Licht-Schwert für Yedi-Ritter

Kleine Erleuchtung ganz groß: Primus PrimeTorch 701

Sie sieht aus wie eine kleine Mag-Lite, ist aber wesentlich heller und energieeffizienter. Durch den Einsatz nur einer einzigen ‚Luxeon Rebel LED‘ kommen so 176 Lumen zustande, die bis zu 80 Meter weit leuchten. Nach anderthalb Stunden sollen dann die Batterien gewechselt werden, es sei denn, man benutzt die Taschenlampe in der zweiten, etwas abgedimmten Stufe. 


Dazu passt die Pressemeldung, das nächstes Jahr die erste Kategorie von Glühlampen (über 100 Watt) in Deutschland verboten werden soll. Stufenweise werden andere folgen, auch jene mit Halogentechnik. Ihnen allen ist gemein, das sie in erster Linie Luft erwärmen und als Nebenprodukt auch etwas Licht erzeugen. Die LED Technik hat große Fortschritte gemacht und erspart nun auch den Motorradreisenden weitestgehend, schwere Akkupacks mit sich herumzuschleppen. 


Einmal ausprobiert möchte man tatsächlich keine  andere Taschenlampe mehr benutzen. Im Vergleich zu den schweren Exemplaren herkömmlicher Glühfadenbauart vergangener Tage ist die kleine Primusleuchte ein wahres Wunderding. Für die Erleuchtung sorgt nur eine LED neuster Technologie, deren Leistung ist mit 3 Watt angegeben ist. Sehr positiv fällt die Lichtfarbe auf, die etwa bei 6000 Kelvin ein neutrales, tageslichtähnliches Licht bietet, das es dem Auge einfach macht, versteckte Details zu erkennen. Vom Blaustich früherer LEDs keine Spur mehr. Man vermisst nur eine Handschlaufe, mit der man die Lampe sichern könnte – denn sie ist so kostbar wie ein 50 EUR-Schein. Nicht länger als drei Mignon Zellen gefällt die Lampe auch durch ihr Handling und ihre Robustheit. Diese stellte die Lampe im Test ungewollt unter Beweis, als sie verloren auf einer Kreuzung von zig Autos überfahren wurde. Außer leichten Kratzern am 70 g leichten, schwarz anodisierten Leichtmetall-Gehäuse gab es keine Mängel zu beklagen! 


In der Praxis ist die Lampe einfach sehr hell und damit fast nicht als Leselampe zu gebrauchen. Dafür bräuchte man auch eine Kopfhalterung, doch dafür sind andere Lampen aus dem Primus-Sortiment besser geeignet. Problematisch scheint auch eine Einstellung der Fokussierung bzw. Regulierbarkeit des Lichtkegels zu sein. Die Torch 701 kommt also mit einer ganz passablen Universaleinstellung aus. Die Lebensdauer der LED soll laut Hersteller 100.000 Stunden betragen – außerdem ist die ganze Lampe sehr schlagunempfindlich wie im Test unfreiwillig unter Beweis gestellt. Ein Leuchtmittelaustausch ist vom Gehäuse her deswegen auch nicht vorgesehen. Für ein 'immer-dabei-Gerät' wünscht man sich eine Sicherung des An-und Ausschalters. Weil er griffgünstig und Gummi-geschützt am oberen Ende der Lampe liegt, könnte er auch beim Transport unabsichtlich betätigt werden. Und was wäre ärgerlicher, als eine Lampe, die gerade ihr letztes Licht aushaucht. Deswegen im Zweifel ohne Batterien transportieren.
Fünf Funktionen bietet der Druckschalter übrigens: Aus, an, volle Leistung, gedimmt und Blinklicht – das alles ist sehr feinfühlig zu bedienen. Die Lampe macht durch ihre Dichtungen einen zumindest Spritzwasser-geschützten Eindruck – vielleicht ist auch eine kurzzeitige ‚Tauchstation‘ möglich.


Fazit: Eine Lampe für den Heavy-Duty Einsatz und eine Lampe zum weit leuchten, die herkömmlichen Glühfaden-Taschenlampen trotz ihrer geringen Größe haushoch überlegen ist. Einziges Manko: sie ist nicht fokussierbar und eine mitgelieferte Handschlaufe wäre eine Anregung.

Welche für wen?

Das Primus Taschenlampen-Sortimen hält noch sechs weitere Alternativen bereit. Neu sind die kleinen Kopflampen PrimeLite E und PE mit LEDs von Cree und eine ganze Reihe von Handlampen für unterschiedliche Einsatzbereiche. Der empfohlene Verkaufspreis der Primus PrimeTorch 701 liegt bei 49,95 Euro, ein stolzer Preis, den sie zumindest aktuell und wegen des Technologie-Vorsprungs wert ist.

M.G.