Ein Schuh und seine Geschichte

Scarpa, Italien, keine Membrane
Scarpa, Italien, keine Membrane

Viele Schuhe haben wir im Motorrad-Alltag 'hinüber geholfen'. Einige sind mehr, andere weniger in Gebrauch, meist wurden sie regelmäßig getragen und beim Motorradfahren benutzt.

Seitdem einige Gesundheits- und umweltschädliche Materialien zumindest in Europa verboten werden, sind auch einige Schuh-Materialien weniger haltbar: Zugunsten der Umwelt. Zu nennen sind da auch Imprägniermittel und Umwelt persistente Chemikalien wie PFAS-/PFOA-/PFC- bzw. teflonhaltige Produkte wie z. B. auch Gore-Tex und viele Weichmacher, wie sie auch in Motorradreifen vorkamen. Auch viele Brandschutzmittel (in Zelten) gelten als gefährlich.

Das führt auch dazu, das Schuhe, so, sie denn nicht getragen werden oder unzureichend gepflegt werden, eine kürzere Haltbarkeit haben. Besonders das Phänomen der sich ablkösenden Sohle ist dabei ein Problem. Hersteller wie z. B. Hanwag, Meindl u. a. bieten an diesen Fact nach ca. 6 Jahren zu überprügen. Hanwag hat das in einen Ratgeber-Artikel gut beschrieben, was dabei im Schuh vor sich geht.

Die letzten Testschuhe waren Meindl Litepeak Pro GTX, und die leichten Wanderschuhe Lowa Genegade LL Mid & Meindl Tramin GTX. Die BMW Rallye GS Pro Stiefel sind 2022 schon 12 Jahre alt und hoffnungslos zerstört. Vor allem gingen Nähte auf oder das PE riss ein.

Hier folgen kurze Portraits der nachhaltig gebrauchten Wander- und Motorradstiefel:

Meindl GTX Vakuum Damenstiefel
Jahr und Modell: voraussichtlich 6-10 Jahre alt
Bemerkung: Standen lange im Schrank
Ausfälle: nach 500 Metern kaputt, aber....
Einsatzgebiet: Trekking mit Rucksack

Der Schuh ist neu gebraucht bei Ebay gekauft. Sah auf den Bildern gut aus, wurde aber kaum gebraucht. Dass das auch ein Problem sein kann, erlebten wir nach 500 Metern Wanderung. 'Hydrolyse' nennt sich das, sagte uns ein Meindl Fachmann. Das kann passieren wenn sich die PE Zwischensohle löst, weil sie zu alt ist, feucht oder dreckig und vor allem lange gelagert wurde. Auch Wärme zerstört Material und löst den Kleber. Siehe auch Link in der rechten Spalte 'Meindl Sohlenreparatur'. Für 100 Euro wird er nun in Zeiten der Material- und Lieferknappheit repariert. Auf dem Bild ist die einfallsreiche Notreparatur zu sehen, die immerhin 14 km, bis zum Ende der Flachlandwanderung hielt.

 

Bild ganz oben: Scarpa Wanderstiefel
Jahr und Modell: unbekannt
Bemerkung: Standen lange im Schrank, sind richtige Old-School Wanderschuhe.
Standort: Ligurien
Ausfälle: keine
Einsatzgebiet: Ligurischer Grenzkamm, leichte Endurotouren in Ligurien

Einfach unkaputtbar

Ich benutze sie nur, wenn ich vor Ort sind. Sie machen durch ihr äußeres auf die Handwerkskunst aufmerksam, die in ihnen steckt. Keine Membran, nur Pures, seht langlebig, vollnarbig, zwiegenähte Leder. im Komfort muss man Einbußen hinnehmen: Wasserdichtigkeit und Komfort sind nicht auf der Höhe der Zeit. Dafür halten die Nähte bestimmt noch ein Jahrzehnt und die Vibram Sohle wird auch von einem einfachen Schusterbetrieb erneuert werden können.

Für den Einsatzzweck: Motorradfahren in trockenen Regionen und natürlich auch mal ein anständiger Fußmarsch, bekommt der Stiefel gute Noten.

Scarpa Wanderstiefel 2
Jahr und Modell: ca. 2000, vergleichbar mit R-evolution GTX
Bemerkung: Gekauft in der Schuhstadt Pieve di Teco, Vibramsohle, Gore-Tex Verarbeitung
Ausfälle: ihm kann anscheinend nichts etwas anhaben. Cordura und Rauhleder, leicht angeschubbert auf Innenseite, PU-Sohle in Ordnung!
Einsatzgebiet: läuft schon mindestens 10 Jahre, fährt auch Motorrad

Mysteriös, aber wahr: Obwohl der Scarpa Leichtwanderschuh nicht so aussieht, macht er alles mit. Bisher ohne Ausfälle. Auch der Schalthebel macht ihm nichts aus, die Sohle ist noch in Ordnung, Dichtigkeit und Tragekomfort sind okay. Sehr schön auch der relativ kleine Ort in dem wir ihn kauften, in Pieve di Teco wird das Schuhmacher-Handwerk noch gepflegt. Daher die gute Auswahl. Scarpa stellt sehr traditionell Schuhe in Italien unter dem Oberbegriff Montebelluna her. Dort lässt auch Lowa anspruchsvolle Modelle fertigen.

Keen Revel III
Jahr und Modell: 2017, Revel 3
Bemerkung:weit geschnitten
Ausfälle: keine, weiche Sohle!
Einsatzgebiet: Winterwandern und leichtes Gelände

Es ist einfach der leichteste hohe Schuh, den man sich vorstellen kann. Auffällig weich ist auch die Sohle (Dualklima-Gummi). Das muss kein Nachteil sein, denn so ist der überaus warme Keen Revel 3 ein sehr bequemer Schuh mit einem 'casual' feeling. Zum Motorrad-Ankicken und für Geröllwanderungen ist er hingegen nicht unbedingt gemacht. Verglichen mit dem Keen Westward ist seine Sohle aber viel aufwändiger und vor allem rutschfester. Die Verarbeitung und Herstellung in Vietnam (Keen Westward: Europa) ist gut, aber auch deutlich anders, als beim Keen Westward Hiker. Dort ist der Keen Dry Innenschuh komplett durchgehend auch über die Brandsohle gezogen, beim Revel sind die Membran-Elemente nur auf die Brandsohle geklebt. Nasse Füße gabs bisher noch nicht, könnte daher aber passieren. Haken und Ösen wirken hingegen hochwertiger als beim Westward. Immer noch erstaunt sind wir über das exakt gleiche Gewicht beider Schuhe, obwohl der Revel eindeutig für den härteren Einsatz konzipiert ist. Am linken Schaltfuß reagier der Revel etwas gelassener auf den Motorradschalthebel als der Westward, der schon etwas Schaden nahm.

Insgesamt ist der Revel III also ein Bergschuh mit auffallend weicher, aber nassfester Laufsohle, der auch zum Motorradfahren benutzt werden kann. Beim Westward raten wir eher davon ab. Der Revel ist dann auch der wintertauglichere Schuh. Die Polsterung (und Sohle) mit Keen. Warm Fütterung ist ihren Namen wert. Vorne gibt es noch einen Gamaschenring und jeweils zwei Laschen zum besseren An- und Ausziehen.

Fazit: sehr günstiger und universeller Schuh, der nach mehr aussieht, als er tatsächlich am Berg kann. Gute allround Alternative für Stadt-, Land- und kleine Motorrad-Ausflüge.

Haglöfs leichter Trekking Schuh
Jahr und Modell: ROC LEGEND MID GT 2012
Bemerkung: Gore-Tex Verarbeitung, Vibramsohle, Made in China
Ausfälle: keine. Originalsohle, Originalschuhbänder
Einsatzgebiet: Zustiegsschuh, Klettereien, Motorradfahren (leicht)

Ein ausdauernder Schuh, den man wegen seiner leichten Bauweise seine Qualitäten gar nicht ansieht. Der Schuh ist bis heute (2018) in Gebrauch, musste nicht besohlt werden und hat noch 'Restprofiltiefe'. Gore-Tex und Vibram scheinen irgendwie doch ein Qualitätsmerkmal zu sein. Mittlerweile sind nur noch ähnliche Schuhe, die Abwandlungen Icon GT oder Claw GT zu bekommen, die zumindest ähnlich aufgebaut sind. Der Roc Legend hat sich jedenfalls seine Sporen bei uns verdient und ist ein Beispiel für eine gelungene schwedisch-chinesische Kooperation. Haglöfs mit Sitz in Schweden und im Allgäu ist nach eigenen Angaben der größte Hersteller in Skandinavien.

Keen Sandalen
Jahr und Modell: Clearwater CNX und Newport H2
Bemerkung: lange und intensiv im Einsatz
Ausfälle: bisher wenige bei intensiven Gebrauch: Der Clearwater musste nach Jahren einmal genäht werden
Einsatzgebiet: 3 Jahreszeiten-Sandale, alles, nur nicht Motorradfahren

Die griffige Messerschnittsohle ist nicht zu toppen

Unglaublich, was diese Sandalen so mitgemacht haben. Ihr herausragendes Kennzeichen: die Keen typisch hochgezogene Zehenkappe und die Messerschnitt Wassersohle, die unfassbaren Halt vermittelt, sogar am senkrechten Fels. Da das Fußklima nicht besser sein könnte, sind und waren die beiden Sandalen (CNX ist leichter) sozusagen 'immer-an' Schuhe, die überall und immer, außer auf dem Motorrad, getragen wurden. Der CNX musste nach Jahren einmal genäht werden, die Sohle zeigt auch etwas Abrieb und der Newport H2, der etwas fester ist, zeigt nun auch leichte Schubberspuren an den Riemchen, ist aber voll funktionstüchtig.

Lowa Camino GTX
Jahr und Modell: 2014 (Test)
Bemerkung: lange und intensiv im Einsatz, ein Hund verbiss sich darin 2015
Ausfälle: Kaum. Hundebiss auf dem Grenzkamm, nun undicht (2017)
Einsatzgebiet: Motorradfahren und Wandern

Er ist sehr bequem, wurde viele auf dem Motorrad getragen: Westalpen, Italien, viele Regenfahrten. Nach 3 Jahren intensiven Gebrauchs zeigt seine Sohle motorradtypische Abnutzungsspuren am Innenriss, die Bänder sollten erneuert werde und die Gore-Tex Haut ist an den Schuhspitzen nicht mehr dicht. Schuld daran könnte ein Hirtenschutzhund haben, der sich 2015 auf dem Ligurischen Grenzkamm darin verbiss. Langsam geht der Schuh in Atltersteilzeit. Sein Geld war er aber wert.

Hanwag Yukon, Atlas, Ancash GTX
Jahr und Modell: 2014
Bemerkung: Robust wenig Nähte, Schalthebelverstärkung aufgeklebt
Ausfälle: keine
Einsatzgebiet: Motorradfahren, harte Tour Trekking

Eine ganze Reihe Vollleder Schuhe gibt es von Hanwag, die für Motorradfahrer interessant sein könnten. Zu den Vorteilen von Yukon, Atlas und Ancash gehört, das sie sehr hoch geschnitten sind und kaum überflüssige (Zier-) Nähte haben, die auf den Motorradfußrasten meist eine Schwachstelle darstellen. Alle Modelle sind noch leicht genug, um damit bequem zu gehen. Um die Haltbarkeit an der Schuhspitze (Schalthebel) zu verbessern, kleben wir gerne ein Stück Gummi (Motorradschlauch) als Schalthebelverstärkung auf. Dadurch hält der Schuh vorne länger. Defekte im Laufe der Zeit sind an Motorradschuhen dann verbrannte Nähte an der Schuh-Innenseite und eine innen abgenutzte Sohle. Von daher ist es wichtig bei Schuhkauf zu fragen, ob diese kostengünstig erneuerbar ist. Für Yukon, Atlas (jetzt Alverstone) und Ancash GTX jedenfalls Bestnoten von uns.


BMW Sneaker Ride
Jahr und Modell: 2015
Bemerkung: etwas zu groß gekauft, überwiegend Wasserfest
Ausfälle: Reißverschlüsse, Nähte vorne
Einsatzgebiet: BMW Lifestyle, Motorradfahren bedingt

Dank seines seitlichen RV's sind die Sneaker leicht an- und auszuziehen. Die Schnürung wird kaum bedient. BMW hätte nur bessere Reißverschlüsse verwenden sollen, denn der RV klemmt öfter, die Nähte sind unten aufgegangen und auch eine Schuh-Naht vorne, seitlich nahe dem Schalthebelkontakt hat ebenfalls aufgegeben. Sei's drum, man kann den Schuh reparieren und noch hält er durch.

Meindl Wanderstiefel
Jahr und Modell: ca. 2008
Bemerkung: von Globetrotter, dicht, gute Passform
Ausfälle: Sohle löst sich vorne mehrfach geklebt, Haken ausgerissen
Einsatzgebiet: alles! Lange im Einsatz, fuhr viel Motorrad

Der Schuh wurde leider etwas zu klein gekauft. Meindl hatte aber in diesen Baujahren ein besonderes Patent auf die Passform. Beim Anziehen war der Schuh etwas eng, nach wenigen Minuten schmiegte sich der Innenschuh aber komfortabel um den Fuß. Der Schuh machten in den ersten Jahren alles mit, von Wanderungen, Kletterübungen bis Motorradfahren. Durch starke Belastung riss mal ein Haken aus, den der Schuhmacher wieder einsetzte. In den letzten Jahren stand der Schuh mehr rum und das machte ihm anscheinend den Garaus: Die Sohle löste sich von vorne und auch mehrmaliges Kleben (Mcnett, Pattex, Schuster) brachten ihn nur kurzfristig wieder in Form. Sollte es das nun gewesen sein?

Gaerne Balance oiled
Jahr und Modell: vor 2010, ab 2017 auch mit Goretex Membrane lieferbar
Bemerkung: unverwüstliche Bauart, zwiegenäht
Ausfälle: keine, allerdings ist die Membrane nicht ganz dicht
Einsatzgebiet: Trial und Enduro

Die flache Sole und das geölte Leder sind typisch, der Stiefel hat niht so viele Protektoren wie ein Endurostiefel. Kritiker bemängelten die Membrane. Ich erwarte von einem Trialstiefel allerdings keine vollständige Wasserdichtigkeit. Der Stiefel lässt sich gut tragen und ist ein Kompromiss für Menschen, die sonst ungern Stiefel tragen. Allerdings drückt er beim Gehen ein wenig am Knöchel, das kann aber ein individueller Mangel sein. Das Familienunternehmen Gaerne (Wir waren selbst 2 mal dort zu besuch) macht aber ganze und vertrauenswürdige Arbeit. Ein toller Stiefel, made in Italy, Montebelluna.

Salewa Evo GTX und Bison Trek
Jahr und Modell: vor 2011
Bemerkung: Stabile Stiefel mit einem kleinen Fehler, verschiedenen Leisten verfügbar!
Ausfälle: Schuhspitze durch Wärme verformt
Einsatzgebiet: Motorradtour und Wandern

Beides Top Modele von Salewa, nur etwas festere von beiden, der Evo GTX verformte sich am Schalthebel bei einem Süditalien-Aufenthalt, so das man ihn einfach nicht mehr tragen kann. Dort wo der Schalthebel bei 35°C drückte, ist eine Mulde entstanden, die kein Schuster mehr zurückdrücken kann. Das tut weh am großen Zeh und ist sehr Schade für den Schuh. Ursache ist eine thermoplastisch verformbare, innenliegende Schuhkappe und generell die Schalthebel-Problematik: Motorradstiefel haben an dieser Stelle immer eine Verstärkung und die Schuhspitze kann anscheinend mehr Temperatur ab. Sonst ist der 'Satter-Lederwaren' (Sa Le Wa) Schuh top verarbeitet. Wirklich Schade. Die Empfehlung zum biken muss man da leider zurücknehmen.
Der Evo GTX hat überlebt, war allerdings auch nicht in Süditalien unterwegs. Beide Schuhe sind so nicht mehr im Handel.

Hanwag Saponi GTX
Jahr und Modell: 2012
Bemerkung: War in Mexiko und fuhr im Sommer viel Motorrad, breite Sohle
Ausfälle: keine, Sohle löst sich langsam an der Spitze und an der Ferse, ist 2024 immer noch im Betrieb. Dank Fix-it-All Kleber kann man provesorische Solenreparaturen auch selbst durchführen.
Einsatzgebiet: kleine Sommertour, Wandern,

Der Saponi von Hanwag hat viel mitgemacht. Grund seiner Anschaffung war ein Mexiko Rucksack Trip. Der Schuh ist leichter als andere Trekking Schuhe, hat eine breite Sohle und verarbeitet neben Rauleder viel Cordura. Der GTX Innenschuh ist, wie bei Hanwag üblich, auch nach Jahren noch absolut dicht. Ganz die Sicherheit wie ein Vollederschuh bietet der Saponi nicht, aber er scheint ein Dauerläufer zu sein. Auch der Motorrad-Schalthebel konnte ihm bisher nichts anhaben. Die sich langsam unspektakulär lösenden Sohle und die leichten Schwächen bei Nässe (siehe Test) sind kleine Schönheitsfehler. Der Schuh ist gelegentlich noch als Restposten zu bekommen - Schade.

Hanwag Badile Low
Jahr und Modell: vor 2010
Bemerkung: flacher Bergschuh, robust & Kleidsam
Ausfälle: keine. leider zu eng gekauft, fällt klein aus
Einsatzgebiet: Wandern, urban, Nachfolgemodelle wie Rock Approach GTX hier

Der Schuh ist auch noch 2017 im Gebrauch, wird selten auf dem Motorrad, eher für den Alltag gebraucht. Leider fällt seine Größe eng aus, so dass er nicht für lange getragen wird. Seine Verarbeitung ist tadellos. Unterwegs war er mehrmals in Italien/Ligurien und auf Mittelgebirgstouren. Bis heute dicht. Kann auch gut für Radtouren verwendet werden.

Der Test von damals bitte hierlang.

Geiger Schuhe (handgemacht)
Jahr und Modell: Anno 2008, Modell Badile
Bemerkung: unkaputtabar. Zweigenähter Schuh aus Bayern, Leisten, Leder, etc. alles auf Wunsch
Ausfälle: keine, kann von jedem Schuhmacher repariert werden.
Einsatzgebiet: 3 Jahreszeiten, auch Motorrad, stärkere Sohle auf Wunsch

Vergleichbar mit dem Badile wäre heute das Modell Bernina (320 Euro). Die Lieferzeit beträgt jedoch ca. 1 ¼ Jahre. (Thomas Geiger, 2017)

Das es sowas noch gibt ist wunderbar. Der Schuh entsteht nach vorgefertigten Modellen, Kundenwünsche können aber berücksichtigt werden. Bauart-bedingt nie so komfortabel wie ein geklebter Wanderschuh, dafür aber ungleich robuster. Kann immer wieder repariert werden, Probleme mit Sohle und Klebung sind quasi unbekannt. Steht hier leider viel rum (weil genug Auswahl da ist), hat keine Membran, dafür aber bestes Fuß Klima wegen dem ausgewählten Oberleder. Es gibt bei Geiger viele Auswahlmöglichkeiten was Leder und Sohle angeht. Top Alternative zu einem Schuh von der Stange. Preise 2017 ab: Bei Geiger erfragen. Damals lagen sie auf Augenhöhe von Markenanbietern aus Süddeutschland. Leider geht es bei Geiger voraussichtlich nicht weiter. Die Webseite verwaist langsam und aus Internetquellen ist zu lesen, das die beiden Schuhmachermeister Edmund Geiger (89) und sein Sohn Thomas (58) [2024] sich einig sind, das Gechäft nicht weiterzuführen. Wartezeiten von über einen Jahr sind nicht selten, die Preise wurden nur modrat erhöht. Badile kostetet 2017 etwa 320 Euro, vielleicht ist man 2024 bei 400 angekommen. FÜr einen Schuh, denn man immer wieder instand setzen kann ist das sehr akzeptabel.

Schuster, bleib bei deien Leisten, sagte Edmund Geiger immer

Handwerkliche Schuhproduktion ist kaum mehr aufrecht zu erhalten ist (schreibt der oben genannte Artikel), "Es wird immer schwieriger die richtigen Rohleder, andere Produktionsmaterialien und Maschinen-Ersatzteile zu bekommen. Der Trend gehe weiter zum Wegwerfschuh."

Hanwag Pordoi
Jahr und Modell: 2017
Bemerkung: relativ Preisgünstiger Schuh der Leichtigkeit mit Stabilität vereint, relativ schmal geschnitten
Ausfälle: keine, Kantenschutz am Schalthebel leicht lediert
Einsatzgebiet: 4-Season Allround-Schuh

Schon ab 100€ zu bekommen, dafür bekommt man einen vollwertig belastbaren Bergschuh, der sich auch zum Motorradfahren eignet. Um die Problematik mit dem Schalthebel zu umgehen, kann man sich auch eine Art Schutzgammasche besorgen. Der Pordoi ist überwiegend aus starkem Cordura und Rauhleder gefertigt, als Nässeschutz kommt eine echte Gore-Membrane zum Einsatz. Die Sohle ist aus belastbarem TPU (Multitrek), die Membran wird in der schnell trocknenden Laminat-Bauweise verarbeitet, so wird aus dem 590g schweren Schuhwerk ein sehr vielseitig einsetzbarer Schuh. Bei Hanwag entspricht die Stabilität der Kategorie B: Trek Light, ab der wir gerade so Schuhe zum Motorradfahren empfehlen würden. Optimal sind hohe Wanderstiefel der Kategorie B/C.

Forma Swift
Jahr und Modell: 2018 mit Membran
Bemerkung: relativ preisgünstiger Chuck / Sneaker aus Leder, weiche Sohle
Ausfälle: keine
Einsatzgebiet: Winter casual Outdoor Schuh

Der Forma Swift hat eine warme Sohle und ein wertiges Aussehen. Schalthebelverstärkung ist leider Fehlanzeige und die Membran meint es sehr gut, ist aber verglichen mit Markenmembranen wenig durchlässig. Will meinen: Das Fußklima kann man bei zu großer Wärme eher als humid beschreiben. Sieht gut aus ist bequem zu tragen. Eher etwas für den gemäßigten Winter!

Wird subito fortgesetzt!