Falk Ibex's neue Maßstäbe

Die Ibex Editionen 30 und 40 setzen für Radfahrer Maßstäbe in den Navigationsmöglichkeiten. Motorisierte Biker werden das Autorouting auf normalen Straßen vermissen. MR lotet die Frage aus, ob der Falk Ibex einem Enduristen trotzdem gute Dienste leisten könnte ...

Zunächst fällt das brillante Display und das robuste, gummierte Äußere des Ibex auf. Das Display ist im direkten Vergleich sogar besser ablesbar, als das des 660er Zumos von Garmin. Die Ausstattungsvariante Ibex 40 enthält zusätzlich zum 30er noch den Magic Maps (MM)Tour Explorer mit topografischen Deutschland Karten im Maßstab 1:25000. Hat man Teile der Karten übertragen, erscheint ab einem Zoommaßstab von 300 Metern neben der hervorragenden vorinstallierten Vektorkarte eine von Magic Maps veredelte Rasterkarte.

Magic Maps und Ibex

Die Übertragung der Kartenausschnitte gelingt aber nicht immer wunschgemäß. Zu beachten ist die maximale Kartengröße der Rasterkarte (256-1024 MB). Tendenziell kann aber nur der unterste Wert übertragen werden, dann ist das Ausmaß der Rasterkarte aber nicht sonderlich üppig. Größere Kartenauschnitte führten auf dem Testrechner zum Absturz des Programmes. Ein weiteres Detail findet man auch nicht im Magic Maps Manual: Es kann immer nur ein Rasterkarten-Ausschnitt aktiviert werden, andernfalls deckt die größte Magic Maps Karte die anderen ab, bzw. zeigt andere Rasterkarten auf dem Gerät nicht an. Es besteht die Möglichkeit, Kartendaten auch nur entlang einer Route zu übertragen, auch das funktionierte in unserer Testkonfiguration nicht zufriedenstellend. Was Magic Maps hier abliefert, ist von der Idee her gut, aber von der Leistung schwach.

Genial hingegen ist die Routingfunktion auf der Rasterkarte. Vermutlich wird hier mit durchsichtigen Vektor-Layern gearbeitet und das Routing mit Unterstützung von ADFC, NAVTEQ und Kompass, führt nicht nur für Radler zu einzigartigen (offroad) Routing-Ergebnissen. Bei einer Offroadtour lieferte der Ibex so die mit Abstand besten Ergebnisse. Zusätzlich gibt es zu den Radwegen Trackinfos vom ADFC und Bed and Bike. Weitere über Falk oder MM erhältliche Karten sind bisher in Österreich oder Südtirol gelegen.

Eine weitere Einschränkung auf dem Motorrad ist, dass die MM-Karten aus lizenzrechtlichen Gründen nicht für die Straßennavigation freigegeben sind. Merkt Ibex, dass ständig über 50 km/h gefahren wird, sperrt das Gerät temporär das Display zur weiteren Bedienung und gibt einen Warnhinweis aus. Erst wenn wieder langsamer gefahren wird, ist die Karte wieder frei. Eine verlässliche Motorradhalterung ist derzeit noch nicht verfügbar. Wir benutzten den Halter vom Medion S 3747 in Kombination mit der Falk Adapterplatte. Des Ergebnis war aber nicht zufriedenstellend.

Fazit:

Das Glanzstück des Ibex bleibt die Hardware und die Kartenmöglichkeiten, mit Raster- und Vektorkarten im Verbund ein hervorragendes ‚Kleine-Wege-Routing‘ zu bewerkstelligen. Ungewöhnlich ist für ein Fahrradnavi auch die Sprachausgabe. Potential gibt es in Sachen Modding, das es versierten Usern ermöglichen könnte, die Ibex Oberfläche zu verändern. Das Gerät ist somit gut bis sehr gut, aber unter den genannten Einschränkungen für ein Offroad-Routing auch auf dem Motorrad geeignet.