von Markus Golletz (Kommentare: 0)
Maira-Stura-Kammstraße nur noch unmotorisiert
Nachhaltiger und ohne Motor: Maira-Stura & Gardetta Hochebene

Es ist eine der schönsten Hochebenen im Piemont, die bisher größtenteils befahrbar war und zur Maira-Stura-Kammstraße gehörte. Lange Zeit war eine Verbindung der Täler Maira und Stura fehlerhaft in Landkarten eingezeichnet. Der Giro d'Italia erklomm sie regelmäßig und bog dann am 2421 Meter hohen Colle Valcavera ab zum Colle dei Morti (wo ein Denkmal der Radprofi-Legende Marco Pantani steht). Von dort oben leitet der legale Fahrweg auf Asphalt über den Colle d'Esischie ins Mairatal hinunter. Die Schotterpassage, von dem die Rede ist, beginnt an den Gipstrichtern des Colle Valcavera und leitet über die Gardetta Hochebene (Altopiano dell'Gardetta) hinüber in die Marmora (Colle del Preit) und von dort ins Mairatal. Ganz großes Kino, dass man an Sommertage durchaus mit dem Motorrad fahren durfte.
→ Maira-Stura.Kammstraße News 2023 auf MR
Seit Längerem gab es Auflagen, ein Nachtfahrverbot und bestimmte Ferien und Wochenenden, an denen die Befahrung untersagt war. Die Gemeinde errichtete Schranken, um diese partiellen Sperrungen zu untermauern, doch sie wurden teilweise zerstört. Im Sommer 2020 gab es nun einen weiteren Erlass der zuständigen Kommune Canosio, der die Befahrbarkeit regelte.
Update 2023: Neue Termine, aber noch keine Neuregelung
Update 2022: Mittlerweile gibt es eine eigene Homepage zu der Gardetta-Straße. Unter https://www.lestradedellagardetta.it/de/erste-seite/ (Bild siehe oben) sollen Neuigkeiten zur Lage abrufbar sein, was aber derzeit noch nicht funktioniert (14.02.2022).
Update Sommer 2021: Anscheinend wurde die Neuregelung der Befahrung für 2021 noch einmal beibehalten: Text im Original hier.
Für Fahrzeuge gesperrt 3.7.-15.9.2021 an Wochenenden und Feiertagen und zwischen 9. und 20.8 komplett. Vor dem Colle del Preit auch mit Ampel und elektronischer Schranke. Auch die Parksituation oben auf der Ebene ist dort geregelt. Wie am Grenzkamm wird das wahllose Parken auf Alpflächen nicht mehr toleriert. Zwischen Abzweig Gardetta und Colle Cologna ist Allrad gefordert. Nachtfahrverbot generell auf dieser Strecke zwischen 21 und 5 Uhr.
Zwei Artikel der Lokalpresse weisen nun darauf hin, dass die Befahrung mit Verbrennern in Zukunft nicht mehr möglich sein wird. Europaverde (Cuneo) ist der Verbund/Partei, der sich zusammen mit der Gemeinde des Maira Tals gegen motorisierte Konzepte des Tourismus, so wie auf der LGKS (Via del Sale) betrieben, einsetzt. So wollen es auch die Reiseveranstalter, (das Valle Maira Tourist Consortium), das sich für einen respektvollen Umgang mit der Natur und gegen 4 × 4 und Enduros mit absoluter Mehrheit aussprechen. Grund ist auch ein langes Nachdenken in der Pandemie und nachhaltige ‚Neustart‘-Gedanken zum Thema Tourismus in dieser Region.
Der Präsident der Valle Maira Union Roberto Colombero hatte seit 2012 auch immer die teilweise Sperrung des Gardetta-Plateaus in den Monaten Juli, August und September salomonisch und kompromissreich verfügt, doch inzwischen könne man ein Ende des motorbetriebenen Verkehrs dort oben absehen, wenn die italienische Bürokratie nicht so langsam wäre.
Auch lesen: Neuigkeiten aus den Seealpen
Über die temporären Sperrungen haben wir immer wieder aktuell berichtet (Randspalte LGKS). Jetzt hat man als Zeichen der Zeit erkannt, wie wertvoll die Kultur der Region ist, was man hat, an außerordentlicher unberührter Natur und wie man zukünftig und nachhaltig diesen Zustand bewahren möchte. Eine Argumentation, die man akzeptieren muss. Wenn wir ehrlich sind, haben wir jahrelang davon profitiert, dass Piemontesische Behörden nicht konsequent solche Strecken gesperrt hatten, sondern einen Kompromiss für alle Nutzergruppen anstrebten. Nun bekommt nach langer Karenz die Natur den Vorrang.
Um die Schönheit der Gardetta Hochebene zu genießen (das ist eben nicht verboten!) muss man sich nun ein Quartier im Vallone dell'Arma oder in der Marmora suchen, um dann zu Fuß oder per Pedes das Altopiano zu erklimmen. Viel Spaß dabei!
Ostern Ade, erneuter Lockdown in Frankreich 2021
Eine andere Frage ist die, wie und ob ein Italien Urlaub im ersten Halbjahr 2021 überhaupt möglich sein wird. Italien erlaubt derzeit die Einreise mit negativen COVID-19 Test. Anscheinend wird auch der Transit und den Orangenen Zonen Italiens toleriert, obwohl Einheimische per Dekret auf ihre Region oder einen 30 km Radius festgenagelt sind. Auch in Frankreich gilt noch die Ausgangssperre ab 18 Uhr und diese im Februar wurden die Maßnahmen noch einmal verschärft. Auf der Rückreise aus einem Risikogebiet ist bei der Einreise nach D eine mehrtägige häusliche Quarantäne angeordnet, die man durch einen negativen Test nach 5 Tagen (+2 Tage für die Auswertung eines negativen Testergebnisses)von 10 Tagen auf eine Woche verkürzen kann. Näheres über die Webseite des Auswärtigen Amtes. Die Region PACA (zu der die Alpes Maritimes gehören), wies Ende Februar 2021 eine 7-Tages Inzidenz zwischen 588 und 700 auf. Hier wurde der Aktionsradius der Menschen neben der nächtlichen Ausgangssperre aktuell auf 1 Kilometer verkleinert. Frankreich steht im März 2021 vor einem erneuten landesweiten Lockdown.
Infos und Reisebestimmungen
- Artikel in Cuneo24.it (11/2/21)
- Artikel Tragotocn.it (7/2/21)
- Rifugio Gardetta (mittendrin, per MTB erreichbar)
- Eine Dangerous Road weniger
- Offizieller Name: 'Strada Comunale "Colle del Preit - Altopiano Gardetta" Ex-Strada militare n° 308 Colle Gardetta - Colle Cologna | Regelung 2020 im Original hier.
- Tipp: Locanda Lou Stau: Piera kocht okzitanisch
- Einreisebestimmungen nach Frankreich (Atout France)
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