von Markus Golletz (Kommentare: 1)
Tamron 18-400 mm f3.5-6.3 Di II VC HLD für APS-C: Das Superobjektiv?
Ein Objektiv für alles?
Tamron wagt, was lange verpönt war: ein Super-Zoom-Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 18 bis 400 mm. In APS-C bedeutet das 28 bis 640 mm, was sehr stattlich ist. Das leichte, innen-fokussierte Objektiv mit einer Lichtstärke f 3.5-6.3 ist damit ein never-change Objektiv, die eierlegende Wollmilchsau?
Um die Qualität zu sichern und der berüchtigten Beugung entgegenzuwirken, solle 1/2 bis eine Blende abblenden. Das vermindert den Effekt. Hilfreich ist der im Objektiv eingebaute Bildstabilisator, der bis zu 2,5 Blenden kompensieren kann.
DSLR-Kameras, aber auch moderne Kameras wie die Canon EOS 90D habe auch heutzutage noch Probleme mit einer hieb- und stichfesten Fokussierung. DSLM-Kameras mit ihrem (Augen-gesteuerten) Kontrast-AF setzen hier Maßstäbe. Wir fragten Tamron, welche Art zu fokussieren die beste ist:
»Der Phasen-Autofokus arbeitet generell etwas ungenauer, da im Allgemeinen das Licht durch einen Hilfsspiegel auf den AF-Sensor der Kamera umgelenkt wird. Ist der AF ungenau, so kann diese bedingt in der Kamera als auch durch unsern Service oder mit unserer Tap-In-Konsole im Objektiv justiert werden.
Daher gilt der Kontrast-AF als wesentlich genauer, da die Scharfeinstellung direkt auf dem Aufnahme-Sensor der Kamera berechnet wird, also ohne Umwege. Das bedeutet aber auch, dass die Rechenleistung der Kamera steigt. Soweit ich weiß, hat die AF-Fein Justage kaum bis keinen Einfluss beim Kontrast-AF.«
Beim Test des Allround-Objektivs in der 600 € APS-C (Dx) Klasse wurde genau das bestätigt. Zum einen wird das Objektiv nicht mehr lange verfügbar sein, zum anderen liefern meist nur die modernsten DSLR Kameras, ein wirklich schrumpfender Markt, genug Rechenleistung für präzise Fokussierung. Auch dadurch, dass ein Objektiv mit so einer weiten Zoomleistung keine durchgehend gleiche Blende haben kann, sollte man der Kamera (und dem Fotografen) Zeit lassen, für eine genaue Fokussierung. So auch unser Testergebnis: Spiegellose Kameras fokussieren schneller und genauer, bei dem Test des Tamron Objektives mit der Canon 90D gab es auch den DSLR-typischen Ausschuss an unscharfen Bildern. Ein leichtes Plus bringt der eingebaute Tamron VC Bildstabilisator, den man besonders für ferne Motive gut gebrauchen kann. Die oben genannte Tap-In-Konsole konnten wir leider nicht testen.
Schlussendlich: ein passables bis gutes Objektiv für Menschen, die alles dabei haben wollen. Die Lichtleistung ist gut und die Idee nicht schlecht. Leider wird es diese Tamron-Linse bald nur noch gebraucht geben.
Kommentare
Kommentar von Jan |
Ich habe das Objektiv auch und kann diese Aussagen bestätigen. Ich würde noch ergänzen, dass es ein hochwertig verarbeitetes Objektiv ist, also nicht so ein leichtes Papprohr wie es in der Billigklasse oft angeboten wird.
Peter
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