TomTom Light: der Urban Rider

Urban Rider: 3rd Generation im Test

Update 02/2013: mittlerweile gibt es bei TomTom auch bei den Motorradgeräten Lifetime Maps, eine Map Share Technologie, die ermöglicht von Kartenänderungen & Aktualisierungen anderer Nutzer zu profittieren und IQ-Routes, die tageszeitabhängig die beste Route für Sie ermittelt. Diese Features sind beim Topmodell Rider Pro Europe erklärt.

Auch ein Urban Rider Pro (pdf) ist verfügbar: Dazu gibt es ein BT-Headset. Ab 15.2.2013 erscheinen hier Informationen über den neuen TomTom Rider 2013 (Preis: 399-499€).


Mittlerweile gibt es einen Neunen TomTom RIDER 2013 mit 4,3 Zoll Display und 4 GB Speicher.

Der TomTom Urban Rider ist trotzdem noch ein echtes Angebot für Navi-Einsteiger. Im alten Gehäuse des Rider 2 wohnt nun eine neue Software. Nicht, das alles neu und anders wäre, aber die Menüs wurden vereinfacht, ein SD-Kartenslot wegrationalisiert und neue Optionen bei der Routenberechnung kamen hinzu.

Der TomTom Urban Rider ist einfacher geworden, steckt aber in dem gewohnten Rider 2 Gehäuse. Beiliegende RamMount passiv-Halterung und Saugnapf-Halterung lassen das unter 300 EUR angebotene Set samt verschiedener Kartenzusammenstellungen als attraktives Angebot erscheinen. Auch die Routingsoftware ist auf einem hohen Niveau angesiedelt und wird den TomTom User nicht enttäuschen. MR hat hinter die Kulissen geschaut und gibt Tipps für Verbesserungen, zeigt Schwächen und Stärken.

Teleatlas Karte

Die Kartendarstellung zeigt nun bei starkem Zoom die längst verloren geglaubte Einzelhausdarstel-lung. Zumindest in Ballungsgebieten hat man so was die Bebauung angeht bessere Orientierungs-möglichkeiten. Teleatlas, der TomTom eigene Geodatenlieferant hat diese Art der Darstellung an-scheinend wieder aufgenommen, obwohl in Deutschland die Bundeswehr noch vor einigen Jahren Gegner dieser detaillierten Darstellung war.

Vereinfachte Menüs

Vereinfachung bedeutet nicht zwangsläufig, dass alles komfortabler wird. Ein neues, individuell programmierbares (und permanent eingeblendetes) Schnellmenü bringt den User sofort zu den individuell häufig benutzten Funktionen. Anderen Menüs werden teilweise kontextabhängig ange-zeigt. Wie im Optionenmenü wünscht man sich angesichts der vielen Seiten manchmal eine Zurücktaste, die nicht konsequent vorhanden ist. Eine Neuerung sind auch die versteckten Zoomtasten, die nur durch Druck auf eine kleine Taste in der linken oberen Bildschirmecke aktiviert und kurzzeitig eingeblendet wird. Nur ist die Aktivierung mit dicken Winterhandschuhen nicht zuverlässig möglich.

Gefallen tun hingegen die neuen Routenberechnungs-Algorithmen, die neben kurz und schnell auch ‚öko‘ und kurvenreich zulassen. Ein Autobahn-vermeiden-Modus ist ebenfalls an Bord. Kartenfehler können neuerdings (online) gemeldet werden nur den SD Kartenslot sucht man vergeblich: dafür wuchs der interne Speicher auf knapp 2 GB an.

TomTom Home PC Software

Die mitgelieferte Kartensoftware TomTom Home (TTH) arbeitet überwiegend als Emulator, das heißt, die Menüs auf dem Gerät finden sich auch im PC-Programm wieder. An der Stelle ‚Mit Gerät arbeiten‘ steckt in der aktuellen Softwareversion jedoch noch ein Fehler, denn dieser Menüpunkt eignet sich ausschließlich für TomTom PDA’s und führt im Zusammenspiel mit dem Urban Rider zwangsläufig zum Programmabsturz. TTH ist auch gut für Updates von POI’s, Updates von Karten, Radarkameras und für den Wechsel der Kartenregion. Der Kartenwechsel ist etwas langwierig, bringt aber für in Deutschland navigierende Vorteile: Verfügbar sind 4 Map Zones für Europa mit 3 Überschneidungen in Deutschland: Nur die Westeuropa-Version ist ohne Deutschland. Möchte man beispielsweise die Osteuropa-Karte in die Südeuropa Karte umtauschen, geht man in TTH in Urban Rider verwalten > Karten > Karten wechseln Klarte auswählen: Südeuropa und installiert die 418 MB große Karte.

Favoriten-Import mit Hausmitteln

Ein Import der bisherigen Favoritendaten fremder Formate ist leider nicht ohne Weiteres möglich. TTH bietet zwar einen Import von bis zu 50 Wegepunkten an, doch werden die dabei konvertiert und umbenannt, so dass man sich besser fremde Hilfe holt. Auch das synchronisieren (Daten vom alten Rider) über Backup dauert genau 6 Monate, so lange muss man warten, bis sich ein Account mit einem neuen Gerät verknüpfen lässt.

Tyre Routingsoftware

Aus der TomTom Zentrale bekamen wir zur Routenplanung die niederländischen Software Tyre empfohlen, die sich TomTom Home integriert und zur Routenberechnung sich mit Google Maps vernetzt. Das Ergebnis sind 1A Routenplanungsmöglichkeiten, die sich anschließend auf den Urban Rider überspielen lassen. Tyre kann noch mehr: Type bietet übersichtliche Routenplanungs- und Verwaltungsmöglichkeiten auf der vertrauten Google Maps-Oberfläche an. Wer bisher das Problem hatte, Favoriten/Geonotizen bzw. Wegepunkte zu TomTom zu importieren, der wird hier fündig. Gpx/gdb- Dateien samt Favoriten/Wegepunkte können erst zu TOMTOM POI umgewandelt werden (Menü Datei) und dann als POI auf den Urban Rider übertragen werden. Das funktioniert auch mit über 500 Favoriten. So ist der Austausch mit anderen Datenformaten, insbesondere den zwischen Garmin und TomTom, gewährleistet. Mittels dem bewährten IQ Routes Untermenü lassen sich weitere Präferenzen in die Routenberechnung implementieren. Eine Routenberechnung ist immer nur so gut wie die Karte und da gibt es (unabhängig von TomTom) oder anderen Anbietern gelegentlich Probleme mit der Klassifizierung der Wege. Das fällt meist beim Offroadfahren in Grenzgebieten auf, ist aber bei der aktuellen Teleatlas Kartenversion kaum noch ein Problem. Im Gegenteil, der Urban Rider findet, wenn es drauf ankommt sehr kurze Wege zum Ziel.

Fazit

Kauft man den TomTom Urban Rider in der Europa Version mit 45 Ländern und zusätzlich dazu die Aktivhalterung plus Cardo BT Headset, wechseln 543,90 EUR den Besitzer. Das Gerät kann aber auch ohne Headset und zur Not per Zigarettenanzünder-Stecker mit der Passiv-Halterung betrieben werden. In Vollausstattung ist der Urban Rider nicht mehr das günstige Angebot, wie anfangs vermutet. Letztendlich hat der Urban Rider aber aufgeschlossen zu der Übermacht der Garmin Zumos. Nicht zuletzt wegen der Tracking-Fähigkeit und weil dank Tyre Software das Wechseln (bzw. der Austausch von Wegepunkten) einfacher gemacht wird.

Leser Tipp: Startunwilligkeit bei schwacher Batterie: 20 Sekunden Start-Taste drücken dann läuft der Urban Rider u. U. noch einmal 2 Stunden weiter.

Positiv & neu

  • vereinfachte Menüs mit Zeigefinger-Schnellmenü: frei konfigurierbar
  • verschiedene Routenplanungs-Option: kurvenreichste Strecke, Öko Strecke, (Feinjustierung mit IQ-Routes möglich unter Optionen Planungseinstellungen IQ Routes)
  • Tyre Software für Datenaustausch und Routenplanung (Fremdsoftware, Plugin)
  • verschiedenen Kartenregionen ladbar über TomTom Home2
  • abschaltbare, nicht konfigurierbare Trackaufzeichnung (ohne Anzeige, Ablage im Ordner GPX)
  • neues Menü 'Fahrstatistik' = Tripmaster
  • neuer Fahrspurassistent
  • lange Akkulaufzeit im Neuzustand (ca. 6 h)
  • unkompliziert zu verbinden via Bluetooth mit Cardo Headset (nicht im Lieferumfang)
  • einfache Updates per TOMTOM Server in TTH


Negativ

  • keine Zurück-Taste im Opionen Menü oder bei der Routenberechnung
  • Zoom-Taste mit Winterhandschuhen schlecht bedienbar, Tastatureinstellungen entweder zu klein (QUERZ, ABC) oder zu träge bei der Eingabe.
  • Motorradhalterung ohne Stromanschluss, Aktivhalterung nur optional (Preis: 64,95 EUR)
  • Fehler in TTH aktuelle Version: Menüpunkt ‚Mit dem Gerät arbeiten‘ ist nur für PDA Geräte gedacht
  • keine Höhendaten, bei Navigation kann die Karten nicht genordet werden, alternativ kann ein Kompass eingeblendet werden, was allerdings auch keine genordete Karte zur Orientierung ersetzt.


Technische Daten: Der Urban Rider ist vor Wind und Wetter geschützt und arbeitet mit einem 380 Mhz Prozessor. Der RAM Speicher misst 32 MB, der Integrierte Speicher ist nicht erweiterbar und fasst 2 Gigabite. Der GPS Empfänger arbeitet mit 20 Kanälen.

  • Weitere Daten finden Sie hier

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