Die FEINen Unterschiede
Elektrische Multifunktionswerkzeuge von FEIN und Westfalia
In der jetzigen Form wurde der FEIN MultiMaster 2007 auf den Markt gebracht. Hans-Wolfgang Fein führte in seinem schwäbischen Betrieb die Produktion der ersten Oszillationswerkzeuge bereits 1967 ein. Diese Werkzeuge wurden ständig weiterentwickelt und verbessert. Seitdem sind Kopien und Plagiate sind auf den Markt gekommen. Denn die Anwendungsbereiche eines Multifunktionswerkzeugs oder eben des Original FEIN MultiMasters (MM) sind enorm vielfältig.
Rund ums Motorrad und in der Garage glänzt ein Multifunktionswerkzeuge mit seiner effektiven Technik und - je nach System - einer Fülle von Werkzeugen. Wenn es darum geht, kleine Oberflächen zu bearbeiten, zu trennen oder zu schleifen, dann ist der FEIN MultiMaster das richtige Werkzeug. Es gibt ihn in den verschiedensten Werkzeug-Set-Zusammenstellungen und auch mit dem Schwerpunkt auf Metallbearbeitung. Seine Stärken spielt der MultiMaster aber gerade bei kniffligen Holzarbeiten aus, weil seine Werkzeuge den direkten Eingriff, auch ohne lange Schnitte bis zum Ziel ermöglichen. So kann bei welcher Konstruktion auch immer an beliebiger Stelle ein quadratisches Loch ausgesägt werden.
Bei unseren Tests ging es um den Vorrichtungsbau, um Karosseriearbeiten (an einer Ape) und um Polier- und Schleifarbeiten. Parallel im Test ein günstiges Westfalia Multifunktionswerkzeug (MFW), das laut Hersteller für fast alle Arbeiten wie der Original MultiMaster geeignet ist, aber sicherlich nicht so eine Standzeit, Durchhaltekraft und Performance wie der MM aufweist. Für den gelegentlichen Gebrauch soll es ausreichend gut sein.
Schon beim Gewicht fällt auf, dass der kleinere MM etwas mehr wiegt als das 50W stärkere Westfalia MFW. Begründet ist das darin, das beim FEIN MM alle Getriebeteile aus geeignetem Metall gefertigt sind, während das beim Westfalia Gerät ist das nicht bekannt.
Vergleich Fein / Westfalia
Im direkten Vergleich Westfalia Mutifunktionswerkzeug / Fein Multimaster können wir die Qualitativen und sicherheitsrelevante Unterschiede bestätigen. Zwar hat das Westfalia MFW ein vernünftiges Handling und ausreichend Kraft - Werkzeugaufnahme und Werkzeugqualität sind aber nicht so belastbar wie beim Original. So brachen Werkzeuge schon bei einfachen, nur Minuten andauernden Arbeiten einfach ab, bzw. waren den Oszillierkräften nicht gewachsen. Auch das Delta-Schleifpad löste sich einfach auf: weil es warm geworden war.
Der FEIN MultiMaster läuft wesentlich ruhiger und leiser, wegen seiner inneren Werte, die aus besseren Materialien bestehen. Für Profis rechtfertigt das schnell den Preisunterschied, für den gelegentlichen Gebrauch geht aber auch ein Westfalia MFW in Ordnung.
Die Verfügbarkeit von hochwertigen Zubehör und Werkzeug (Metall) ist auch das, was die Qualität von FEIN-Werkzeugen ausmacht, genauso, wie deren Sicherheit: Sie halten bei sachgemäßer Nutzung länger durch und bieten kaum Schwächen.
Fein am Motorrad
Der MultiMaster eignet sich hervorragend zum Vorrichtungsbau (Holz, Metall) rund ums Motorrad und Motorradwerkstatt. Sei es ein Motorradständer, eine Halterung oder schweißvorbereitende Arbeiten: immer ist ein passendes Werkzeug zur Verfügung. Geht es an die Karosserie, sind besonders die Schleif- und Schabewerkzeuge ein Tipp. Fast ohne Funkenflug lässt sich hier gute Arbeit leisten. Auch mit dem Heraustrennen von alten Blechen kommt der FEIN MM gut zurecht, an seine Grenzen stößt er aber bei Trennarbeiten an frischen 0,8 mm Karosserie-Blechen. Eine kleine Verbesserung schafft dabei die Fein Schneidpaste, ein Schmiermittel für das Bearbeiten von Blechen. Wer öfter damit zu tun hat, greift lieber auf FEIN Spezialwerkzeuge zurück, wie bzw. elektrische Blechscheren, die allerdings auch den Preis für professionelle Werkzeuge haben.
Die Anlauffarben von Edelstahlkrümmern wegpolieren, Kannten entgraten oder das Vorbereiten von Flächen für Schweißarbeiten am Motorrad, dafür ist der MM genau richtig. Die richtige Dreh- bzw. Oszilliergeschwindigkeit gilt es ja nach Art der Arbeit durch Experimentieren zu finden.
Handling
Einfach ist das Handling der 1450/1350g (FEIN/Westfalia) wiegenden Werkzeuge. Das FEIN Schnellspannfutter ist ausgeklügelt und scheint sehr haltbar ausgelegt. Das vom Westfalia MFW ist gar leichtgängiger, vermittelt aber weniger Sicherheit. Beiden Geräten eigen ist eine stufenlose Drehzahleinstellung, die bei FEIN seitlich links und bei Westfalia hinten oben liegt.
Übrigens gibt FEIN seinen Kunden auf im Internet registrierte Elektrogeräte 3 Jahre Garantie. So werden die Werkzeuge auf die 8-Stern-Werkzeugaufnahme aufgelegt, ein Tellerdorn aufgeschoben und mit dem Multispannhebel arretiert (QuickIN Schnellspannsystem). Nun sitzt das Werkzeug sicher und hält auch 20 000 fache Oszillierbewegungen im harten Einsatz aus (gleiches gilt für das Westfalia MFW, nur eben Mängeln bei der Dauerhaltbarkeit). Während FEIN seine Werkzeuge in Deutschland fertigt, ist das bei Westfalia nicht bekannt. Das Finish des MFW ist dabei gar nicht so schlecht, sogar Ersatz-Kohlen für den E-Antrieb werden bei einem Werkzeugpreis von 39,99 € mitgeliefert. Unterschiede liegen beim feindrähtigen 5m- Nexans-Gummikabel (MFW: einfaches 2m Kabel) und auch in der Qualität der Metallgussteile.
Die FEIN Zusammenstellung ‚Top‘ wird im Baustellen-tauglichen
Kunststoffkoffer geliefert und enthält in der Ausführung Top (329 €) 16
weitere Werkzeug-Sets für verschiedenste Anwendungen. Eine Absaugvorrichtung ist
bei beiden Fabrikaten dabei, einen Absauger bzw. Halterungen für Stationäres
Arbeiten gibt es bei FEIN als Zubehör.
FEIN Werkzeuge am Motorrad: Über den runden Schleifteller können je nach Schleifmittel enorme und wirtschaftliche Abtragsleistungen erzielt werden. Wenn es noch gröber und effektiver sein soll, kommt die Hartmetall Raspeln zum Einsatz. Das Profil-Schleif-Set macht es möglich, neben Holz auch gerippte Oberflächen (Kühlrippen) zu schleifen. An Karosserieteilen kommen die Werkzeuge HSS-Segmentsägeblätter, M-Cut Sägeblätter, Hartmetallfeile (Entgraten) oder Spachtel (Schaben) zum Einsatz. Mit dem Filzpolierpad können Edelstahlkrümmer oder Chromteile bearbeitet werden.
Bei Westfalia fehlen bislang Metallwerkzeuge, sollen aber 2013 im Online-Katalog nachgerüstet werden.
Seit 2011 gibt es den FEIN Akku MultiMaster in seiner jetzigen Bauform, die vom Handling und der Ergonomie verbessert wurde und spontan mobile Arbeiten am Werkstück ermöglicht. Mit modernster Akkutechnik (1 Stunde Ladegerät, Ersatz Akku inkl. 429 €) ermöglicht das Akkugerät (laut Hersteller) gleiche Leistungen, wie das Netzbetriebene.
Fazit: Der FMM 250 ist ein echter Problemlöser in Werkstatt, Haushalt und mit Einschränkungen am Motorrad. Die Arbeiten, die man direkt am Bike durchführen kann sind begrenzt, aber drum herum ist der FMM das eine Werkzeug für viele Gelegenheiten. Wenn man sich daran gewöhnt hat ist er aus der Werkstatt nicht wegzudenken. Das Westfalia Multifunktionswerkzeug eignet sich derzeit in Ermangelung von Metall-Werkzeugen meist nur für periphere Arbeiten um das Motorrad, hat aber in der Werkstatt für den gelegentlichen Gebrauch seine Daseinsberechtigung.
Bewertungen:
FEIN Multimaster 250 Q Top:
Westfalia MFW 300 W
Abwertung wegen noch nicht vorhandener Metallwerkzeuge.
Informationen
- Zusammenstellung Fein FMM Top Plus
- Multimaster Themenseite
- Werkzeug-News Forums-Test
- Das Westfalia Multifunktionswerkzeug 300 W
kostet 39,99 €, für den FEIN Multimaster Top (Mit Koffer und Zubehör) wird
ein Preis von 299,88 € veranschlagt.
Kommentare zum Test
Kommentar von Raphael |
Schöner Artikel über die Unterschiede des in meinen Augen besten Multifunktionswerkzeuges. Vielen Dank!