Motorola Moto G vs. Nokia Lumia 730

2 Mittelklasse Smartphones mit 1,2 Quad-Core Prozessor

So schnell kommt man gar nicht hinterher, wie neue Telefone vorgestellt werden. Unser Schwerpunkt: Smarte Telefone für die Motorradreise. Prinzipiell eignet sich vieles, doch der Wettbewerb um die beste Hardware geht ständig weiter. Bei den Betriebssystemen sieht es ähnlich aus. In unserem Test stehen Windows 8.1 und Android 5.0 einander gegenüber. Der Markt der Betriebssysteme ist übersichtlich und gleicht die Smartphones einander an. Die größte Verbreitung hat Googles offenes Betriebssystem Android.

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Das Motorola Moto G 2nd Generation LTE ist ein 5 Zoll Vertreter mit HD Auflösung während das etwas teurere Nokia Lumia 730 mit etwas weniger Bilddiagonale, aber mit einem neuartigen Gehäuse daherkommt. Ab sofort löst Microsoft den Schriftzug Nokia ab, den die Lumia Telefon-Sparte wurde 2013 an den Softwaregiganten verkauft.

Speicherplatz

Einziges Nadelöhr bleibt besonders bei Android-Telefonen der Gerätespeicher. 8 GB hört sich erst mal viel an, wenn aber nur weniger als die Hälfte für Daten zur Verfügung steht, ist man bald auf kleine Helferlein oder Root Zugriff angewiesen. Erfahrungsgemäß gehen dann die Basteleien los, die den Laien überfordern und zum Garantieverlust führen. Bei unseren beiden Testtelefonen in entsprechender Softwareversion können Foto- und Videodaten relativ einfach vom Gerätespeicher auf die eine Speicherkarte verschoben werden. Bei Android helfen Cleaner Werkzeuge und der ES Datei Explorer weiter, um ‚zugerümpelte‘ Telefone überhaupt noch vernünftig nutzten zu können. Der Verweis auf den externen SD Kartenplatz hilft weder bei Nokia noch bei Motorola weiter. Beide Systeme erlauben in ihren aktuellen Versionen (8.1/5.0) nur bestimmte Daten zu verschieben, doch meist ist nahe am Betriebssystem Schluss. Das ging bei Nokia überwiegend einfach und automatisch, bei Android gibt es zwar Verbesserungen, doch muss beim Verschieben von Programmen oft selbst Hand angelegt werden. Sonst haben beide Systeme einen hohen Perfektionsgrad erreicht. Das Speicherproblem muss man vielleicht als geplante Obsoleszenz behandeln, doch das weiß man auch vorher. Im wesentlich bescheren einem beide Telefone viel Erleichterung und multimediale Vernetzungsmöglichkeiten – auch oder gerade unterwegs. Auf dem Motorrad sind sie als Navigator, als Behelfskamera und eben als Kommunikationsmittel in Wort und Schrift unübertroffen. Motorola bietet bei seinen neueren Telefonen individuelle Konfigurationen (Customizing, Speichererweiterung) die gegen Aufpreis dieses Problem umschiffen.

Motorola Moto G 2nd

Moto G 2nd Gen. LTE mit seinem 5 Zoll Display gibt es schon ab 180 EUR ohne Vertrag. Dafür bekommt man viel geboten und am Ende waren wir überrascht, wie wenig Blessuren das Handy davon trug. Motorola und Lollipop, das funktioniert einfach gut. Alle Vorgänge verlaufen flüssig auf dem Telefon. So lange, der Speicher knapp wird. Google Play bietet für alle denkbaren Möglichkeiten viele gratis Apps: Osmand für die Navigation, DB Navigator für Verkehrsverbindungen, Wetter Apps und zahlreiche Utillities.

Schon werden die Nachfolger des Moto G 2nd Gen. LTE vorgestellt. Bei der 3. Generation gibt es eine bessere Kameraauflösung, Wasserdichtigkeit nach IPX7 und über die Variante Moto Maker eine Erweiterungsmöglichkeit auf 2 GB RAM und 16 GB (+30 EUR) Speicher. Der Preis liegt dann um 250€, die Moto Maker Customizing Versionen sind entsprechend teurer.

Betriebssysteme und Hardware

Hardware: 2 HD Displays aus Gorilla-Glas, akzeptabler Schutz gegen Feuchtigkeit und kleine Abstürze, schnelle Quadcore-Prozessoren und Akkulaufzeiten von 1-2 Tagen hat es vor ein paar Jahren noch nicht für 200 € (Straßenpreis ab 160 €) gegeben. Auch die Gehäuse wirken ausgereift und schützen Display und Platine immer besser. Das Lumia nahm mit Motorradkoffer Schaden, weil Spannungen über das Gehäuse auftraten. Der Tribut an den wechselbaren Akku ist nun ein relativ locker am Body sitzendes Gehäuse. Das Motorola Moto G kam in unserem Test ganz gut ohne Case aus, denn es hat an der Displayseite zwei eingelassene Metallbügel, die einen Bodenkontakt des Displays verhindern. Die Rückseite ist aus einem speziell beschichteten, aber auch sehr elastischen Material. Darunter sieht es sehr aufgeräumt aus, der Blick fällt sofort auf microSD- und SIM Kartenschacht. Bei der älteren Generation war hier noch ein zweiter SIM Schacht vorhanden.

Software: Während Nokia/Microsoft an Windows 10 schraubt, ist man mit den Lumias sehr stylisch und übersichtlich unterwegs. Windows 8.1. bringt einige stromsparende Features und funktioniert sehr stabil. Unseren Beta-Test der Windows 10 Software brachen wir im Mai 2015 ab, weil wichtige Adressfunktionen noch nicht funktionierten (s.u.). Bei der bequemen Spracheingabe (Datenverbindung vorausgesetzt) funktionierte Google besser als Bing. Mit Bing lässt sich nun endlich auch auf Windows Phones nach gespeicherten Kontakten und Emails suchen.

Android hat mit seiner 5 er Version den Geräten nicht nur ein optisches Facelift spendiert, sondern in vielen Details auch das Google Betriebssystem verfeinert. Die Navigation wurde einfacher, die Verknüpfungen logischer. Bei markiertem Texten wird gefragt, ob der Begriff im Internet gesucht werden soll. Einzig das aktivieren der mobilen Daten erscheint um einen Click mehr versteckt als vorher. Bei der Lollipop Android 5 Versionen wirken das Display größer, weil ein rahmenloses Layout verwendet wird. Verbessert wurde auch die Texteingabe, andere Hersteller, wie beispielsweise Samsung oder Sony passen ihre Android-Version noch mehr den einzelnen Telefonen an und bieten noch mehr Möglichkeiten das Telefon zu individualisieren.

  • Wassergeschützt durch wasserabweisende Beschichtung, Metallbügel Displayschutz
  • liegt gut und griffig in der Hand, Rückseite gummiert
  • SIM-Karten Wechsel bei laufenden System
  • Benachrichtigungen auf dem Startbildschirm
  • Gute Akku Laufzeit
  • Ausgereiftes Android 5 (Lollipop)
  • LTE
  • Kein NFC
  • Keine Kamera Hardware-Taste
  • Nur 8 GB Gerätespeicher, 1 GB RAM (wie auch Lumia 730)

Lumia 730 DualSIM

Das Lumia 730 DualSim Telefon mit der gleichen Prozessorausstattung wie das Motorola Moto G wird wegen der 5 MP Frontkamera als »Selfi-Phone« vermarktet. Über die DualSIM Funktion sind wir auf Reisen immer sehr froh und da sie so gut funktioniert, bringt sie auch zu Hause mit der 2. günstigeren SIM Karte viele Preisvorteile.
Das Lumia besitzt ein neuartiges Gehäuse, das es erlaubt, ohne Werkzeug an den Akku zu gelangen. Das war bei Lumias nicht immer so, bei den Modellen 800 oder 920 z. B. musste u. U. in der Fachwerkstatt dafür geschraubt werden. Wir benutzen die Lumias sicherheitshalber mit einem TPU Case.

Sehr praktisch ist das WP 8.1 Action Center an das sich auch gebündelt in der Timeline alle Nachrichten anschließen. Es ermöglicht schnellen Zugriff und schnelles Reagieren alle möglichen Nachrichten.

Das Lumia 730 begann mit einem UVP von 279.– € ist mittlerweile aber auch schon zu einem Straßenpreis ab 170 € zu haben.

  • Vereinfachtes Gehäuse, Akku-Zugriff
  • Kontakte über Bing Suchfunktionstaste aufrufbar
  • Gute Fotokamera und Foto-Apps, sonst hinkt Windows Android noch hinterher
  • OLED Display
  • Win 8.1 mit Option auf Win 10
  • Guter Dual Sim Support
  • Verschieben von Apps auf SD Karte problemlos
  • 5 und 8 MP Cam
  • Auswechselbarer Akku
  • Keine Kamera Hardware-Taste
  • Nur 8 GB Gerätespeicher
  • Kein Head-Set im Lieferumfang
  • Keine Benachrichtigungs LED
  • Kein LTE
  • Win 8.1: nur 4 Features für Action-Center

Lumia 730 und das Windows 10 Experiment

2015 ist ein Windows 10 Technical Preview verfügbar, dass sich auf dem Lumia 730 und vielen anderen Geräten ausprobieren lässt. Nach Installation des Windows Insider App und der Erstellung eines Tester-Accounts gibt eine Windows Webseite alle nötigen Informationen für das Preview. Über ein Downgrade Tool ist es eine Wiederherstellung der vorherigen Win 8.1 möglich. Dabei wird das Telefon komplett zurückgesetzt und persönliche Daten verschwinden. Da aber das Win 10 Setup vor der Installation eine Sicherung angelegt, ist diese anschließend wiederherstellbar, vorausgesetzt man meldet sich mit demselben Microsoft Konto an. Zur Zeit unseres Preview funktionierte in Win 10 die Kontakteverwaltung (People Legacy) noch nicht fehlerfrei, weswegen wir wieder zurück wechselten.

Anleitung
Windowsphone Recovery Tool
Erfahrungsbericht Win 10 Preview

Fazit: Beide Testkandidaten liegen in Ausstattung und Performance dicht beieinander. Für die Kaufentscheidung erscheint es wichtig, sich grundsätzlich mit den Produkt-Klassen, was RAM und Speicher angeht, auszukennen. Googles Betriebssystem Android hat die Bedienung und Funktionsumfang vieler Telefone sehr angeglichen. Die Redaktion rät im Zweifel zu einem größeren internen Speicher (16 GB und mehr) und zu einem mindestens 1200 x X Pixel auflösendem HD Display. Wir bevorzugen die AMOLED Technik und Gorilla Glas. Den Rest werden Windows und Android schon richten. Große Hersteller wie Samsung oder Sony haben ihre Android-Versionen noch etwas modifiziert, bzw. auf das Gerät angepasst. Aber auch beim Motorola G passt alles auf Anhieb. Positiv überrascht waren wir über die Stabilität des Motorola Telefons, das nur wenig Gebrauchsspuren davon trug. Auch beim Lumia gab es Hard- und Softwareseitig viel Feinarbeit. Entsprechend den Marktanteilen (Android 84,6%, Apple iOS 11,9%, Windows Phone 2,7% [2014] sieht das Angebot in den App Stores aus. Aber: Windows holt auf.

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Wertung: beide, Android 5 besser,
Win 8.1 stylischer