von Markus Golletz (Kommentare: 0)
Alpinestars Kollektion 2018
Alpinestars Fahrer-Outfit & Oscar Gear
Alpinestars im italienischen Asolo ist eher bekannt für Motorradstiefel und Handschuhe. Und für sein Engagement im Motorrad Rennsport.
In letzter Zeit hört man aber auch von der Air-Bag kompatiblen Sicherheitsausrüstung und von dem Streit mit Dainese, die ähnliches erfunden haben. Alpinestars kooperiert in Sachen Air-Bag mit BMW und ist sich bisher sehr siegessicher, dass der Patentstreit zur Zufriedenheit beider Seiten beendet werden kann. Das Air-Tech Produkte derzeit nicht in Deutschland verkauft werden dürfen, ist aber eher ein Gerücht. Jedenfalls sollte der Streit die Kunden überhaupt nicht tangieren, so Dietmar Schmeil, seit Jahren Alpinestars-Händler aus Hannover.
Großer Entwicklungsaufwand bei der Touring-Kollektion
Was ist besonders an der Kollektion 2018? Genaugenommen bringt Alpinestars jährlich mehrere Kollektionen auf den Weg. Eine besondere Nische bilden diejenigen Motorradjacken, die Tech-Air kompatibel sind, d. h. die mit den Airbags zusammen verwendet werden können. Besonderes Augenmerk und Entwicklungs-Power legte Alpinestars dieses Jahr in die Tourenbekleidung, aus der wir einige Sachen vorstellen möchten. Mit dabei auch eine Wachsjacke der Oscar Classic-Serie.
Verarbeitet werden die Bekleidungs-Kollektionen in verschiedenen Qualitäten: Gore-Tex ist sicherlich die eine, aber mittlerweile erreicht die Drystar-Membran-Kollektion ähnliche Qualitäten. Besonders die, die in Laminat-Bauweise geschneidert werden. Erstmalig verarbeitet wurde diese Membrane als Laminat in der Alpinestars Yokohama Jacke. Bei der Entwicklung ist Alpinestars italienisch, bei der Fertigung eher Global Player, hat aber ein funktionierendes Controlling und eine gute Qualität. Etwas Aufmerksamkeit sollten man dem richtigen Sitz der Bekleidung schenken, denn nur bei ausgewählten Hosen gibt es längere und kürzere Ausführungen. Jacken werden standardisiert nach dem US-Größensystem geschneidert.
Alpinestars hat verschiedene Partnerschaften in vielen Ländern mit ausgewählten Produktionsstätten. Dort werden Qualitätskontrollen durchgeführt und von Alpinestars Supervisoren verifiziert. Ähnliches passiert, wenn die Ware in die Lager nach Europa kommt. Über die Arbeitsbedingungen an den Produktions-Orten war Alpinestars bisher kein Statement zu entlocken. Konzipiert und arbeits-vorbereitet werden alle Alpinestars Motorradprodukte in der Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung in Italien (Asolo). MOTORRAD (Ausgabe 2016/15, von Klaus Herder) schrieb über Produktionsstätten wie KIDO in Vietnam vor ein paar Jahren eine spannende Reportage.
Yaguara DS Drystar (Tech Air) Jacke: FC-Moto: 569€
Hier bisher nur die Features der neuen Jacke 2018: Besonders viel Entwicklungsaufwand floss nach eigenen Angaben dieses Jahr bei Alpinestars in die Verbesserung der Touring-Bekleidungslinie. Die Yaguara Jacke ist mit Stretch-Zwickel auf den Armen und Ärmel ausgelegt, um das aufgeblasene Volumen der Jacke (mit Tech-Air) unterzubringen, ohne die Nahtfestigkeit oder Materialintegrität zu beeinträchtigen. Derart anpassungsfähig geschnitten, soll die Jacke auch ohne das Airbag-System für eine 'vielseitige individuelle Passformen' getragen werden können.Tatsächlich ist der Airbag schon in der Jacke enthalten. Auch die Leuchtdioden am Ärmel und ein paar Kabel. Eine Taillenverstellung macht lässt die Bauchgröße stark variieren. Am unten Rand fehlt eine Einstellmöglichkeit.
Als Ärmelabschuss dient eine Klettverstellung und ein Zweiwege RV, gleichfalls auch zur Belüftung, wie die seitlichen und Brust-Belüftungs RV's von YKK Aquaguard (vgl. hier). Die Ärmelweite ist an zwei Stellen einstellbar, ebenso findet man am Rücken seitlich wieder Verschließbare Luftaustrittsöffnungen - und eine große Kartentasche. Insgesamt ist das neue Drystar-Laminat erfreulich elastisch und soll dadurch zur Gewichtsreduktion führen. Auch die Passform ist dadurch enorm verbessert. Infos von Alpinestars zur Yaguara DS Jacke.
- Polyamid-Gewebe laminierte Schalenkonstruktion
- 8 Belüftungsreißverschlüsse auf der oberen Brust, Arme zurück und der Seite des Körpers
- Laminierte, mehrschichtige Drystar-Membran (gebondet): verringert Materialfalten
- Ellenbogen-Aramidfaserverstärkung
- Große Stretch-Einsätze auf der Rückseite der Schultern und Arme für mehr Flexibilität und Bewegungsfreiheit
- Taillenverbindung Reißverschluss ermöglicht die Befestigung an Alpinestars Hosen
Oscar Enduro Jacket (407€ bei FC-Moto) | Made in India
Die Oscar Enduro Jacke erinnert an alte Zeiten von Belstaff oder Barbour-Jacken. Die waren damals schon unverhältnismäßig teuer (keine Protektoren) aber leisteten doch erstaunliches. Besondere Merkmale der Benutzer: schwarze Fingernägel, wachsiger Geruch und mit fortschreitender Alterung ein speckiges Aussehen. Mit anderen Worten: heute unwahrscheinlich cool. Die Oscar Jacke ist schon ein Luxusprodukt gegen die old English Varianten. Belstaff war hingegen meist schlank und Barbour eher etwas weiter geschnitten, so wie die Oscar-Kollektion nun auch. Im Gegensatz zu früher gibt es nun vernünftige Protektoren an Ellenbogen und Schulter, für einen Rückenprotekor ist Oscar vorbereitet. Programm sind auch die Sack-artigen Taschen - wie früher - die weder für Handy oder sonst noch etwas optimiert sind, aber eben meist groß ausfallen. Als Lining gibt es ein Poyesterfutter und ein weiteres komplettes Winterfutter, dass die Jacke natürlich auch etwas enger macht. Damals wie heute setzt man auf Druckknöpfe um Taille und Ärmelabschluss anzupassen. Ein Regentest steht noch aus.
Sektor Tech Hoodie (217€ bei FC-Moto) | Made in Bangladesch
Wir dachten, jetzt kommt ein Hoody für zu Hause, doch Sector Tech bedeutet bei Alpinestars eine vollwertige Motorradjacke. Ein Futter gibt es nicht, dafür eine abnehmbare Kapuze und neben den üblichen Protektoren sogar einen Rückenprotektor. 'Kapuzenpullover' wie auf der Webseite von FC-Moto steht, ist daher nicht die richtig Bezeichnung, am ehesten erinnert das Material an Softshell. Richtig hingegen ist, das bei Regen eine Außenjacke benötigt wird.
Alpinestars Bryce Gore-Tex pant (links) und alternativ neu: Yagura DS Pant 427€ (rechts)
Die Bryce Hose ist aufwändig in Gore-Tex Laminat Qualität konzipiert. Sie weist einige Besonderheiten auf. Zum Beispiel gibt es an den Knien einen dreifache Verstärkung und Stretcheinsätze, die einen bequemen Kniewinkel, je nach Motorrad, nicht behindern. Gedichtete Oberschenkel Reißverschlüsse sorgen für eine Komfort auch bei höheren Temperaturen. Nucleon Hüftprotektoren können nachgerüstet werden (bei uns waren sie dabei), ein per RV angebrachtes 100G Thermofutter garantiert optional auch Winter Tauglichkeit. Hosenträger (abnehmbar) und der obligatorische Verbindungs-RV zu anderen Alpinestars-Jacken runden das Angebot ab. Die Passform ist regular bis schlank. Zum Vergleich und alternativ biete A-Stars 2018 noch die Yagura DS Pant an. Test und Vorstellung erfolgt später.
CROSSER AIR TOURING Handschuh 76€ bei FC-Moto
Mit Handschuhen hat Alpinestars irgendwie den Bogen raus. Sie sind meist langlebig, funktionell und auch originell. Der Crosser Air Touring Handschuh hat diesen genial engen stulpenfreien Abschluss, wie man sich ihn für Sommerhandschuhe wünscht. In Zeiten von Heizgriffen und Handprotektoren kann man den Handschuh fast die ganze Saison fahren. Dafür gibt es viel Fingerspitzengefühl, trotz stabiler Handinnenfläche. Verarbeitet wurden Leder, Wildleder, Air-Meshtextil, Reflexdetails, Touchscreen kompatible Fingerspitzen und eben auch die patentierte 3./4. Fingerbrücke, die das Verdrehen und die Trennung der Finger beim Aufprall verhindern hilft. Größen S-3XL, enger Schnitt.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben