Der Beste für Mexiko individuell
Mexiko: Yucatán und Chiapas
Helmut Hermann, Reise KnowHow
3 Monate Mexiko waren geplant, und mindestens 3 Reisehandbücher bekam ich zum Geburtstag kurz zuvor geschenkt. Nach einem hastigen Durchblättern kurz vor Abflug entschied ich mich schließlich mehr oder weniger instinktiv für den Reiseführer aus dem Reise-Know-How Verlag – und habe einen Glückstreffer gelandet. Denn obwohl ich aufgrund widriger Umstände im Vorfeld der Reise mehr schlecht als recht auf diesen Mexiko-Aufenthalt vorbereitet war, konnte ich vor Ort jedoch stets umfassende Informationen aus meinem ständigen Reisebegleiter herauszaubern und alles, was ich an Reiseplanung versäumt hatte, sozusagen im Flieger und im Bus nachholen.
Meine Erwartungen an einen Reiseführer wurden dabei mehr als erfüllt: Einer von vier Buchteilen (Teil III) beschäftigt sich umfassend mit „Land und Leuten“ und bietet dabei spannende und für einen ersten Einblick völlig ausreichende Hintergründe u.a. zur Geschichte Yucatáns und Mexikos, zur wunderbaren Welt der Maya sowie zu den diversen Völkern und Kulturen samt ihren unterschiedlichen Sprachen (von denen es allein in Mexikos Süden reichlich gibt). Im Teil II „Unterwegs in Mexiko“ erfährt der Leser hervorragende, weil umfassende und aktuelle Infos zu den verschiedenen Reise- und Fortbewegungsmitteln in Mexiko, z.B. zu innermexikanischen Billigfliegern, Reisen mit dem eigenen Auto oder Campingfahrzeug, Colectivos, Taxis & Co. Darüber hinaus hält Teil I ausführliche Mexiko-Stichworte von A – Z bereit, in denen die Leserin u.a. eine so korrekte wie relevante Auflistung des überaus komplizierten mexikanischen Telefon- und Handy(vor)wahlensystems sowie Tipps zu Ausrüstung (z.B. Ohrstöpsel, denn „Mexikos Nächte und Kreisch-Videos in den Bussen 1. Klasse sind immer laut.“) findet.
Daneben hat mich insbesondere der Reiseteil begeistert, da ich detaillierte Infos über An- und Abreise auch zu Dörfern oder Mayastätten in den abgelegenen Hochland- oder Urwaldgebieten nachlesen konnte. Diese waren insbesondere deshalb von größtem Wert, da vor Ort von den Einheimischen und/oder Touristeninfos oftmals gar keine Auskünfte über die Transportmittel zu erlangen waren, oder aber die Infos des Reiseführers wesentlich exakter, verlässlicher und umfassender als diese waren. Dabei sind auch die Tipps, wie man den allgegenwärtigen Tourenanbietern entgehen und das Ziel auf eigene Faust erreichen kann, sehr hilfreich. Was die verschiedenen Destinationen angeht, so kann man sich im Vorfeld meist gut bis sehr gut über den angesteuerten Ort und die Verhältnisse dort informieren, z.B. wird auch erwähnt, wenn es mal nicht so sehenswert ist oder auf dem Fluss im wunderschönen Canyon leider auch Riesenmüllberge herumschwimmen. Überlebenswichtige Hinweise wie „Es gibt Krokodile“ oder „Es gibt dort keinen Geldautomaten“ haben mich mehr als einmal vor großen Unannehmlichkeiten bewahrt.
Das Buch enthält darüber hinaus Abstecherrouten nach Guatemala und Belize inklusive der detaillierten Beschreibungen wie man am besten über die Grenze gelangt und welche Gelder man für Ein- bzw. Ausreise bereithalten muss.
Begeistert haben uns zumeist auch die Landkarten und Ortskarten, die mit Symbolen für alles Wichtige, wie Hotels, Restaurants, Geldautomaten etc. und durch ihre Detailtreue bestechen. Auch die Auswahl der Fotos ist stimmig. Die Unterkunft- und Restaurant-Listen halten für jeden Geldbeutel etwas bereit. Ich habe mich nicht selten blind darauf verlassen und bin sehr gut damit gefahren. Der Reiseteil enthält außerdem passende Exkurse, z.B. über den Krieg der Kasten, das mesoamerikanische Ballspiel, Maya-Baustile, Mexikos Mennoniten oder Hängematten.
Im Anhang findet sich noch eine Sprachhilfe Spanisch, ein Überblick über die Speisen und Getränke (bei den manchmal eher gewöhnungsbedürftigen Spezialitäten durchaus angebracht, speziell für nicht-spanisch-sprechende) sowie eine „kleine Götterkunde“.
Das Buch mit seinem Softcover hat 3 Monate ständiges Rein-in-den-Rucksack-raus-aus-dem-Rucksack sehr gut überstanden.
Karla K.
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