Lonley Planet: Rezension Georgien, Armenien & Aserbaidschan

Mit dem Lonely Planet Georgien, Armenien & Aserbaidschan auf eigene Faust durch Vorderasien, das haben die Autoren gemacht. Viele Monate Recherche stecken im Kultreiseführer für Individualreisende, ist im Klappentext zu lesen. Unsere Stichprobe Baku, Aserbaidschan zeigt dann auf, dass das Buch für Traveller gemacht ist und eine Menge vor Ort und Internet-Recherche enthält. Zahlreiche Unterkünfte werden beschrieben (nur unser Hotel in der Altstadt fehlte). Von den Fotos wird eher Stock-Material aus den Bilderbörsen geboten. Der Führer ist sehr umfangreich und im informativen zwei-Spalten-Layout gestaltet. Ausführlichere Themen und Reportage-Strecken fehlen leider.

Was es auf über 400 Seiten für 3 Länder sonst noch so gibt, sind Hintergrund-Infos, aktuelle Tipps und Informationen für die Planung der Reise. Viel Platz nehmen auch die Sicherheitshinweise zu aktuellen Konflikten und die Auswirkungen der mittlerweile größtenteils aufgehobenen und Corona-Einschränkungen ein. Da bleibt nur noch Platz für die Hauptsehenswürdigkeiten und zahlreiche Traveller-Hostel-Tipps. Man nimmt es genau bei den aktuellen Öffnungszeiten und Preisen und hier und da gibt es persönliche Entdeckungen und Tipps. Einreisebedingungen wechseln schnell in der Kaukasus-Region und sollten vor der Reise sowieso aktuell über die auswärtigen Ämter erfragt werden. Aserbaidschan hält auch 2023 noch alle Grenzen, außer die Flughäfen für die über Land Einreise geschlossen.

Ob Höhlenstädte, alte Bergklöster oder Schlammvulkane und Kaukasus, das Autorenteam treibt sich in der Hochhausmetropole Baku ebenso herum wie in den quirligen Städten Tiflis und Jerewan. Was Lonley Planet mit 'versteckten Perlen abseits der Hauptreiserouten' meint, das möge jeder selbst entscheiden oder noch besser: selbst erkunden. Abgerundet wird der Guide durch Übersichts- und Detailkarten, ein Farbkapitel mit Top-Erlebnissen (und Stock-Fotos). Gut gefallen hat und der Reisepraktische Teil, in dem für verschiedene Nationalitäten alle möglichen Tipps und Einreiseformalitäten korrekt abgebildet werden. Das gilt für Visaangelegenheiten, Sicherheit und Gesundheit, wie die Nachwirkungen der Corona-Pandemie.

Wir meinen: ein klassisches Traveller Guidebook, der auf Höhe der Zeit von den Autoren Tom Masters, Joel Balsam und Jenny Smith. Allerdings wünscht man sich auch noch ein paar längere, ausführlichere Themenseiten, die im Sinne einer Reportage etwas mehr Atmosphäre übermitteln.

Markus Golletz

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