Kurzrezension Belgrad

Belgrad DuMont Direkt
Belgrad DuMont Direkt

Ein Buch und ein Konzept das schnell überzeugt! Die neue Direkt Aufmachung und die jungen Autoren gefallen sehr, eigenen sich für aktives Städtereisen sehr gut. Die Aufmachung ist kurzweilig, der Autor lebt selbst in Belgrad und hat an der Humbolduniversität zu Berlin studiert. 

"Die Geschichte hat Belgrad einiges abverlangt, doch die Stadt hat sich den Staub der Jahrtausende von den Schultern geklopft und macht einfach weiter – nur eben anders. Die Luft ist durchzogen von Popcorn-Duft und Zigarettenrauch, der Design-Nachwuchs baut Möbel aus Donautreibholz, quietschrosa Graffiti-Schweinchen an den Hauswänden rufen zum Veganismus auf, " so steht es im gelungenen Anmachtext. 

Mit den 15 'Direkt-Kapiteln' des Reiseführers von Matthias Pasler kann man sich zwanglos unter die Belgrader mischen, direkt in das Stadtleben eintauchen und die Highlights und Hotspots kennenlernen: die Altstadt und den Platz der Republik, die Flusspromenaden an Donau und Save, das Kreativviertel Savamala, die Einkaufsmeile Kneza Mihaila und spannende Museen. In eigenen Kapiteln erfährt man, wo es sich in fremden Betten gut schläft, wo man glücklich satt wird, wohin die Belgrader zum Stöbern und Entdecken gehen und wohin es sie zieht, wenn die Nacht beginnt.

Mit den Übersichtskarten, genauen Stadtteilplänen und dem separaten großen Cityplan ist der 12 Euro Führer auch gut ausgestattet und reicht für mehr als nur ein langes Städtereisen-Wochenende. Belgrad ist dabei ein Tor zwischen Ost und West, in dem es im Balkankrieg 1999 noch Bomben hagelte - und zwar die von der NATO.
Heute sprießen in jedem Viertel neue Ideen und Konzepte, die die serbische Hauptstadt wieder zum Leuchten bringen. Während man in Hinterhöfen unter den misstrauischen Blicken älterer Nachbarn Kaffee und Craft Beer trinkt, wächst die Weltoffenheit des jungen Belgrads. Das Buch führt einen von Alt zu Neu, von Titos Mausoleum über das „Meer Belgrads“ an der Save zum Brutalismus im Grünen – mit einem Hauch Science-Fiction der 70er. Und abends? Tanzt man mit den jungen Belgradern zu Volksliedern. Die 15 Direktkapitel zeigen: Belgrads Zukunft ist so strahlend, wie sein Name „Weiße Stadt“ es einst angekündigt hat.

 

 
 

Matthias Pasler ist freier Autor und leidenschaftlicher Reisender. Er verliebte sich 2017 Hals über Kopf in Belgrad, als aus einem langen Wochenende auf seiner Balkanreise wurde unerwartet ein zwei Wochen Aufenthalt in der serbischen Hauptstadt. Inzwischen hat er Belgrad zu seinem Zuhause gemacht und lebt dort mit seiner serbischen Freundin zusammen.

1984 in Berlin geboren, übte sich an der Uni im Bücherlesen und Schreiben. Nach seinem Abschluss in Deutscher Literatur und Gender Studies verfiel er der Film PR-Branche, die er für den Journalismus verließ: Kinokritiken für die Berliner Morgenpost und für bento.de der erste Artikel über Belgrad.

 

Kommentare

Kommentar von jan |

klingt sehr interessant, bin gespannt :)

Antwort von Markus Golletz

Sorry,

unsere Belgrad Rezension hat sich verschoben, aber ich kenne, jemanden, der länger da war. Soll ich das mal vermitteln?

Markus

Bitte addieren Sie 5 und 9.