Schrauben mit Moby Dick
BMW F 800/650 GS Reparaturhandbuch von Delius Klasing
Der Motor dieser BMW ist ein Bestseller: eingebaut in die 5 F 800 und 650 Modelle lohnt es sich darüber nur ein Schrauberbuch zu schreiben. Hier geht es um Wartung, aber auch Motor- und Fahrwerksreparaturen, bis hin zur kompletten Motorenrevision des bekannt sparsamen Rotax Trieblings.
So gut sich dieser Motor fährt, so schlecht soll er auch zu schrauben sein, verriet mir ein BMW-Schrauber. Das ist beim modernen Motorenbau allerdings nichts Neues, auch schon Meilensteine wie die Africa Twin von Honda waren in der Wartung nicht wirklich einfach. So wiederfährt dieses Schicksal auch den F 800 und F 650 Modellen (ist übrigens trotz unterschiedlicher Bezeichnung selbst im Hubraum der gleiche Motor!). Im Zweifel gilt: Lieber etwas mehr abbauen, ehe man sich die Hände verrenkt. In der aktuellen Megaphon-Ausgabe findet ihr übrigens in der Heftmitte einen F 800 GS Fahrbericht.
Gelassen geht der britische Autor Phil Mather das Thema an. Julian Ryder steuert eine BMW Motoren Typologie bei, dann geht es los mit den täglichen Kontrollen am Motorrad. Ab dann bleibt der Aufbau klassisch: mit zahlreichen SW-Fotos und Skizzen wird Zerlegen, Überprüfung und Zusammenbau der einzelnen Baugruppen beschrieben. Alle aktuellen Moby Dick-Schrauberbücher bedienen sich einer Einteilung nach Schwierigkeitsgraden und klassifizieren die Schrauberarbeiten in einer fünfstufigen Skala von leicht (für Anfänger geeignet) bis sehr schwer (für Experten und Profis). Das hilft besonders den Anfängern bei der Planung der Arbeiten.
Bei aktuellen Modellen, wie den hier besprochenen, müssen auch ‚alte Hasen‘ bereit sein, dazuzulernen. So sind die F’s mit einer CAN-bus-Elektrik ausgerüstet, die den Kabelbaum zwar vereinfacht, aber auch komplexe Schaltungen und Automatiken beherbergt, die teils nur mit Spezialwerkzeug zu messen sind. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, man bräuchte bei der "F" einen Spezial-Diagnose-Stecker, nur wenn man die Batterie einmal zum Laden ausbaut funktioniert das Motorrad nach Einbau auch so wieder hervorragend. Eine Besonderheit dieser Technologie ist, dass es keine Sicherungen mehr am Motorrad gibt: Bei Kurzschluss oder Defekt wird das entsprechende Teil abgeschaltet oder isoliert. Zur Diagnose kann dann das Auslesen eines Fehlerspeichers sinnvoll sein. Dafür wird ein spezieller Diagnosestecker (samt Laptop) benötigt. Defekte Bauteile können aber nach wie vor mit einem Multimeter durchgemessen werden.
Die Gestaltung der Buchreiche ist sehr gut und übersichtlich. Im vorliegenden Buch sind lediglich Einleitung und Stromlaufpläne farbig, die zahlreichen Schrauber-Detailfotos sind in schwarz-weiß dargestellt. Am Ende des Buches vermissen wir kein Schlagwortverzeichnis. Stattdessen findet man die (veraltete) Abbildung von ‚Kerzengesichtern‘, einen Anhang mit technischen Begriffen, Wertstatt- und Werkzeug-Tipps (und Tricks) sowie ausführliche Hilfe zur Fehlersuche.
In der empfehlenswerten Reihe sind noch weitere Reparaturbücher erschienen wie zum Beispiel über die Kawasaki ER-6f & ER-6n, 125er Motorräder von Sachs und Kreidler oder über Honda 125/150 Viertaktroller.
Kommentare
Kommentar von Maier Lorenz |
Das Buch wie hier auf Ihrer seite beschrieben ist nirgend zu finden.
BMW F 800 und F 650 GS
Wartung und Reparatur von Phil Mather, ISBN 978-3-7688-5314-9,
Antwort von Markus Golletz
Hallo!
Schon mal hier probiert:
Reuffel.de
oder über Ebay
Netten Gruß,
Markus Golletz
Kommentar von Detlef |
Hallo !
Das buch ist doch auch für die BMW F 700 GS geeignet, oder ?
Gruß Detlef
Antwort von Markus Golletz
Detlef,
ja ist es. Nur eben nicht für die Modelle ab 2018, die 750 und 850. Das Buch hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und daher glaube ich, das die letzten Modellpflegemaßnahmen natürlich nicht berücksichtigt sind.
Lieben Gruß,
Markus