von Markus Golletz (Kommentare: 1)

Unbedingt machen: Kfz Versicherung anrufen

Kfz-Versicherung: Einfach nachfragen – und bis zu zwei Drittel sparen!

Warum treue Bestandskunden oft draufzahlen und was man dagegen tun kann

Die Wechselsaison bei Kfz-Versicherungen läuft auf Hochtouren. Bis zum 1. Dezember 2025 (der 30. November fällt auf einen Sonntag) muss die Kündigung beim alten Versicherer eingegangen sein. Doch bevor man sich in die Arbeit eines Versicherungswechsels stürzt, lohnt sich ein simpler Anruf bei der eigenen Versicherung. Kündigungsrecht hat man in der Regel nach einer Beitragserhöhung, einem Schadensfall (einen Monat), bei Fahrzeugwechsel oder Abmeldung.

Bestandskunden werden oft deutlich schlechter behandelt als Neukunden und müssen mit Beitragserhöhungen von über zehn Prozent rechnen, Versicherungsprofi, während im Neukundengeschäft die Preise teils sogar fallen. Die Versicherer setzen darauf, dass langjährige Kunden nicht aktiv werden – ein Kalkül, das leider häufig aufgeht.

Die SF-Klasse erreicht irgendwann ihr Maximum

Die meisten Versicherungen haben Schadenfreiheitsklassen von SF 1 bis maximal SF 50. Wer jahrzehntelang unfallfrei fährt, hat seine SF-Klasse längst ausgereizt. In den ersten Versicherungsjahren steigt der Rabatt rasch an – über 10 Prozent jährlich sind möglich. Der maximale SF-Rabatt beträgt 85 Prozent. Danach ist Schluss mit automatischen Verbesserungen. Die Versicherung freut sich über die Treue, während der Kunde Jahr für Jahr mehr zahlt.

Unser Praxistest: Zwei Drittel gespart – einfach durch Nachfragen

Wir haben es selbst ausprobiert: Ein höflicher Anruf bei der eigenen Versicherung mit der Bitte um Prüfung günstigerer Tarife brachte eine Reduktion um zwei Drittel. Kein Wechsel, kein Papierkram – nur die Frage: "Gibt es für mich einen günstigeren Tarif?"

Neukunden zahlen oft weniger als treue Altkunden. Bei einem Wechsel in einen neuen, günstigeren Tarif beim selben Versicherer müssen jedoch auch die eventuell abweichenden Leistungen dieses Tarifs beachtet werden. Viele Versicherer bieten Bestandskunden inzwischen die Möglichkeit, in aktuelle Neukundentarife zu wechseln. Man muss nur danach fragen.

Kosten Decken und Neukunden gewinnen — zu Lasten der Bestandskunden

Warum funktioniert das?

Die Versicherungsbranche kalkuliert mit der Passivität ihrer Kunden. Wer nicht kündigt, nicht nachfragt, nicht vergleicht, zahlt mehr. Die Preise in der Kfz-Versicherung sind nach Analysen seit 2022 rund 40 Prozent gestiegen. Die Versicherer müssen ihre Kosten decken – aber sie müssen auch Neukunden locken. Diese Neukundentarife stehen oft auch Bestandskunden offen.

Was kann man konkret tun?

Einfach anrufen: Bei der eigenen Versicherung nach günstigeren Tarifen fragen. Viele Versicherer bieten Tarifwechsel innerhalb des Hauses an. Unabhängige Vergleichsportale zeigen schnell das Einsparpotenzial. Falls die erste Anfrage abgewimmelt wird, höflich, aber bestimmt bleiben. Die Versicherung will treue Kunden nicht verlieren.
Außerdem kann man Zusatzoptionen prüfen: Fahrsicherheitstraining, niedrigere Kilometerleistung oder Werkstattbindung können zusätzliche Rabatte bringen.

Loyalität wird in der Versicherungsbranche leider nicht belohnt – im Gegenteil. Wer nicht aktiv wird, zahlt drauf. Ein einziger Anruf kann Hunderte Euro im Jahr sparen. Bei uns waren es sogar zwei Drittel des Zahlbetrages. Das Geld lässt sich deutlich besser in Treibstoff, neue Reifen oder die nächste Motorradtour investieren.

Daher empfehlen wir: Hörer in die Hand, nachfragen, sparen. Übrigens werden die Versicherungen in der Beratung der Altkunden nach Ablauf der Fristen (1. Dezember) erstmal wieder viel träger ...

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Kommentare

Kommentar von Henry |

Ich habe es auch gemacht und profitiert.. man müsste eigentlich bei Abschluss eine Günstigkeitsklausel vereinbaren mit der Versicherung, damit man nicht immer so doof da steht und die Kosten für Prunk und Neukundengeschäft alleine trägt. Dem Grundsatz Versicherung auf Gegenseitigkeit erfüllt das für mich jedenfalls nicht, wie Altkunden in der Regel abgezogen werden.

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