Kleine EOS M6 mit viel Zubehör-Auswahl

Alles im Griff: kleine EOS M6
Alles im Griff: kleine EOS M6

Die 2017 neu erschienene Canon EOS M6 kann fast alles, was DSLR Kameras mit APS-C Sensor auch können, vor allem in Sachen Bildqualität. Für Kameras dieser Bauweise spricht das geringere Gewicht und Volumen, also ihr Kompaktheit. Die M6 baut kompakter als die M5 und hat deswegen keinen fest eingebauten elektronischen Sucher.

Teststellung:
EOS M6 Body mit EF-M 11-22/4.0-5.6 IS STM,
EOS M EF Adapter
EOS M6 BL EF-M15-45+EF-M55-200
EVF-DC2 Viewfinder

Mit der M6 unterwegs – im Tankrucksack und auf Reise

Die M6 liegt gut in der Hand und liefert Bilder, wie eine Große, vorausgesetzt, alles ist richtig eingestellt. Naturgemäß liegt der Teufel im Detail und bei der Bedienung ist die M6 eher konservativ. Besonders die Bedienelemente auf der Kamerarückseite, rechterhand vom klappbaren Display, ähneln vom Layout denen von günstigen Kompaktkameras. Um das Multiwahlrad rotiert ein Einstellungs-Wahlrad auf Rückseite, in der Mitte die Q- (Schnellmenü) und Set-Taste.

Kunststoff statt Metall

Bajonett- und Objektivteile und Kameraunterseite sind überwiegend aus Kunststoff, um Gewicht zu sparen. Ein Adapterring  (Canon Original 120 €) ermöglicht auch die Objektiv- Auswahlmöglichkeit auf alle EF und EF-S Objektive zu erweitern.

Kleine Schwächen offenbaren sich im Vergleich zu DSLR-Kameras durch das kleinere Gehäuse und das gedrängte Bedienkonzept: Der Blitzschalter liegt seitlich du ist ggf. von Kameragurten verdeckt, die Bedienung ist mit großen Händen hier und da etwas fummelig. Entschädigt wird durch ein gutes Finish: Zum einen sind viele der Wahl- und Korrekturräder aus gerändelten aus Metall, zum anderen sind wichtige Elemente aber nur mäßig gegen Fehlbedienung (zum Beispiel ein- und auspacken aus der Kameratasche) gesichert. Im Test trat das öfter bei dem ISO- und dem manuellen Fokus Wahlrad auf.

Kleine Kamera – kleine Bedienelemente, damit muss man sich arrangieren

Neben dem Auslöser liegt die Canon typische M-fn Taste für Autofokus-Einstellungen. Ein Hauptwahlrad befindet sich direkt am Auslöser, die ISO-Empfindlichkeit kann mit dem Daumen rechts unterhalb der Belichtungskorrektur per Wahlrad schnell angepasst werden. Kleine Kamera – kleine Bedienelemente, damit muss man sich arrangieren können. Canon hat trotzdem versucht, möglichst viele Direktzugriffe auf wichtige Funktionen zu implementieren. Ein Autofokus-Modus Wahlschalter hätte mit dabei sein sollen. Der ist nur über den Umweg der Q-Taste im Display aufrufbar, ähnlich wie bei allen EOS Kameras. Profis wünschen sich hier einen erfühlbaren Wahlschalter oder einen Direktzugriff, wie etwa bei Sony oder Nikon in der Klasse üblich.

Um die Ergonomischen Qualitäten zu steigern, sollte man sich unbedingt den aufsteckbaren elektronische Sucher EVF 2  (280 €) zu der Kamera mitbestellen oder zur EOS M5 greifen (dort gleich mit eingebaut): Der Sucher wird mit seinen speziellen Kontakten einfach in den Blitzschuh geschoben, ist leicht zu demontieren und bringt bessere Sicht besonders bei hellem aber auch bei sehr dunklem Umgebungslicht.

Neben dem Akku vom Typ LP-E17 (Kapazität von 1.040 mAh) ist auch gleichwohl der SD Speicherkartenschacht untergebracht.

Bildqualität: Beeindruckt auf jeden Fall bis ISO 6400 auch weit darüber hinaus noch sehr brauchbare, detailreiche Bilder. Diese Bilder sind ohne weiteres für Web und Available Light Fotografie zu gebrauchen. Darüber hinaus wird es etwas dünner, Zeichnung und Auflösung sinken, die Bilder wirken etwas kriselig, aber von der Art und Weise sehr gefällig und erinnern an analoge Bilder. Der DualPixel Bildsensor leistet mit 24 sogar noch 4 Megapixel mehr als der, der EOS 7 D Mark II.

Fazit: Wer im relativ großformatigen APS-C Sensorformt mit wenig Ausrüstungs-Gewicht professionelle Bilder machen möchte, ist mit einer M6 gut bedient. Alternativ kann man auch zur sehr ähnlichen EOS M5 greifen, die hat einen elektronischen Sucher eingebaut und erschien 2016. In der Bedienung gibt es naturgemäß ein leichtes Manko verglichen mit DSLR’s, aber wenn man sich erst eingeschossen hat: Letztlich auch ein Tipp für Downgrader: Die EF(-S) Objektive können weiterverwendet werden!

Minus

  • ISO Taste kaum gegen Fehlbedienung gesichert
  • Elektronischer Sucher nur als Zubehör
  • MF-Taste nicht gegen Fehlbedienung gesichert
  • leichte Mängel beim Fokussieren bei Dunkelheit
  • Laden nur extern mit Akku Ladegerät
  •  Kamera-Unterseite nur in Plastik (oben Metall)
  • Im P Modus keine freie Wahl bei Blende und Verschluss

  • Wünschenswert: Schalter für Autofokus-Modi und Sicherungen gegen Fehlbedienungen

Plus 

  • Gute klare Bildqualität

  • Touchdisplay hochwertig gerändelte Bedienknöpfe

  • Intelligentes Automatikprogramm

  • Gute AF Funktionalität mit Gesichtserkennung (außer bei Dunkelheit)

  • Verriegelbare M-Objektive in guter Qualität

  • WLAN Taste

  • Großes um 180° schwenkbares Farbdisplay (Selfi geeignet)

  • 2 frei programmierbare C-Tasten

  • DUAL Pixel CMOS Sensor mit 24 Mp, vergleichbar mit dem der EOS 7 D Mk II

  • Sehr gute Bedienungsanleitung