Xiaomi Mi Note 10 Pro im Foto Test

Xiaomi Mi Note 10 Pro
Xiaomi Mi Note 10 Pro
Markteinführung: September 2019

Xiaomi kam 2019 offiziell mit allerlei Produkten auf den europäischen Markt. Telefone, Zahnbürsten, Unterhaltungselektronik. Noch vor einem Jahr bekam ich ein Telefon, das kein CE-Zeichen hatte. Deswegen blieb es im Zoll hängen und bereitete Ärger. Seit Ende 2019 ist Xiaomi aber ganz offiziell zu bekommen und erfüllt alle erforderlichen Normen. Die Performance ist hoch und nähert sich der von Huawei oder Honor an, so dass wir im Sommer 2019 mit dem Testen begonnen.

Die Kameras des Xiaomi Note 10 Pro:

Gleich 6 Kameras gibt es am Telefon, die 32-MP Selfie-Kamera, eine 2- bis 5-fach Telekamera, eine Hauptkamera mit 27 bzw. 108 Mp, eine Portraitkamera (12 Mp), eine Superweitwinkel und eine Makro-Kamera / ToF-Sensor.

Die 5 MP Telekamera: schärft sehr stark nach. 5 MP sind zu wenig. Artefakte durch Beugung, 2-Fach Zoom ist etwas besser: immerhin ein Fernglasersatz.

10-facher Hybridzoom: Alles was über den 5-fach Zoom hinaus geht, wird vom digitalen Zoom geleistet. Man kommt auf eine 50-fache Vergrößerung. Doch dann sind Fotos meist unbrauchbar, auch wenn sie auf dem Display noch gerade so diffuse Konturen zeigen (50-facher Digitalzoom, ƒ/2,0, 4-Achsen-OIS). Die Bildstabilisierung geht in Ordnung.


Schärfeanzeige (Pro-Modus)

 

12 MP Porträtkamera mit 2-facher optischer Zoom, 1,4 μm, ƒ/2,0, Dual-Pixel-Autofokus: die geht in Ordnung, für Portraits ist man mit dem Note 10 Pro bestens gerüstet, auch wenn man den Google Cam HDR+ Modus benutzt, siehe unten.

108 MP Hauptkamera mit ultrahoher Auflösung: vermutlich werden hier die Bilder aller Kameras zusammengerechnet. Es entstehen Bilder mit den Maßen 12.032 x 9.024 Pixeln. Weltrekord? Nicht schlecht, aber an die Qualität von Kameras mit einer größeren μm-Größe kommt die Cam nicht heran. Die Kameralinse entstand in Kooperation mit Samsung als „ISOCELL Bright HMX“-Sensor. Giga schreibt dazu:

„Mit der Pixel-Binning-Technologie „Tetracell“, bei der vier Pixel einen größeren Pixel imitieren, kann mehr Licht eingefangen und so ein viel besseres Foto erzeugt werden – besonders in Low-Light-Situationen. Fotos werden dann immer noch mit einer Auflösung von 27 MP aufgenommen.“

 

Das geht über das beste Objektiv im Reigen vonstatten das auf einen 1/1,33" Sensor beleichtet: 7P-Objektiv, ƒ/1,69, 4-Achsen-OIS

Das 20 MP Ultraweitwinkelkamera FOV 117° mit einer Blende von ƒ/2,2: Auch hier gibt es nicht viel zu meckern. Im Pro Modus kann man zwischen Weitwinkel und UltraWW auswählen. Die Bilder unterstützen das extreme 16:9 Format.

Die 2 MP Makrokamera für die Makro-Zoom-Aufnahme überzeugt ebenfalls. 2 Megapixel erscheinen etwas mickrig, bilden aber fast im Full HD-Format ab: Völlig ausreichend für die meisten Bildschirme.

Empfehlenswert ist auch die Installation der Google Kamera Gcam 7.3. Dann stehen eine verbesserte Nachtsicht, Zeitraffer, 360° Aufnahme und viele typische Google Pixel Funktionen wie HDR+ (im Portraitmodus) zur Verfügung. Mehr Schärfe gibt es nicht, aber eben verbesserte Features und HDR.

Ein kleines Ärgernis ist der Fingerabdrucksensor in der unteren Displayhälfte. Der mag für nicht handwerklich arbeitende Menschen funktionieren, hat man sich die Hände frisch gewaschen, ist etwas Staub oder Fett im Spiel, geht da kaum noch etwas. Alternativ kann man dann ein Muster wischen, was meist funktioniert.

Unerwünschte Software lässt sich über einen Trick deinstallieren: Mit der Hilfe dieser Anleitung von Chinahandys.net konnten wir unerwünschte, vorinstallierte Apps vollständig entfernen. JAVA 11 und etwas Software (ADB, USB-Debugging, so wie die Freischaltung der Entwickleroptionen sind dazu notwendig. So wird man Ballast und eventuelle Spy-Software los oder kann sie wieder installieren.

Fazit:

Das Xiaomi Note 10 Pro ist ein gutes Foto-Handy mit kleinen Schwächen, die die neue Marke zeigt: Fingerabdrucksensor und fehlende Benachrichtigungsleuchte sind vergleichbar unter dem Standard angesiedelt. Die Bedienung mit Android 10 und Xiaomi MIUI 12 Oberfläche hingegen sehr gut. Wir arbeiteten mit dem Pocophone-Launcher, weil der größere App-Symbole abbildet und die Anordnung in einem App-Drawer ermöglicht. MIUI 12 hat diese Möglichkeit nun auch implementiert.

Braucht man gute Fotos, so sind Weitwinkel-, Macro-Linse, das RAW-Format oder auch die Google Kamera App (Zubehör) gut, um das letztes aus den Bildern herauszuholen. Gute Ergebnisse liefert auch die 108 MP Einstellung. Mit dem Weißabgleich waren wir manchmal nicht ganz zufrieden.

Top am Telefon ist die lange Akku-Standzeit, die man mit den Energiesparmodi auf über 3 Tage verlängern kann. Gehäuse und Display machten einen robusten Eindruck, ein TPU Cover wird mitgeliefert.

Wissenswertes Xiaomi Mi Note 10 Pro :

5250 mAh Akku, Curved Display Design, keine Benachrichtigungsleuchte, mit Samsung entwickeltes Kamera Bundle


2-fach und 5fach optischer Zoom

Plus

  • Grandiose Performance und Dual SIM

  • Gute Selfi- Macro- und 108 MP Fotos möglich

  • Curved AMOLED Display mit hoher Auflösung

  • 30 Watt Schnelllader

  • RAW-Format verfügbar

  • Sehr guter Akku

  • Reichlich Speicherplatz und Performance

Minus
 

  • Keine Benachrichtigungs-LED (dafür Allway-on-Display)

  • Schwer, Finger verdecken manchmal Linsen

  • Langsamer Kamerastart

  • Langsamer Fingerprint-Sensor im Display

  • Keine IP Zertifizierung (Wasserdichtigkeit)

  • Zu sehr scharfzeichnendes Tele mit geringer Auflösung