Nikon Z 7 II: Detailvielfalt im Vollformat

Z7 II im Praxistest
Z7 II im Praxistest

Z7 II: Die Nikon Z7II ist von 2020 und hat schon eine weitere Kamera, die Z9 an die Seite gestellt bekommen. Derzeit (2022) ist auch von einer Z8 die Rede.

Wir hatten die Z7II immer dabei und auch den Vorgänger Z7 getestet. Wie auch bei der Z 6 II liegen die eklatantesten Verbesserungen im Bereich des Filmens und im Autofokus. Dazu trägt besonders die verbesserte Rechenleistung des Kameraprozessors bei.

Aus der Perspektive von Fotografen sind daher auch die Kameras der ersten Generation ein Preistipp.

Nikon Z7II Performance ist sehr gut, man hält den Anschluss an Sony, auch in der Klasse der Vollformater mit 48 MP. Die Z7 II hat im Vergleich zum Vorgänger die bessere Video-Qualität und eine höhere Akkulaufzeit. Ein BDI-Sensor und HDR Modus sind nicht nur für Handys, sondern auch für die digitale Vollformat-Fotografie wichtig. Auf vielfachen Wunsch gibt es nun auch den SD-Kartensteckplatz, den es bei den Z's der ersten Generation nicht gab.

Soweit die Theorie. Die Z reiste mit auf dem Motorrad und war mit den genannten Zoom-Objektiven bestückt. Die Z-Gehäuse sind ungemein handlich und ausgereift in der Ergonomie. Außerdem besitzen sie ein Schulterdisplay, auf das manche Canon und Sony Kameras verzichten. Es liefert stromsparend wichtige Informationen zum Kamera-Zustand.

Was besonders auffällt, ist, dass die digitalen Sucher fortschreitend immer besser werden (noch vor kurzer Zeit waren optische Sucher immer noch ein Auswahlkriterium für die professionellere Fotografie). Die Zeiten scheinen bei Suchern mit mehr als 3,9 Millionen Pixeln vorbei zu sein. Auch ist der Kontrast-AF genauer als der von DSLR-herrührende Phasen-AF, der ungenauer fokussierte.

Die Produktzyklen der DSLM-Kameras laufen auf Hochtouren, schnell wirkt veraltet, was gerade noch neu war. Auch das ist eine Form von Obsoleszenz. Die DSLRS geben so der alten digitalen Spiegelreflex-Szene eine enorme Entwicklungshilfe. Dachte man noch vor wenigen Jahren, was soll da noch kommen, kam nun eine ganze Menge. Etwas erschreckend dabei ist, wie die Smartphone-Fotografie dicht auf den Fersen ist. Trotz kleiner Sensoren, aber mit mehräugigen Optiken, KI und Pixel-Binning-Techniken schafft man dort den Anschluss. Vor allem auch, weil so vieles sowieso über das allgegenwärtige Handy läuft.

Das Neue ist der Feind des Guten

Unsere neue Referenz sind die Features der Canon R3, mit hochauflösendem OLED-Sucher. Der erlaubt noch feinfühligeres AF-Tracking. Man merkt das der Nikon erst an, wenn man diese wesentlich teurere Kamera in den Händen hatte. Insbesondere bei den Augen-AF für Mensch und Tier. Die R3 zeigt was derzeit geht: Ihr OLED Sucher (3,69 MP) bietet 2 Mio. mehr Pixel (5,7 MP) und das wirkt sich in der Matrix auch auf die Fokussierung aus. Das reine Tracking wurde durch Prozessorleistung verbessert.

Im Vergleich hat die Z zur Z1 da keine großen Fortschritte gemacht. Der Fairness muss man immer auch sagen, dass die Qualität des (Augen-) Focus etwas mit den Lichtverhältnissen und den verwendeten Objektiven zu tun hat.

Der Deal: Z7 oder Z6?

Ob eins oder zwei, die 7ner ist die hochauflösendere Kamera, die Z6II hat den besseren Nachtfokus, der mit deutlich weniger Licht zufrieden ist. 45 vs. 24 Mp, das ist hier die Frage. Die Z7II ist gut, für alle, die in der Natur unterwegs sind, auch mal eine Detailvergrößerung gebrauchen können und ein Stativ dabeihaben. Die 6er ist die Kamera für avialable Light, ähnlich wie früher die D500, die vieles dagewesene in den Schatten oder besser ins Licht stellte. So gesehen ist die 7ner anspruchsvoller den verwendeten Objektiven gegenüber, sie ist auf jeden Fall die teurere Kamera.

Im Sport-Bereich reicht die Z6II, die auch als Schnapschusskamera ist sie geeignet. Wer noch mehr High End braucht, muss die Z9 anschauen, bei Sony oder Canon forschen, doch billiger wird es bestimmt nicht. Der Kameravergleich (zweier verschiedener Klassen) EOS R3 gegen Z7 Mark II

Der Kameravergleich mit einer teureren Kamera zeigt, was derzeit geht. Die Nikon Z7II ist deswegen keine schlechte Kamera. Die Flaggschiffe der führenden Hersteller zeigen nur, wohin die Entwicklung geht: zu noch mehr Lowlight-Performance, zu noch hochauflösenden Suchern (Sony A7SII ist schon bei 9k angekommen), die mittlerweile den optischen Suchern überlegen sind, s.o. Der Trend geht auch immer mehr zu besserer Fokussierung, weniger Fehlbelichtungen und Fokussierungen, wie sie noch bei älteren DSLRS an der Tagesordnung waren, zu intelligenten Systemen mit KI (Motoverkennung, Motivtypen), wie bei Mobiltelefonen und zu unterstützenden Sensoren (Tracking, Gyro-, Tiefensensor). Mehräugige Optiken, wie an Telefonen, sind noch nicht gesichtet worden. Die Smartphone-Fotografie hat hier trotz Platz bedingten Nachteilen viele Vorteile für sich heraus gespielt. Die DSLM-Technik ist sehr hochwertig, aber auch sehr hochpreisig. Deep-Learning-Technologien, die Bilder verbessern, Colorieren oder sogar animieren können, sind keine Fantasien mehr, sondern fast serienreife Techniken.

Zu den besonderen Funktionen der Nikon Z 7 II gehört das »Focus Stacking«. Bei der Fokusverlagerung wird eine Bildserie mit fortschreitend veränderter Fokussierung geschossen, die nachher zu einem Foto mit sehr großer Tiefenschärfe zusammengefügt werden kann. Das ist eine beliebte Makro-Funktion, die den Nachteil der geringen Tiefenschärfe bei kurzem Fokus-Abstand wett macht. Nikon offenbart hier viele Einstellmöglichkeiten, Bilderserien bis max. 300 Bilder.
Informationen: Handbuch S. 353.

Fazit:

Die Z7II bringt durchweg eine hochauflösende und sehr gute Bildqualität, die nur im Low-light-Bereich von Kameras (Z6II) mit geringerer Auflösung (und damit größerer Pixel-Größe µm) übertroffen wird. Nikon verwendet in mehreren Vollformat-Kameras ähnliche Sensortechniken mit dem gleichen BSI-Sensor: D780, D850, Z 6, Z 6II, Z 7, Z 7II.

Bewertungen

  • Bedienkonzept ausgereift, handlich, robust, durchdacht
  • Doppelte Prozessorleistung im Vergleich zur ersten Version, besseres AF-Tracking
  • Verbesserte USB-C Stromversorgung (eingeschaltet)
  • Lichterbetonte-Belichtungsmessung, Mensch und Tier Augen AF, hoher Dynamikumfang, große AF-Abdeckung
  • 200 jpeg Bilder 77 RAW in Serie
  • wenig Beugung trotz kleiner Blende
  • Verbesserte Snapbridge Bildübertragung und Steuerung
  • Robustes Magnesiumgehäuse mit gutem Wetterschutz
  • Display für Selfis etc., nicht schwenkbar
  • Touchdisplay nur bei bestimmten Bedienungen
  • Augen-AF ist nur so gut, wie der Sucher (3690k), die R3 hat 5760k und wird dadurch zum Nachtsichtgerät

 

 

Nikon Z7 II

Nikon Z6 II

Bildsensor

45,7 Megapixel Vollformat (FX), 493 Fokussierfelder, Pixelpitch 4,3 µm

24,5 Megapixel Vollformat

Prozessor

Dual Expeed 6 Prozessor

2 Expeed 6 Prozessoren

Kontinuierliche Aufnahme?

10 fps

14 fps

Kamerapuffer

200 jpg | 77 RAW (verlustfrei)

124

HDR

ja

Ja

Eye AF

Foto + Video (4k/60P)

Foto + Video

 

Speicherkapazität

1 XQD + 1 SD (UHS II)

1 XQD + 1 SD (UHS II)