Abenteuerliche Fahrradtour durch Tschechien

Camping Tschechisch
Camping Tschechisch

Nebenbei: GPS- und Buchbesprechung unterwegs in Tschechien

Die Idee, von Dresden nach Wien mit dem Rad zu fahren, war geboren. Nur die Route wollte ich vorher grob festlegen. Da gibt es den Elberadweg von Dresden nach Prag und daran anschließend den Radweg „Greenways“ von Prag nach Wien. Zu diesen Routen findet man im Internet viele Infos. Und besonders der „Greenways“ scheint sehr lohnenswdert zu sein.
Ich hatte mich aber für eine Natur-Tour entschieden. Mit kompletter Campingausrüstung (Zelt und Kocher) wollte ich so viel wie möglich draußen sein. Prag reizte mich dabei nicht. Meine Route führte mich schließlich durchs Elbsandsteingebirge an der deutsch-tschechischen Grenze, durch das Böhmische Paradies und nach der Durchquerung Tschechiens ins Thayatal an der österreichisch-tschechischen Grenze.

Zur Vorbereitung habe ich mir zwei Reiseführer angeschafft. Von Reise Know-How „Tschechien“ und vom Verlag Wolfgang Kettler „Tschechien per Rad“. Für die Fahrt habe ich mich für „Tschechien per Rad“ entschieden, was aber nicht die beste Entscheidung war. Es fehlt dem Führer mittlerweile an Aktualität und Campingplatzempfehlungen habe ich auch vermisst. „Tschechien per Rad“ enthält 87 Streckenvorschläge für ganz Tschechien mit guten Angaben zur Orientierung, Kilometerzahl und Höhenprofil. Der attraktive Norden mit der beeindruckenden böhmischen Schweiz und dem tschechischen Paradies fehlt leider. Für meinen Geschmack sind die Routen nicht verkehrsarm genug. Auf den kleinen Asphaltstraßen nervt mich jedes Auto. Da bevorzuge ich unbefestigte Wege, auch wenn das schon mal mühsam sein kann. Wenn man aber von A nach B fahren möchte, erreicht man sein Ziel nicht ausschließlich auf verkehrsfreien Wegen. Die Streckenvorschläge in „Tschechien per Rad“ verlaufen meist auf kleinen Straßen, die auch auf meiner Autokarte 1:300 000 eingezeichnet sind. Und mein Fahrradnavi Garmin eTrex Vist HCx kennt die Straßen dank tschechischen Topo Karten auch bestens. Leider löste sich unterwegs ein Teil der Gummiummantelung (anscheinend kein Einzelfall), so das man nun vor eindringenden Wasser Angst haben müsste. Daher hätte ich besser das Reisehandbuch von Reise Know-How mitnehmen sollen, denn die Infos aus dem Reisehandbuch „Tschechien“ habe ich schon vermisst. Ich hatte mich gegen ihn entschieden, weil er für meine Bedürfnisse zu viele Kultur- und zu wenige Naturinformationen enthält. Brauchbare Infos zur Orientierung und zu Campingplätzen fehlen hier fast gänzlich.

Außerdem habe ich mich recht erfolgreich mit dem Kauderwelsch Band 32 „Tschechisch Wort für Wort“ und der zugehörigen CD sprachlich auf die Tour vorbereitet. Nach dem Urteil eines Tschechen ist der Sprecher auf der CD kein Muttersprachler und hat eine fehlerhafte Aussprache. Trotzdem war es für mich gut, die Sätze nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören und nachzuplappern. Das Büchlein hatte ich auf meiner Reise immer griffbereit und das hat mir oft geholfen.

Die Tracks (Download s. unten) zeigen meine Route. Sie sind nicht bearbeitet. Die Wege zum Prebischtor und zu den Prachauer Felsen sind reine Fußwege. Auch im Süden sind zwei Wanderungen aufgezeichnet: Startpunkt Campingplatz Vranov und Startpunkt Hardegg. Von Bitov nach Lesna habe ich sogar einen Bus genommen.

Empfehlenswert sind uneingeschränkt die Tracks bis Jicin und alle Wege abseits der Straßen. Der Weg von Jicin nach Kutna Hora folgt einem Streckenvorschlag aus „Tschechien per Rad“. Hier hat mich der Verkehr oft gestört. Der Weg nach Znojmo folgt von Tresov bis Dalesice der Straße 399. Sie war bei meiner Tour wegen der Brückensanierung für Autofahrer gesperrt und daher sehr angenehm zu fahren. Allgemein sollte man als Radfahrer Straßen mit ein bis drei Ziffern meiden. Auch wenn die Tschechen meist Abstand halten und auf schmalen Straßen eher hinter dem Radfahrer bleiben, als vor einer Kurve zu überholen.

Tina Ostmeier

Sächsische Schweiz & Tschechien

Kommentare

Kommentar von Johannes Meusel |

Von Dresden nach Prag gibt es keinen Donau-Radweg, sondern nur Elbe-Radweg und Moldau

(Anmerkung der Redaktion: stimmt! Das war schlichte und einfach ein seltsamer Druckfehler. Ist nun korrigiert.)

Kommentar von Martina Ostmeyer |

Oh, das stimmt. Das liegt daran, dass Dresden an der Elbe und nicht an der Donau liegt. Daher heißt es auch nicht Donau-Sandsteingebirge. Ich kann mich auch gut an den Elberadweg samt Elbe erinnern. Warum steht da bloß Donau?????? So ein Quatsch! | Die Autorin
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