von Markus Golletz (Kommentare: 2)
Passt nicht: Konfektionsgrößen
Das Bekleidungsgrößen-Dilemma
Das Dilemma ist groß: wer aus dem Katalog bestellt, der kann mit klimafeindlichen Retouren rechnen. Besonders Tricky sind die sogenannten Letter-Sizes (M-S-XL-XXL), die sowieso nur für grob ein Drittel der Menschheit passen. Alles andere ist reine Spekulation, so unterschiedlich sind die Maßtabellen der Hersteller. Je nach Erdteil, je nach Land gibt es Besonderheiten und Vorlieben, die das bestellen nach einem System, das nur 6 Erwachsenengrößen umfasst unmöglich macht. Comfort fit, buggy, slim, all das sind nur Krücken wenn es um passende Bekleidung geht. Vom Maßanzug ist das meilenweit entfernt, nur wenige Hersteller bieten bei gut laufenden Serien mehr Größen an.
Für Letter-Sizes gibt es keinen Standard
Geschneidert wir meist nach den nationalen Vorlieben: In Italien und Spanien wird etwas kleiner als in Deutschland, von Letter Sizes in Asien kann man oft ein bis zwei Größenstufen abrechnen, damit sie halbwegs vergleichbar zur europäischen Größen sind. Zu den bevorrateten Größen kommt bei den Händlern dann noch ein mehr oder minder großes Farbenspekturm hinzu, so müsst()en sich Hersteller bis unter die Decke mit allen Kombinationsmöglichkeiten bevorraten. Das macht heute kaum noch jemand, außer den wenigen Spezialisten.
Wir suchen nach euren Erfahrungen für einen Artikel darüber!
Welche Erfahrungen habt ihr im Motorradbereich mit Konfektionsgrößen, wo gibt es eher etwas für Schlanke, wo Bauchgrößen?
Wie steht es mit den Größenberatern im Internet (hilft nix, wenn man am ende nur zwischen 4 Größen auswählen kann...)?
Wir werden uns an den Spezialisten Stadler wenden und die großen Ketten befragen, doch eins scheint klar: solange es wenig Klagen gibt, wird der Mainstream mit teils schlecht sitzender universal geschnittener Kleidung bedient. Wer den Maßanzug möchte, zahlt sicher einen Aufpreis.
Wir versuchen herauszubekommen, wie sich Konfektionsgrößen überhaupt berechnen, dabei spiel bei Männern grundsätzlich der Brustumfang eine Rolle und bei Frauen der Brustumfang minus zwölf geteilt durch zwei. Manche Hersteller verzichten bereits auf die Letter-Sizes und geben nur Maße wie Hüftumfang, etc, an. Man darf also gespannt sein, was dabei herauskommt ;o)
Linktipp
- Deutschlandfunk Nova: 'Nichts wird passend gemacht'
Kommentare
Kommentar von Silencer |
Oh ja, spannendes Thema! Ich bin 1,70 und habe verhältnismäßig lange Beine und einen breiten Brustkorb. Bei einer ganzen Reihe von Herstellern ist es so, dass M zwar die richtige Länge hat, aber wahlweise zu eng oder viel zu weit ist.Außerdem gibt es völlig skurrile Ausreisser:
So ist eine Hose von HELD in M im Bund so weit, dass sie mir vom Hintern fällt und die Beine zu lang sind, eine Nummer kleiner in S kriege ich dann aber den Knopf nicht mehr zu und die Beine der Hose sind so eng, dass es mir in den Kniekehlen das Blut abdrückt. Aber gut, Held macht auch Handschuhe bei denen der Daumen in Relation doppelt so lang ist wie der Rest der Finger.
Antwort von Markus Golletz
Silencer!
Bei Held passt mir eine Jacke einfach so in M. Das ist aber die einsame Ausnahme. Zu den Handschuhen hat mir Held mal gesagt, dass es Absicht ist, so viele Passformen zu bauen. Jede Hand ist total anders und so lösen sie über die verschiedenen Modelle und Schnitte, das mal irgendwas passt. Ja und für den Artikel wird uns Hans Jürgen Stadler ein paar Fragen beantworten, wie die da so dran gehen. Ich fürchte nur, bessere Passformen im 'Euro-Style' gibt es nur bei gut laufenden Modellen wie Polo Mohawk z. B. oder eben im Premium Bereich. Tatsächlich lohnt sich das manchmal, weil Cordura-Bekleidung ja auch ziemlich lange hält.
Markus
Kommentar von Huetti |
Das ist mal wirklich ein Super-Thema, weil dringend nötig!
Als langjähriger Büse-Nutzer durfte ich dieses Jahr feststellen, dass die über Jahre gewohnte XXL nun nicht mehr passend ist und zur mindestens 3XL gegriffen werden muss, je nach Modell sogar zu 5XL. :-(
Bei Modeka dagegen ist XXL noch das XXL, was ich seit Jahren eigentlich gewohnt bin. Geht man zu Klim, dann muss man sehr genau schauen, ob man eine für den Ami-Markt (z.B. Badlands) oder für den EU-Markt (z.B. Kodiak) Klamotte vor sich hat. Ami ist super groß, wogegen EU schon sehr slim bzw. skinny ist.
Aus dem Katalog zu bestellen, ist mir nicht möglich, selbst wenn ich die entsprechenden Tabellen der Hersteller nutze. Es hilft einfach nicht, wenn man bei z.B. der Jacke im Brustbereich XXL, im Bereich der Taille XL und bei der Hüfte XXL ist oder wenn eine Hose bei passender Länge eine 4XL sein muss, man aber dafür nicht genügend Bauch hat und die Hose dann seeeehr weit ist. Büse und Modeka bieten immerhin ziemlich viele Zwischengrößen an. Vanucci (Louis) ist aber mittlerweile sehr italienisch geschnitten, sprich sehr eng. Da muss es dann schon eine 3 oder gar 4XL bei mir sein.
Ist schon eine komische Welt, wir müssen einfach mal wieder richtig vermessen werden und nicht die Werte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts als Maßstab nehmen.
Ich bin sehr gespannt auf Euren Artikel!!!
Bikergruß... Huetti
Antwort von Markus Golletz
Andreas,
danke für Deinen Input! Wir sind dran, können demnächst bei Stadler Fachchleute sprechen. Dein Statement zu KLIM teile ich voll und ganz, man muss quasi wissen, für wen der Schnitt ursprünglich konzipiert war. Selbst das hilft dann nicht immer weiter ...
Lieben Gruß,
Markus
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