Eurasien-Abenteuer & Infos: Kaukasus
Gerade selbst aus Aserbaidschan / Baku zurück, fällt mir dieses Buch in die Hände. Da ich nicht mit dem Motorrad da war, ist es eine Offenbarung zu lesen, was 2018 noch möglich war. Die Autoren Frank Panthöfer und Simon, bekannt als Krad-Vagabunden, konnten damals weitestgehend ungehindert durch etliche Kaukasus-Staaten reisen. Das ist derzeit (2023) nicht möglich. Allein alle Grenzen um Aserbaidschan sind geschlossen – offiziell noch wegen Corona-Bestimmungen.
Die Autoren schreiben selber: Dieser Superlativ ist wie vieles im Kaukasus: kompliziert und strittig. All die regionalen Konflikte, die schwierige politische Lage und die damit einhergehenden bürokratischen Mühen für Besucher sind Gründe dafür, dass dieser wundervolle Teil der Erde weit davon entfernt ist, von Touristen überlaufen zu sein. Wer in Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Russland unterwegs ist, darf sich noch vielerorts als Entdecker fühlen, ohne dass es an einfacher und vor allem preiswerter Infrastruktur für Individualreisende gänzlich mangeln würde.
Auf unserer sechsmonatigen Tour hat uns diese spannende Region an der Grenze von Europa zu Asien in ihren Bann gezogen. Mit einer grandiosen Bergwelt, viel unberührter Natur, fremder Kultur, oftmals blutiger Geschichte und nicht zuletzt durch gastfreundliche Menschen, die sich über Fremde noch ehrlich freuen.
Vieles der beschriebenen Abenteuer und Gegebenheiten kann ich aufgrund meines einwöchigen Aserbaidschan Aufenthalt in Begleitung mit Einheimischen bestätigen. Die Nettigkeit und Gastfreundschaft in Aserbaidschan, das privilegiert sein von Reichen und Beamten, die Schönheit des Kaukasus, an all dem kommt man nicht vorbei. Auch wenn es im Buch um weit mehr geht, als das Land der Aliyev-Oligarchie, gab es viele Parallelen. Grundsätzlich fühlt man sich sicher, aber es gibt in den Städten massive Überwachung und Polizeipräsenz. Damit muss jeder umgehen können, auch mit der allen bekannten Korruption.
Das Buch ist ein Tipp für alle, die an die Grenzen Europas und Asiens gehen wollen, die ruhig bleiben können, wenn Unvorhersehbares passiert.
Es wird von einer Download-Möglichkeit aller markanten, im Buch erwähnten Wegpunkte angeboten, die man nach einem Kontakt mit den Autoren angeboten bekommt: Foto-Spots, wild Zelten, Unterkünfte, Checkpoints, Grenzübergänge, u. v. m. Mail an den Autoren. Hier zur Leseprobe, für Mail bitte Kontaktformular benutzen!
Gemacht ist das Buch ursprünglich im Eigenverlag (dort mittlerweile vergriffenen). Mittlerweile ist das Buch/eBook exklusiv über Amazon Independent Publishing erhältlich.
Die Reiseroute der Krad-Vagabunden verlief über Ungarn, Serbien, Makedonien, Griechenland, die Türkei, Georgien, Aserbaidschan, Armenien und einige Provinzen von Russland, mit einem Rückweg über die Ukraine und Polen.
Das Buch ist in erster Linie eine Reiseführer-artige Veröffentlichung der halbjährigen Reise. Layout und die Möglichkeiten von 'Book on Demand' oder Independent Publishing, schränken die Gestaltungsmöglichkeiten etwas ein.
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