Garmins abenteuerliches Multitalent Montana
Garimins Montana-Familie ist eindeutig sehr universell aufgestellt. Die Montana's bieten Profile für Geocacher, Biker, Wanderer oder die Nüvi-Ansichten zum Autofahren. Rasterkarten- und Openstreetmap-tauglichkeit machen Sie zu Multitalenten unter den GPS-Geräten. An der Firmware muss hingegen noch etwas gefeilt werden.
(im Test Softwareversion 3.7-3.9)
Dieser Test gilt synonym für den BMW Motorradnavigator Adventure siehe Vergleichstest.
Kurz vor Testende flatterte noch ein Preis-Update für Motorradfahrer ins Haus. Ab April 2012 ist ein spezielles Motorrad Bundle verfügbar, das zum Preis von 599 EUR (minus 115 EUR zum UVP) eine routingfähige Karte, die Garmin Motorrad-Halterung und eine entspiegelnde Display-Schutzfolie enthält.
Die Geräte der Montana-Reihe können in 3 verschiedenen Ausstattungen geordert werden und unterscheiden sich dann durch Karten, Speicher und der Kamera. Ein Garmin Motorrad Cradle gibt es optional für rund 50 EUR. Ein Multitalent sind die Montanas auch, was die Kartenformate angeht: gelesen werden Vektor- oder Rasterkarten (Garmin: CustomMaps), OSM oder auch die hauseigenen (und kostenpflichtigen) Birds Eye Select Satellitenbilder.
Üppige, modulare Ausstattung
Per Profiländerung wird aus dem großen 4-Zoll GPS, ein Auto- oder Motorrad-Navi, eines für Geocacher oder eins für Seemänner. Selbst dann sind viele Ansichten noch frei konfigurierbar. Mit 5MP Kamera und europaweiter Topo-Freizeitkarte (650T) freuen sich gerade Geocacher am komfortablen Gerät.
Auf dem Motorrad gibt es gegenüber der Zumo-Familie kleine Einschränkungen: Da Bluetooth nicht an Bord ist, funktioniert die Sprachausgabe nur Kabelgestützt. Gut zu bedienen ist der resistive Screen und dessen Menüs auch mit Handschuhen, das Äußere macht einen sehr robusten Eindruck.
Auch Touratech hat erst kürzlich für das Montana eine abschließbare, vibrationsentkoppelte Halterung gebaut. Positiv an den Montanas ist auch, dass sie ihren Strom wahlweise aus Mignon Akkus, aus einem Akku-Pack oder über eine Kontaktleiste am Gerät (respektive der Halterung) beziehen können, ohne die gefährdete Mini-USB Schnittstelle zu benutzen. Die optionale TT-Halterung benötigt dennoch das originale Garmin Cradle plus RAM Mount Kugelgelenkadapter, was den Gesamtpreis dieses Motorrad-Navis in die Höhe treibt.
Fans von Garmin-Klassikern wie GPSmap 176C bis GPSmap 278, können zumindest aufhorchen: Seit langem bietet Garmin wieder ein GPS an, das Einsatz-übergreifende viele Möglichkeiten und Einstellvarianten bietet. Beim Akkubetrieb nur im Cradle kam es bei einem Testgerät gelegentlich zu Stromaussetzern, im Batteriebetrieb oder mit der TT Halterung ist hingegen alles in bester Ordnung.
Landkarten: von allen etwas
Die Verwendung von verschiedenen Landkartenformaten ist auf den Montanas unproblematisch, kommt es mal zu einem Absturz, dann liegt das meist an der uneinheitlichen Programmierung der kostenfreien Openstreetmap-Karten (OSM). Die werden zwar täglich von einer Community verbessert, doch für deren Routing und Programmierung hält Garmin keine Hand ins Feuer. Immer aktuell ist der City Navigator NT 2012, von dem es vierteljährlich Updates gibt (nicht im Lieferumfang).
Handhabung
Der Montana wechselt bis auf weiteres automatisch vom Quer ins Hochkant Format („Flip-Flop“-Display, kann auch deaktiviert werden), kann Daten auch drahtlos übertragen und hat ein selbst bei starkem Sonnenlicht gut ablesbares, hochauflösendes Touchscreen-Display. Von den Programm- und Konfigurationsmöglichkeiten her erinnern die Montanas an ein Revival aus Zeiten, in denen man bei Garmin noch nicht die Unterteilung in Auto-, Outdoor-, Geocaching- oder Freizeit-Navi getroffen hatte. Das Motorradprofil ist durchaus Zumo-ähnlich, nicht vorhanden ist die Tankuhr bzw. die Routenübersicht oder der Screen zum komfortablen einfügen von Zwischenzielen. In der aktuellen Version sind die Zoomknöpfe – anders als beim Zumo – auf der rechten Seite angebracht, was im Falle eines Falles zu einem Quergriff über das Display zwingt. Hier wird sicherlich bald nachgebessert. Für Konfiguration und individueller Anpassung bietet die hohe Menütiefe allerhand Möglichkeiten.
Neue Wege bei der Garmin Kartenverwaltung
Wie auch bei anderen neuen Garmin Geräten (Colorado, Oregon, Dakota GPSMap 62/78) hat sich einiges beim Übertragen von Kartenwerken vom Computer auf das Gerät geändert: User, die sich auch mal die Verzeichnisstruktur auf dem Gerät anschauen und gerne mehrere verschiedene Kartenwerke verwenden bekommen nun einen Vorteil geboten. Mussten früher alle ausgewählten Kartenwerke (Kacheln) in einer Datei übertragen werden, so ist es nun möglich Dateien umzubenennen und mehrere Karten, so sie einzeln übertragen wurden, einzeln zu aktivieren oder deaktivieren. Wer sich nun noch mit Transparenz auskennt, kann Eigenschaften von topografischen- und Straßenkarten kombinieren.
Fazit: rundum ein gelungener, etwas teurer Auftritt, für Leute, die nur ein Navi für verschiedene Einsatzzwecke suchen. Die Quad-Gemeinde wird das ebenso wie Wanderer oder mannigfaltig interessierte Freizeitaktivisten freuen. Im Detail kommen die Montanas (noch nicht) an die spezifischen Qualitäten der hauseigenen Zumos heran, aber wer weiß schon, was das nächste Firmware-Update bringt?
Plus:
- Großes, hochauflösendes, resistives 4-Zoll Touchscreen-Display, bei Sonnenlicht ablesbar
- Viele verschiedene Profile
- OSM- und CustomMap-tauglich, 3-3,5 (T) GB interner Speicher, 500 CustomMap-Kacheln (Format: KMZ) ladbar
- Sprachausgabe: Ansage nur über 3,5 mm Stereo-Klinkenbuchse (kein Bluetooth)
- 5 MP Kamera mit Geotag
- ANT+: drahtloser Datentransfer z.B. von Gerät zu Gerät
- Für Wanderer und Casher mit dabei: ‚Peilen und Los‘, Kamera, (barometrische) Wetterdaten, (Sonne & Mond Zeiten)
- OSM-Karten ladbar, Garmin Birds Eye Select
Minus:
- Keine Routenübersicht im Motorradmodus, Zoomknöpfe rechts, Geschwindigkeit-Datenfeld nicht konfigurierbar
- Kein Bluetooth, keine Sprachausgabe über Lautsprecher
- Bisher keine routingfähige Karte Lieferumfang (Modell und Bundle abhängig)
- relativ hoher Preis für die Komplett-Motorradausstattung: Abhilfe schafft derzeit das Motorrad Bundle
Daten & Preise
- Preis: ab 449 € (ohne Kamera, ohne Karte, Preis: Touratech)
- Montana 650: (ohne Topo-Freizeitkarte), Preis: 569 € (UvP)
- Montana-Familie Gerätevergleich
Tipps & Zubehör
Zubehör: Garmin Cradle (49,90€), Ram Mount Lenkerhalterung (49,90€) + Kugeladapter (13,90€), Routingfähige CNNT Karte Europa: 90 EUR (Bundle-abhängig)
Lieferumfang 650T wie hier getestet (Preis 649€)
- Garmin Montana
- USB-Kabel
- Netzladegerät
- Benutzerhandbuch auf CD-Rom
- Lithium-Ionen-Akkupack
- nicht routingfähige Topo Freizeitkarte Europa
Touratech-Zubehör: die neue, vibrationsentkoppelte Motorradhalterung (nur in Kombination mit Garmin Halterung zu verwenden) Preis: schwarz 114,90 €, silber 99,90 €
Web Tipps:
- Karten www.garmin.com/de/maps/ (neu: Wander Atlas Tirol, Schweiz v3)
- Montana Web Updater
- Montana Forum
- PDF-Steckbrief 600er Montana-Reihe
Tipp: in der Motorradhalterung ‚automatische Drehung‘ des Flip-Flop Displays deaktivieren.
Löschen sämtlicher Benutzerdaten: Touchscreen oben links antippen und halten, Gerät einschalten.
Montana-Test auf Navigation-Professonell
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