von Markus Golletz (Kommentare: 0)
Helmlampen-Test
Helmlampen-Test: Magicshine, Cateye, Meroca
Helmlampen bringen Licht in die Dunkelheit – so viel, dass es dem Gesetzgeber (oder den Tieren im Wald) nicht immer Recht ist. Die Lampen sind universell einzusetzen, aber auf dem Helm entfalten sie ihren wahren Möglichkeiten. Besonders in der dunklen Jahreszeit und beim Mountainbiken, wenn man von der Dunkelheit erwischt wird, machen sie den dunklen Wald wieder taghell. 2000 bis 4000 Lumen werden aufgewendet, das ist weit mehr als ein Autoscheinwerfer auf die Straße bringt. Natürlich muss man aufpassen, dass man niemanden blendet, oder stört. Einige Lampen haben eine (adaptive) Dimm-Funktion, andere sind zoombar (bisher keine im Test), wieder andere haben eine oder zwei Hochleistungs-LEDs und sind nicht verstellbar. Die meisten haben mehrere Stufen, in denen sich die Lichtmenge regeln lässt.
Bisherige Testkandidaten:
Magicshine MOH 55 Pro (189 €)
Cateye AMPP 1100 RC (60–80 €)
Meroca Fahrrad LED Auto on/off (1000 Lumen) 4500 mAh Akku (hier) 30 €
Die StVZO Problematik: Wir haben es hier mit Lichtintensitäten zu tun, die es mit aktuellen Kfz LED-Scheinwerfern aufnehmen können. Daher ist eine Eignungsprüfung erforderlich, will man die Lampen legal im Straßenverkehr benutzen. Wie nach dem Aufkommen der Gasentladungslampen ist es erforderlich, dass so ein Licht einen definierten Lichtkegel bietet, der Blendungen des Gegenverkehrs ausschließt. Der Betrieb auf einem Helm kann es also nicht sein, denn durch die Anbringung am Kopf ist es einfach dort hell, wo man hinschaut. Das StVZO Siegel bekommen in der Regel nur Lampen, die fest am Fahrrad montiert werden und in der Abblendlicht-Stellung eine klare Hell-Dunkel-Grenze bieten, die Blendwirkungen ausschließt. Das ist bei den meisten 4000 Lumen Brennern der Kopflampen nicht der Fall. Daher können sie nur außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs benutzt werden. Doch der Reihe nach. Es gibt auch Hersteller, die Lampen anbieten, die für Lenker und Helm gleichermaßen geeignet sind, doch die sind schnell sehr teuer.
Wir haben bisher drei sehr unterschiedliche Modelle verschiedener Preisklassen im Testbetrieb:
Die Magicshine MOH 55 ist die hellste und hochwertigste. Sie hat einen separaten Akku, was das Gewicht am Helm reduziert. Der Akku, eine Art Powerbank, kann über verschieden lange Kabel im Rucksack oder am Fahrradrahmen mitfahren. Es gibt sie in zwei Akkugrößen, mit 6500 und 10000 mAh. Der Akku kann auch als USB-Powerbank benutzt werden.
Lichtkegel: relativ rund, 100, 600, 1500 oder 4000 Lumen. Zwischen 1500 und 4000 Lumen ist gar nicht der erwartete starke Unterschied, im Wald wird vieles Licht ‚geschluckt‘ daher ist die letzte Stufe in schwierigen Situationen tatsächlich manchmal sinnvoll. Der Lichtkegel ist nicht straßenzugelassen und wegen der zwei Austrittsöffnungen relativ oval. Angenehme Lichtfarbe. Top-Verarbeitung.
Die Cateye AMPP 1100 Helm-Lampe besteht nur aus einem Gehäuse und wird mit Akku am Helm befestigt. Der Lichtkegel ist eher rund und kann ebenfalls in mehreren abgestimmten Stufen gedimmt oder auf Blinklicht gestellt werden. Der Startknopf zeigt dabei farblich den Akkustand an. Ebenfalls gibt es eine angenehme, tageslichtähnliche Lichtfarbe. Auch diese Lampe ist wasserfest (IPX 6). Die Cateye AMPP 1100 ist eine klassische Helmlampe mit eingebautem Akku. Sie hält bei 1100 Lumen um die 1,5 Stunden, kann aber auch wesentlich stromsparender betrieben werden. Der 2500 mAh Akku kann dann bis zu 50 h halten (Flash) oder auf der geringsten Leuchtstufe der SMD-LED`s 6,5 Stunden. Die Lampe bietet einen kombinierten 'daytime hyper constant Mode' (400/ 1100 Lumen) mit optimierten Akkuverbrauch und hat eine sogenannte OptiCube Linse, auf die wir im Test noch eingehen. Ihre weiteren Modi sind 400, 800, 110 Lumen Mode & Flashing.
Die Meroca LED-Lampe ist der Cateye- von Busch & Müller IQ-XM 120 €Leuchte von der Konstruktion ähnlich. Sie hat nur eine LED-Austrittsöffnung und ca. 1000 Lumen in der Maximal-Stellung. Eine Besonderheit ist ihre on/off Automatik. Die erkennt nach einer Minute Erschütterungen und schalte bei Fahrt ein und bei Stillstand aus – wenn man den Modus benutzen möchte. Die Lampe ist preisgünstig trotz guter Verarbeitung um Aluminiumgehäuse. Ob man dafür Ersatzteile wie Halterungen bekommt, ist jedoch fraglich. Sie wird ausschließlich über China-Versandhandel (AliExpress) vertrieben. Wir testen in den kommenden Winterwochen und werden berichten.
Im Bild die Magshine MOH 55 Pro
Vom Setup ist es wichtig, dass die Lampen am Kopf nicht so schwer sind. Sie werden mit einer Halterung, die oft kompatibel zu Garmin oder GoPro ist, am Helm befestigt. Ein Kabel führt dann zum Akku, der im Prinzip eine Powerbank ist. Oft werden aber andere Verbindungsstecker als USB benutzt. Vom Akku kann man aber auch Fremdgeräte laden. USB kommt bei seriösen Angeboten nicht infrage, weil fehlende Wasserfestigkeit oder eine zu hohe Strommenge zu einer labilen Verbindung führen könnte.
Cateye bietet ein breit abgestimmtes Angebot an Fahrradlampen. Die ‚Volt 6000‘ Helmlampe ist für Deutschland nicht Straßen zugelassen und kostet über 800 Euro.
So sieht es aus, wenn man die Magicshine MOH 55 im Wald bei voller Leuchtstärke 'zündet'
Zur Magicshine MOH 55 hier schon ein paar Daten: Der Test eines Kollegen bescheinigt ein gutes Handling, es fehle aber eine Zwischenstufe bei der Helligkeit.
LED leuchtet GRÜN = 100 – 75 % Akkukapazität
LED blinkt GRÜN = 74 – 50 % Akkukapazität
LED leuchtet ROT = 49 – 25 % Akkukapazität
LED blinkt ROT = 24 – 1 % Akkukapazität
Vier Stufen bietet die Leistungsaufnahme:
Niedrig: 100 lm – 89 h Laufzeit, zum Basteln und Lesen geeignet
Mitte: 600 lm 20 h – 30 min Laufzeit, Ausleuchtung wie normale Fahrradlampe, im Umkreis
Hoch: 1500 lm 6h – 30 min Laufzeit, wie ein Autoscheinwerfer
Turbo: 4000 lm – 2 h 25 min Laufzeit, volle Leistung, alles hell!
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