen Undichtigkeiten führen kann.
Auch das Tankrucksack-Angebot bei Touratech ist üppig, wir vertrauten wegen der Handhabung und Größe aber auf den 20l Enduristan Sandstorm, in der auch eine Fotoausrüstung Platz findet. 12-20l sind tatsächlich möglich am T7 Tank, auch wenn es zu einer Sitzflächenverkürzung kommen kann. Praktisch ist auch eine Lenkertasche oder der GPS Halter von TT auch hier setzten wir auf serienmäßiges Zubehör.
- Weitere Teile für die T7 von Touratech
- Piemont Bergstraßen Update folgt!
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