von Markus Golletz (Kommentare: 2)
Preissteigerungen bei Motorradreifen ungebremst
Ein Ende ist noch nicht abzusehen
Viele Rohstoffe, die für die Reifenherstellung benötigt werden, wie Kautschuk, Stahlcord und Industrieruß sind schon in den letzten Jahren immer wieder angestiegen. Damit lagen sie 2021 schon über 50 Prozent über den Vorjahres-Preisen. Während der Pandemie gab es immer wieder Lieferketten-Probleme besonders in Asien. Außer den gestiegenen Ölpreis kann man auch die auf petrochemischer Basis hergestellten synthetischen Kautschuke in die Herstellungskosten einrechnen. Das Ergebnis sieht man nun bei der Preis-Recherche für Motorrad- und Autoreifen. MR hat sich bei zwei Herstellern umgehört:
Pierre Schäffer (Vertriebsleiter Heidenau) sprach in einem MDR-Interview davon, dass die Heidenau-Produktion erstmal bis Ende Mai gesichert sei. „Bis dahin müsse man neue Wege auftun, um die Rohstoffe, die bisher aus Russland und der Ukraine kommen, über andere Lieferanten zu beziehen.“ Heidenau hat die Preise im Mai um 15 % erhöht.
Ein Ende der Preisspirale ist noch nicht absehbar. „Die Veränderungen am Weltmarkt haben nicht nur Material und Rohstoffe verknappt, es haben auch nahezu alle Lieferanten ihre Preise erhöht. Beispielsweise sind die Verpackungen aus Karton deutlich teurer, die Transportkosten sind gestiegen und nicht zuletzt die Energiepreise.“ In der Marketingabteilung hören wir ähnliche Töne: Es sind enorme Preissteigerung besonders bei externen Faktoren und Bereiche wie Rohstoffe & Materialien, Energie, Transport & Logistik zu verzeichnen. Heidenau konnte zwar in den Jahren 2018–2020 die Preise, trotz damaliger marktüblichen Erhöhungen, stabil halten, doch das 'deckeln' war nun nicht mehr durchzuhalten.
Damit ist also zu rechnen: Man wird nicht mehr immer sofort den Reifen bekommen, den man fahren möchte und die Kunden müssen sich auf weitere Preissteigerungen einstellen. (Quelle: MDR)
Anfang 2023 kann es bei der Auslieferung zu Wartezeiten kommen. Das liegt weniger an Lieferketten- als an Personalproblemen: Der Mangel an Fachkräften hat auch Heidenau trotz attraktiver Angebote für Auszubildende kalt erwischt.
Von einem anderen namhaften Hersteller haben wir ähnliche Informationen erhalten: Die Preise werden derzeit bei allen Reifen teurer – egal, welcher Hersteller oder Anwendung (PKW, MC, LKW ….). Das Problem dabei sind die Logistikkosten (bis hin zum 10-fach gegenüber vor-Corona) bei gleichzeitigem Kapazitätsengpass, denn wegen coronabedingten Krankheitsstand arbeiten viele Häfen nur auf Sparflamme. Dadurch steigen Preise für so ziemlich alles an Rohstoffen und auch Fertigwaren. Dazu kommen die gestiegenen Energiepreise oder die Rohstoff-Knappheit. Die Gummiherstellung ist energieintensiv und wird oft aus russischem Ruß, Öl und mit Gas hergestellt. Da das vorläufige Ende der Preissteigerungen noch nicht erreicht ist, sollte man rechtzeitig Reifen kaufen, die man gebrauchen kann.
Kommentare
Kommentar von Johannes R. |
Kann ich nicht ganz bestätigen.
Die Reifen sind teurer geworden das stimmt leider.
Lieferzeit innerhalb 3 Tagen nach Bestellung.
Trotzdem allen viel Spaß
?
Antwort von Markus Golletz
Was kannst du nicht ganz bestätigen? Das mit der Lieferzeit? 3 Tage sind ja okay, aber das gilt ja nicht für alle Reifen.
Ich wünsche auch allen viel Spaß mit den letzten Millimetern und natürlich sichere und abenteuerreiche Fahrt!
Markus
Kommentar von Peter M. |
Kann ich bestätigen für beide Motorräder.
Viel teurer und Lieferzeit bis unendlich!
Lieferbar ab 30.12.22!!!
Hoffentlich steigen die Reifenpreise für Lastenfahrräder bis ins unendliche!
;-)
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