Naturpark-Wanderungen zwischen Piemont und Cote d' Azur
Dieser Wanderführer aus der bekannten „Naturpunkt”-Reihe des Rotpunktverlags überzeugt durch seine erstklassige Themenauswahl. Das Autorenteam Werner Bätzing und Michael Kleider (beide ehem. Universität Erlangen, Kulturgeografisches Institut) beschreibt Wanderungen mit ökologischem Anspruch unter den Aspekten des sanften Tourismus.
Die Seealpen, eine ursprüngliche Region, die von Deutschen relativ selten bereist wird, entfalten sich so als Tipp für Wanderer, die das Ursprüngliche an den Westalpen suchen. Das Gebiet erstreckt sich von den französischen Alpes-Maritimes und Alpes-de-Haute-Provence bis nach Italien ins Piemont. Gefühlsmäßig würde man noch ein Stück Ligurien dazuzählen, doch dort gehen die Seealpen allmählich in den Apennin über.
Eine Besonderheit dieser mediterranen Alpenregion ist die Nähe zum Mittelmeer, die die unterschiedlichen kulturellen Welten der Bergbewohner und der Küstenmenschen nah zusammenrücken lässt. Wer glaubt, es in den Seealpen mit sanften Alpenausläufern zu tun zu haben, täuscht sich gewaltig. Schroffe Berge, Schluchten mit klaren Gebirgsbächen und waldlose Gipfelregionen mit einer ausgesprochen vielfältigen Flora und Fauna prägen die Landschaft. Hinzu kommt eine beinahe salzige Brise Meeresluft vom nahen Mittelmeer. Die südlichsten 3000er der Alpen, der Monte Clapier und die Punta Argentera, stehen hier. Die Autoren, die auch die GTA-Wanderführer im Rotpunktverlag herausgeben, führen in dem Buch durch diese einsamen Naturschönheiten zwischen Piemont und der Côte d’Azur. Dabei profitieren Leserinnen und Leser sehr von den kulturgeografischen Kenntnissen von Werner Bätzing und Michael Kleider, die deutlich werden, wenn sie von ihrer Lieblingsregion erzählen.
Das Buch beschreibt eine 13-tägige Rundwanderung, die leicht zu einer 6- oder 7-tägigen Rundwanderung verkürzt und auch sonst vielfach variiert werden kann. Viele Etappen können auch von einem Standquartier aus begangen werden. Dabei werden ausgesuchte Übernachtungsmöglichkeiten empfohlen, weniger die urbanen, viel mehr die lokalen Quartiere, in denen man in den Genuss der regionalen Küche kommt und die auch mehr dem Konzept des sanften Tourismus entsprechen.
Aus dem Verlagsprospekt: "Wandern in einer südalpinen Landschaft mit Sicht aufs Mittelmeer – ein Geheimtipp!"
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