Schuberth E1 Adventurehelm

E1 von Schuberth: Das war fällig ...
E1 von Schuberth: Das war fällig ...

Schon bei der Anprobe fällt die gute Passform auf, und die auch in der Praxis gut funktionierenden effektiven Lüftungsmöglichkeiten. Etwas versteckt liegt der ‚Nasenspoiler‘. Der nochmal mehr Frischluft hinters Visier fächelt. Der Helm hat auch ein weites Sichtfeld, das Fotografieren auch mit großen Kameras bei aufgeklappten Kinnteil ermöglicht. Dekore sind vorhanden und bekanntlich Geschmackssache. Auch sind sehr viele verschiedene und getönte Visiere bei Schubert zu bekommen, gleiches gilt für die integrierte Sonnenblende. Wenn es trotzdem mal etwas zu justieren geben sollte, empfiehlt Schuberth, den Helm einschicken zu lassen. In der Praxis der Vergangenheit konnte man auf kulante Lösungen seitens Schuberth rechnen.

 

Fahren: Die Bedienung ist Schuberth Klapphelm-typisch: Zentrale Taste für das Kinnteil, das Visier kann mit rechten oder linken Daumen seitlich hochgeschoben werden. Den Sonnenschirm sollte man nur im Stillstand verstellen. Bei den Lüftungsmöglichkeiten hat sich etwas getan; neben dem oben liegenden Kopflüfter und dem vergrößerten Lüfter im Kinnteil (beim Endurofahren braucht man mehr Luft, siehe auch Aventuro Carbon) gibt es noch am unteren Visierrand eine Art Spoiler, die wiederum einen Luftstrom freigibt. Hier wird manchmal unbeabsichtigt bedient, aber merken tut man das sofort. Geblieben ist der robuste Wärmekragen, der bei Einsatz eines Schuberth Kommunikationssystems (SRC System Pro, Cardo) gegen das Bedienpanel ausgetauscht wird.

Der Helm wirkt auf der Enduro ebenso aerodynamisch wie ein C3 Plus, lediglich der Sonnenschirm kann je nach Kopfhaltung und bei entsprechend hohem Tempo zu ungewollten Kopfbewegungen führen. Auch für das in der Helmschale liegende Sonnenvisier gibt es verschiedene Farbvarianten, was fast dem Ersatz einer Sonnenbrille gleich kommt (Bedienung: linker Helmrand). Der Sonnenschirm kann rastend verstellt werden.

Zugegebener Weise fahren wir im Sommer öfter offen, d.h. mit hochgeklappten Kinnteil. Diese Variante sieht man oft, sie ist logischerweise aber nicht zugelassen, aber trotzdem möglich.

Praxis:

Leider passen die Visiere von C3- bzw. S2 Helmen nicht 100%. Sie haben andere Teilenummern und werden, auch beim E1 immer in zwei Größen in Anlehnung an die Helmschale geliefert. Ab Größe 61 gibt es das jeweils größere Visier. Für das günstigste Visier werden 55 € aufgerufen, Sonnenvisiere sind ab 40 € zu bekommen. Getönte Visiere liegen um 70 €. Eine neue Visiermechanik kostet 15 €. Zum Visierwechsel muss der Schirm abgenommen werden. Dann lässt sich das Visier werkzeugfrei wie bei allen anderen C- Helmen einfach lösen und Austauschen. Dieser Vorgehensweise empfiehlt sich auch zum Visier-säubern. Der Sonnenschirms ist nach lösen eines Arretier-Hebels in mehreren Rasten einstellbar. Das Anbringen selbigen gestaltet sich bisweilen etwas fummelig.

Tragekomfort:

Durch das bei Schuberth bekannte COOLMAX Futter geht man in Sachen Tragekomfort keinen Kompromiss ein. Die etwas kleinere Größe hat beim Test gut getan, ich tendierte sonst zu einem zu bequemen Helm, der dann schnell etwas nachgibt und nicht mehr richtig sitzt.

[Der Test wird noch fortgesetzt]

Plus

Große Auswahl an Dekoren, Visieren und Sonnenvisieren, der E1 ist für das Schuberth SRC vorbereitet, Lautsprecher und Micro sind aber noch nicht im Helm vorhanden, großes Sichtfeld, hohe Sicherheit und Multifunktionalität, praktikable und einstellbare Sonnenblende

Minus

Der Helm ist sehr komfortabel, aber Enduromäßig sportlich unterwegs ist, wird auch sein Gewicht merken. Dass das Kinneil nur kaum merklich verriegelte, hat sich mittlerweile gegeben, man hat auch ein gutes Gefühl, wenn der Helm richtig zu ist, wenn höhere Tempi anstehen. Auf Indikatoren, dass das Helmteil sicher verriegelt ist (C2), wird verzichtet.

 

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Kommentar von Jörg |

Nach 2 Schuberth Profil-Helmen, nun mein erster Klapphelm von Schuberth, den E1. Meine Erfahrungen und Meinungen decken sich mit den Euren. Was gibt es nach ca. ½ Jahr und guten 1000 km noch anzumerken.

Der Visiermechanismus ist etwas gewöhnungsbedürftig. Um das Visier ganz zu schließen muss es aktiv über eine kleine „Nase“ gezogen werden. Dies gelingt nicht immer. Meist ziehe ich das Visier nacheinander an beiden Seiten nach unten um es 100% zu schließen. Ein weiter Kritikpunkt ist der Sonnenschirm (Schild). Bei Luftverwirbelungen komm es schnell zum Aufschwingen des Schildes. Diese breiten sich dann auf den ganzen Helm und somit auf den Kopf aus. Im Netz gibt es aber Möglichkeiten der Abhilfe.

Sehr gut ist die Wasserdichtigkeit. Selbst nach 20 minütiger Wasserbestrahlung mit einem Kärcher (ca. 80 bar) und ein Sündiger Regenfahrt konnte ich keine Mängel feststellen. Selbst bei geöffneter Kopfbelüftung kommt weniger Wasser rein, als mir bekannte Helm mit geschlossener Kopfbelüftung.

Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem 3. Schuberth-Helm.

Kommentar von Helmut Doerfl |

Ich bin sehr enttäuscht über diesen Schuberth. Dieser Mist mit dem Schild darf solch einem Hersteller nicht passieren.Schließlich ist Schuberth ja kein BilligBaumarktRamschHersteller... und die tollen Ideen zur SchlabberAbhilfe auf YouTube sind ja lieb gemeint , aber in diesem Preissegment doch wohl ein Witz und völlig unangebracht.... Mein nächster Helm ist wieder ein Sho........

Antwort von Markus Golletz

Helmut,

tatsächlich habe ich den Sonnenschirm auch meist abgebaut. Das könnte man besser machen. Sonst ist aber alles okay an dem Helm, auch das Zubehör.

Ich werde mal beim Hersteller nachfragen, ob die eine Abhilfe anbieten.

Hier kam die Antwort von Marten Simon (Schuberth). Ich denke, das wird für dich nicht befriedigend sein, aber immerhin:

vielen Dank für Ihre Anfrage an unser Marketingteam.

Unsere Kollegen haben uns die Mail weitergeleitet mit der Bitte diese zu beantworten.

 

Unser E1 verbindet den Komfort eines SCHUBERTH Klapphelms mit dem Look and Feel eines modernen Adventure Helms.

Selbstverständlich haben wir uns während der Entwicklung auch intensiv mit den Motorrädern dieser Kategorie beschäftigt und den Helm auf dem Großteil dieser Fahrzeuge erprobt.

 

Unsere Entwicklungsingenieure und Testfahrer haben mit viel Ausdauer und Leidenschaft viele, viele Stunden sowohl im Wandkanal als auch auf der Straße verbracht, um die bestmögliche Abstimmung für den E1 zu erzielen.

Leider können wir nicht ausschließen, dass es in einzelnen Fällen nicht zu dem erwarteten Erlebnis kommt.

 

Wie Sie sicherlich wissen und auch schon erlebt haben, gibt es eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die beim Motorradfahren eine Rolle spielen.

Als Beispiel möchten wir hier nur ein paar nennen: So spielen Dinge wie die Anatomie des Fahrers, Länge und Position einer Windschutzscheibe, Bekleidung, Sitzposition und Sitzhöhe eine wichtige Rolle.

Sie werden uns daher sicher zustimmen, ist es unmöglich, alle diese Kombinationen zur Erproben.

 

Falls Sie mit dem Fahrverhalten in Bezug auf Aeroakustik oder mögliche, auftretende Vibrationen nicht zufrieden sind, so empfehlen wir ggfs. das Windschild und/oder Sitzposition zu verändern und anzupassen, da die Abrisskante von Windschilden sehr oft Verwirbelungen und Strömungen erzeugt, welche hierfür ursächlich sind.

Darauf haben wir keinen Einfluss und es stellt keinen Mangel am E1 Helm dar.

Die Mechanik des Schirms wird durch die Vibrationen nicht beschädigt.

 

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Viele Grüße,

Markus

Kommentar von Guido Epp |

Ich schließe mich der Kritik von Helmut an. Auf unserer 4 monatigen Südamerikareise habe ich das Schild nach 800 km abgenommen und auch nicht wieder montiert. Für einen Helm in der Preisklasse ist es eine Schande.

Was ist die Summe aus 2 und 1?