Garmin Oregon, Colorado & Magellan Triton

Navi – Wohin gehst du?

Von Markus Golletz

Motorradreisefuehrer.de zeigt eine Marktübersicht mit dem Schwerpunkt Garmin- und Magellan Geräten, die nach IPX 7 wasserfest sind und über eine Trackaufzeichnung verfügen.

Gute Bedienbarkeit, ausgereifte Software aber auch ein ausreichender Regenwasserschutz qualifizieren im Wald der Navigationsgeräte ein GPS für den Motorradeinsatz. Auch die Trackaufzeichnung ist ein wichtiges Feature für die Reiseplanung und den Austausch von Reisedaten. Genau diese ist aber bei den meisten Navis nicht vorgesehen. Beim TomTom Rider muss beispielsweise für diesen Zweck mittels Zusatzsoftware ein NMEA Track-logger oder Tripmaster nachgerüstet werden.

Zum Jahresende gibt es für Navigationsfans eine Menge neue Geräte und Kartensoftware, die die Tourenplanung erleichtern. Überhaupt geht der Trend zu GPS unterstützten Aktivitäten, auch beim Wandern oder Radeln. Doch die gute alte Papierkarte wird so schnell nicht ausgedient haben, denn deren Gesamtübersichts-Vorteil werden die kleinen Displays der GPS Geräte so schnell nicht kompensieren können. Einen Boom gibt es deswegen an hochauflösenden topographischen Karten zu verzeichnen, außerdem zeichnet sich ein Trend zu Geräten ab, die in Zukunft gescannte (Raster-) Karten verarbeiten können. Bisher heißt der Zauberwort Vektorkarten, also Karten, die sich beliebig zoomen lassen, die nur eine kleine Dateigröße haben aber eben nicht von jeder Ecke der Welt verfügbar sind. Bei den GPS-Empfängern hält die Touchscreen-Bedienung mehr und mehr Einzug, die Displays werden dabei immer hochauflösender. In Zusammenspiel mit Google Earth und anderen Programmen ergeben sich immer mehr Möglichkeiten für die Routenplanung.

What’s on by Garmin and Magellan?

Bei Garmin Deutschland gab es in den letzten Jahren, wie auch anderswo in der Navigationsbranche starke Veränderungen. Von einer kleinen Deutschlandvertretung hat sich die einst kleine Deutschlandvertretung zu einem größeren Unternehmen transformiert. Namensänderung, neue Zielgruppen, ein erweitertes Produktspektrum und Sponsoraktivitäten auch bei der Tour de France Kennzeichnen diesen Prozess. Stark gewachsen ist bei Garmin die Modellvielfalt und der Modellzyklus wurde beschleunigt. Es sind mittlerweile für alle möglichen Outdoorsportarten Spezialgeräte verfügbar, die dem Zweck in Ausführung und Design stark angepasst sind. Stammkunden spürten neben den erfreulichen aber auch überfälligen Preisnachlässen von Ostern 2008 (-30%) auch Nachteile bei der Produktvermarkung. Zum Beispiel strich Garmin die bisher inklusiven Zweitlizenzen der Kartensoftware für das Zweitgerät desselben Besitzers.

Bei Magellan hat man es trotz besser werdenden Geräten mit einer wechselnden Distributor-Situation zu tun. Da Magellan sich in Europa derzeit neu positionieren will, müssen die Kunden in dieser Umbruchphase mit wechselnden Distributoren vorlieb nehmen. Die beste Adresse scheint im Motorradbereich derzeit Touratech zu sein, Hauptvertreter und Großhändler ist hingegen die ppm GmbH (www.ppmgmbh.de) bzw. Nordwest-Funk (www.nordwest-funk.de). Der Magellan-Support ist, weil kein echter Herstellersupport wie bei Garmin, etwas indirekter bzw. langwieriger. Auch das (Karten-) Software-Angebot hinkt bei Magellan derzeit hinterher, weil vorhandene Software erst an die verschiedenen GPS-Modellreihen angepasst werden muss. Magellan Karten sind von Modellreihe zu Modellreihe nur bedingt kompatibel. Das Potential und die Performance der aktuellen Triton’s ist hingegen sehr positiv zu beurteilen, auch wenn Kinderkrankheiten noch behoben werden müssen.

HARDWARE

Colorado 300 und Oregon 300

Nach dem Colorado 300 kam nun die Oregon-Reihe auf den Markt. Zwei sehr ähnliche neue Outdoor-Baureihen mit sehr unterschiedlichem Bedienkonzept. Beiden gemein ist die hochauflösende Kartendarstellung auf gegenüber dem GPSMap 60 CSx vergrößerten Display. Die Oregon Serie setzt hingegen auf eine Touchscreenbedienung während der Colorado 300 mit einem Einhand-Drehrad und einem normalen Display aufwartet. Was beiden trotz IPX 7 Spezifikation und Outdooreignung fehlt, ist ein wasserfester Netzanschluss. Man kann die beiden Amerikaner nur über einen normalen Mini-USB Anschluss am Motorrad betreiben. Erfreulich bei beiden sind die halbtransparenten Datenfelder, die nun für mehr Durchblick sorgen. Einstellbar sind von nun an auch verschiedene Nutzerprofile, in denen sich Menüs für Outdoor-, Marine-, Auto-, Fitness- oder Geocaching-Einsatz individuell anordnen lassen.

Rein äußerlich sehr ansprechende setzen Oregon und Colorado auf völlig unterschiedliche Bedienkonzepte. Während das Colorado auf ein zentrales Einahnd-Drehrad setzt, findet man am Oregon überhaut keine Knöpfe mehr. Der Oregon ist designt wie ein Stück Palmolive Seife liegt nur wegen seiner Gummierung nicht so schlüpfrig in der Hand. Beiden gemein ist wieder ein Metallklipp auf der Rückseite, mit dem sich Batteriefach und Datenkartenschacht öffnen lassen und an dem ein Karabiner oder die Fahrzeughalterungen angebracht werden können. Bei den inneren Werten schweigt sich Garmin traditionell aus. Die Prozessorleistungen wurden angepasst, der interne Speicher des Colorado beträgt 384 MB, der Oregon bring es gleich auf 512 MB. Wenn man bedenkt, das Topgeräte wie das GPS V früher mit sage und schreibe 19 MB nicht erweiterbaren Speicher (Preis damals 750.-€) nicht aufwarteten, aber trotzdem schon Autorouting-fähig waren. In die Neuen passen hingegen 50 Routen, 20 gespeicherte Tracks mit 10.000 Punkten und 1000 Benutzerwegepunkte, sowie etliche Tausend benutzerdefinierte Points of Interest. Mit SD (Colorado 300), bzw. Micro-SD Karten bis 4 GB lassen sich die Kartenspeicher erweitern. Speicherintensive 3D- oder Autoansicht beherrschen beide, vorausgesetzt, man hat eine topografische Karte mit ausreichend hinterlegten Höhendaten erworben. Der City Navigator ist nicht ausreichend. Wetterfrösche können nun auch bei ausgeschaltetem Gerät barometrische Aufzeichnungen machen und auch eine drahtlose Übertragung von Trackdaten zu anderen Garmin-Geräten ist problemlos möglich.

Die Oregon‘s verfügen um eine sogenannte HotFix-Funktion, die das Gerät Sattelitendaten speichern lässt und eine schnellere Positionsbestimmung ermöglichen soll, sind ältere Navis mit SIRF III Star Empfänger beim Empfang nicht langsamer.

Im Praxistest beim Biken erweist sich das Colorado-Bedienkonzept als wenig tauglich, unbeleuchtete Tasten und das Drehrad, das alle Menüs immer wieder ohne Direktzugriff durchscollen will und dann auch noch ein Bestätigungsklick benötigt ist mit Handschuhen einfach schlecht zu bedienen. Dafür hat Garmin auch den Zumo geschaffen, der immer noch auf der Höhe zu sein scheint. Der kleinere Oregon ist hingegen zumindest für Garmin-User sehr schnell und intuitiv zu bedienen. Auch hier können Probleme mit Handschuhen auftreten aber irgendwie zappt man a la I-Phone schneller durch die Menüs. Bei der multifunktionellen Outdoornavigation scheint das betagte GPSMap 60 CSx mit seinen vielen Direktzugriffstasten immer noch die Referenz zu sein. Im Vergleich zu diesem Gerät fallen noch ein paar Kleinigkeiten auf. Die Funktion ‚in der Nähe des Kartenzeigers suchen’ und auch die Positions- und Entfernungsangabe zum Standpunkt beim Kartenverschieben, scheint eingespart zu sein. Beim laufenden Routing kann der neue rosa Routingstrich den Straßentypen verdecken, so das unklar bleibt, ob man sich nach der nächsten Kurve auf Asphalt oder Schotter befindet. An manchen Stellen fehlt es an detaillierter Menütiefe, z. B. kann der Reisecomputer nur komplett zurückgesetzt werden. Trotzdem bietet der Oregon Funktionen wie z.B. das projizieren von Wegepunkten – fehlen tut hingegen (noch) die Funktion „Peilen und los“. Eine adäquate Motorradhalterung wird bei Touratech zumindest für den Colorado 300 in Kürze erhältlich sein. Im Preis ist der kleine Oregon 300 nicht ganz billig, 429 EUR will Garmin dafür kassieren. Eine Hintergrundkarte muss noch dazu gekauft werden. Nur der Oregon 400 (529 EUR) wird künftig mit einer neuen Freizeit-Basiskarte Europa ausgeliefert, die aber nicht einzeln in den Handel kommen soll. Im Gegensatz zum Oregon 200 sind die 300er und 400er mit Fitnessfunktionen für Puls- und Trittfrequenz ausgestattet. Der Colorado 300 ist ab 360 Euro im Handel zu bekommen.

Triton 2000 Magellan

Magellans Triton-Modelle sind seit Mai 2008 zu einem empfohlenen Preis ab 149 EUR bis ca. 500 EUR (Triton 2000) erhältlich. Alle Modelle sind im gleichen robusten Gehäuse mit großem 2,7 Zoll-Touchscreen untergebracht unterscheiden sich nur durch Ausstattungsmerkmale. Leider sind bisher weder Autorouting Funktion noch routingfähige Karten wie bei Magellan Roadmades oder CrossoverGPS lieferbar. Die Triton-Serie wurde von Magellan besonders auf die Geocasher abgestimmt. Das Topmodell Triton 2000 hat deswegen eine 2-Megapixel Kamera, eine Tonaufzeichungsfunktion, LED-Taschenlampe und die Möglichkeit, den Bildern einen Geotag zuzuordnen. Barometer und elektronischer Kompass (ebenfalls nur bei den größeren Tritons) bringen den 2000er auf das Niveau der Garmin Geräte GPSMap 60 CSx und Colorado. Die fehlende Autoroutingfunktion soll laut Magellan ab Anfang 2009 nachgerüstet werde, dann erscheint auch die passende Kartesoftware, so Anja Feuerstacke von der Magellan PR-Agentur Fleishman-Hillard. Die Text-to-Speech Sprachausgabe soll auch dann möglich sein. Wegen dem fehlenden Autorouting können derzeit am Computer erstellte Tracks nicht abgefahren werden. Es fehlt noch an Abbiegeanweisungen und der Fähigkeit auf Wegen zu routen.

Die derzeitige Firmwareversion 1.31 macht optisch einen guten Eindruck, ist aber nicht immer logisch-intuitiv angeordnet. Zwar stünden genug Direktzugriffstasten zur Verfügung, doch hält die Menü-Taste nicht immer das passende Kontextmenü bereit, führt vielmehr immer zur selben Hauptauswahl: ‚Go to’, ‚Erstellen’ oder ‚Anzeigen’. Da ließe sich mehr herausholen. Auch das aktivieren Kamera erfordert ganze 5 Klicks. Die Hauptmenüs sind alle halbtransparent, Options-Menüs hingegen unverständlicherweise nicht. Bereits erstellte Wegepunkte lassen sich nicht unkompliziert verschieben und free Maps-Kartenkacheln lassen sich nicht gleichzeitig anschalten. Das ist lästig und soll wohl ein Privileg der Kaufkarten bleiben. Auch die Akkulaufzeit (2 x Mignon) ist mit 6 h oder 10 h mit Lithium Batterien relativ Energie intensiv. Die Kinderkrankheiten der ersten Firmwareversionen sollten nun bald möglichst kostenlos durch Updates behoben werden. Erfreulicher wird es bei den vielen Datenfeldern, die sich benutzerfreundlich per Pulldown-Menü in die Karteneinsicht einklappen und lassen sich ebenso einfach wieder versenken. Sonst gibt es weitere Gemeinsamkeiten mit den Outdoorgeräten von Garmin, zum Beispiel wird mit den Tasten ‚Page’ und ‚Escape’ vorwärts oder rückwärts durch die Hauptmenüs geblättert. Der zentrale Enter-Knopf ist u.a. der Wegepunkt-Erstellung zugeordnet, die Karte wird mit einer runden Wipptaste, dem Finger oder dem Stylus bewegt. Der Reisecomputer ist sehr umfangreich, lässt sich aber nicht individuell Konfigurieren. Eine 3D-Kartenansicht ist nicht verfügbar, dafür aber bei der Routenplanung ein vorausschauendes Höhenprofil. Ein Basemap zeigt zumindest die Welt Umrisse und die Hauptstraßen, Bahnlinien und Leuchtfeuer Europas. Erstmalig wird ein justierbarer 3-Achsen Kompass verbaut, der zuverlässig die Richtung zeigt, auch wenn das Gerät nicht gerade gehalten wird. Auf das angekündigte Feature der Darstellbarkeit von eigenen Rasterkarten wartet man derzeit noch ohne konkreten Liefertermin. Das kann bisher nur Magellans Mobil Mapper 6 der aus der semi-professionellen GPS Welt stammt (s.u.). Triton Motorradhalterungen sind hingegen schon bei Triton Touratech für 74 EUR zu bekommen. Als Kartenplattform dient bei Magellan die kostenlose Vanagepoint Software.

Für Profis

Wer noch eins draufsetzten will, auch preislich, der könnte sich den neuen Magellan Mobile Mapper 6 einmal genauer ansehen. Er stammt aus der Magellan Professional Linie und zeichnet sich durch Features aus, die es sonst nur in der professionalen Vermessungstechnik gibt. Durch eine andere Empfangstechnik bekommt der Mobile Mapper gleich von bis zu 20 Satelliten seine Position mitgeteilt (im Konsumer-Bereich sind max. 12 üblich) seine Genauigkeit wächst damit auf 2-5 Meter. Derzeit ist er beinahe exklusiv über Touratech zu bekommen. Besonders ist auch sein ‚offenes‘ Betriebssystem Windows Mobile 6, das es ermöglicht Software und Karten aller möglicher Hersteller auf dem Gerät laufen zu lassen. Über die Software von PathAway (oder MagicMaps2Go) können erstmalig Rasterkarten, auch solche von Google Earth auf das Gerät geladen werden. In der Kombination Touratech Quo Vadis (TTQV) – PathAway – Mobile Mapper 6 arbeitet man bei Touratech daran, eigene Karten Routingfähig zu bekommen. Das Gerät kostet 950 EUR und ist mit Bluetooth ausgestattet.

Shortcuts für Garmin

Gut zu wissen: Wie kommt man bei Garmin Geräten zu wichtigen Menüpunkten und versteckten Funktionen? Wie erledige ich eine Eingabe schneller? Hier eine Sammlung der wichtigsten Shortcuts der gebräuchlichsten Geräte:

Zum Hauptmenü: 2x kurz hintereinander die Menütaste drücken

Speichern und verlassen eines Eingabefeldes: anstatt ENTER und OK einfach Page-Taste drücken

Zuletzt gefundene Ziele: 2x kurz hintereinander die FIND-Taste drücken, bei älteren Geräten löst dieser Shortcut die Navigation zu dem Wegepunkt HOME aus (GPS V).

MOB (Man-über-Bord-Manöver): FIND-Taste länger drücken.

Auto locate (Initialisierung des GPS-Empfänger wenn das GPS länger ausgeschaltet transportiert wurde, auch ‚Kaltstart‘) bei älteren Garmin Geräten: Page -Taste beim einschalten gedrückt halten.

Karten einzeln ab- und anschalten (GPSMap60): Auf der Kartenseite Menü drücken > Karte einrichten > zur Karteikarte ‚i’ wechseln > Menü drücken: hier lassen sich alle geladenen Karten einzeln an und ausschalten. Beim Zumo ist es das Menü ‚Karteninfo‘

Diagnosemonitor anzeigen bei GPSMap 60CSx: Beim Einschalten ENTER gedrückt halten (Gerät zeigt dann auch eine Temperaturanzeige und führt Monitor-Tests durch). Bei Zumo: Beim Einschalten gleichzeitig die untere Taste im linken Bedienungspanel gedrückt halten.

Master Reset: ENTER+PAGE beim Anschalten (löscht alle Anwenderdaten und stellt Werkseinstellungen wieder her). Bei den Zumos muss beim Anschalten die untere rechte Ecke des Touchscreens (oder + Taste für einfachen Reset) gedrückt werden, bei anderen, älteren Geräten die Mark-Taste beim Einschalten gedrückt halten. Bei hartnäckigen Fällen der Arbeitsverweigerung hilft bei Zumo auch den Akku auszubauen und die Kontakte zu reinigen.

Wegepunkte löschen: MENU beim einschalten gedrückt halten.

Firmware Version abrufen: (GPSMap60) Hauptmenü > Einstellungen > System > Menü > Softwareversion. Hier ist neben den Softwareversionen auch die Gerätenummer (Unit ID) gelistet. (Firmware bezeichnet die Geräteinterner Software mit der Gerätefunktionen und Menüs beeinflussbar sind.)

 

SOFTWARE

Magellan VantagePoint

Ähnlich wie die Garmin Kartenplattform-Software Mapsource bietet Vantagepoint ähnliche Funktionen. Bei erstmaligem Programmstart installiert Vantagepoint sogar gleich die aktuelle Firmware auf dem GPS Empfänger. Die Kartendarstellung ist plastischer, eine 3 D Ansicht ist je nach geladener Karte möglich. In VantagePoint lassen sich Wegpunkte, Routen und Geocaches erstellen, Karten, Sonderziele, Wegpunkte, Geocaches, Routen und Tracks laden, Foto- und Audioaufnahmen einer Reise hinzufügen und alle Daten auf der Karte betrachten. Mit VantagePoint können auch Sonderziele und benutzerdefinierte Daten auf Karten gesucht werden, um so eine Reise zu planen. Über eine Trackanalyse kann der zurückgelegte Weg wiedergeben und dabei Höhenprofil, Geschwindigkeiten und weitere Fahrdaten eingeblendet werden. Die Bibliothek hilft beim Organisieren und Speichern aller Inhalte wie Karten, Tagebuch (benutzerdefinierte Daten) und Medien (Audio und Video). VantagePoint kann alle benutzerdefinierten Inhalte synchronisieren und sie auf den GPS-Empfänger übertragen. Schon im Gerät lassen sich Audioaufnahmen und Bilder georeferenzieren, bzw. den Wegepunkten anhängen. Damit kommt Magellan vor allem den Belangen der Geocacher nach. Erfreulich ist der gute Support für freie Karten im *.imi-Format.

Garmin Mapsource

Bei einem Update der hauseigenen Kartenplattform Mapsource staunten jüngst einige Kunden nicht schlecht, als das Programm nach dem Update 6.14.1 nicht mehr startete. Ursache ist, das Garmin es nicht mehr zulässt Eigenbau-Karten oder Karten von Fremdherstellern in Mapsource zu installieren. Den Betroffenen bleibt bisher nur das ‚downgraden‘ zur alten Version oder eine etwas riskante Parallel-Installation (s. Naviboard.de) um diese Karten weiterhin auf Computer und GPS Gerät nutzen zu können. Die Vorteile in der neuen Mapsource-Version sieht man bei Garmin im veränderten Kartenbild (nur am PC), das nun Straßentypen plastischer dargestellt. Dadurch änderten sich aber auch die Proportionen der Karte. Icons wurden wesentlich größer, so das Karteninfos und Straßennamen überdeckt sein können. Das System läuft je nach Rechnerperformance nach dem Update langsamer. Mit der Version 6.15.3 sind die kompatibilitätsprobleme überwiegend behoben. Abhilfe leistet auch ein Programm, das die Windows –Registry bearbeitet und die Kartenregistrierung für ehemals inkompatible Karten ändert. Gute Hilfe leistet dieser Link.

Kartennews

Magellan: Kostenpflichtige Karten für Magellan-Geräte existieren von verschiedenen Weltregionen – angepasst an die Triton-Reihe sind bisher erst wenige. Neben der neuen routingfähigen Topo West Europa im Maßstab 1: 25 000 (Vektorkarte mit einbezogenen Wanderwegen) wird auch eine abgespeckte Version für 69 EUR zu bekommen sein. Auf der HD Karte sollten die Farbkodierung exakt Aufschluss über Befahrbarkeit, Breite und Belag des Fahrweges geben. Die beiden verschieden auflösenden Topo Karten Deutschland werden jeweils auf einer SD Karte geliefert die keine Freischaltung benötigt. Eine topografische Frankreich-Karte für 99 EUR und eine ‚DACH lite Karte‘ (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist ebenfalls für den Triton in Planung. Gearbeitet wird auch an einer Topo Alpenkarte mit der Region Deutschland (Süd), Österreich und Schweiz. Ausgeliefert wird der Triton derzeit nur mit der Basiskarte. Freischaltcodes, wie bei der Maestro Serie, sind bisher nicht nötig. Die bisherigen Magellan User warten nun gespannt auf das Update, das den Triton überhaupt erst Autorouing-fähig macht.

Touratech vertreibt seit August 2008 eine neue Topo Deutschlandkarte im Maßstab 1: 25 000 für 99 EUR. In der Karte sind Höhendaten in einem 85 m Raster vorhanden. Die Karte ist für TTQV Kunden gedacht.
PathAway ist die Navigationssoftware für PDAs mit Windows Betriebssystemen: PathAway stellt mit NMEA-kompatiblen GPS-Receivern (oder bei Geräten mit integriertem GPS) Position und Track auf der Karte dar („Moving Map“). PathAway verwaltet Waypoints, Routen, Tracks und ist voll in TT QV integriert - über TT QV sind alle Kartentypen nutzbar.

Bei Garmin wird das neue Oregon 400 mit bereits erwähnter Freizeit-Basiskarte Europa geliefert, deren Abdeckung 29 Länder umfasst (Norwegen, Island, Türkei und die Schweiz sollen eingeschlossen werden, sobald die Daten verfügbar sind). Das Kartenwerk dient der Übersicht und entspricht laut Garmin in etwa dem Maßstab 1: 100 000. Eine Topo Karte Italien ist ebenfalls in Vorbereitung und würde damit das Treck Map Gold Garda/Dolomiti ablösen. Nur für die Tourenplanung am PC gedacht sind Garmins Rasterkarten Deutschland digital. Da Kartenbild zeigt die 50 bzw. 1: 25 000 topographischen Karten der Landesvermessungsämter, auf der mit der Maus ein Track erstellt werden kann um ihn später, ohne Karte, auf das Navi zu übertragen.

Als externer Hersteller, der bisher für seine digitalen Seekarten bekannt ist, macht nun Navionics mit einer Topokarte von Italien von sich reden. Navionics bietet nun für das als ‚kartographische Bananenrepublik‘ geltenden Italien eine GPS-fähige Karte mit dem Namen Land & Sea Platinum Italien bereit. Die Karten gibt es in der Gold und Platinum Edition für 349, bzw. 449 EUR.

Für die GPS-Routenplanung am Computer ist auch die neu gestaltete Webseite von ViaMichelin interessant geworden. Die Seite bietet nun vielfältige Import- und Export-Funktionen für GPS Geräte und verbesserte Optionen für die Routenplanung und Speicherung. Außerdem scheint ViaMichelin auch von der Auflösung der Kartendaten so manchen Konkurrenten überlegen. Ein Tipp für Navigatoren die nur bei schönem Wetter fahren sind die günstigen ViaMichelin PNA’s der Reihe X 960 Europe.

Fazit

Zu erkennen sind starke technische Landgewinne bei Magellan sowie eine große Modell- und Kartenvielfalt bei Garmin. Magellan muss an seinem Vertriebsnetz und dem Support noch arbeiten, bei der Hardware steht schon jetzt eine robuste Plattform zur Verfügung. Der Kampf um die besten Features erfolgt auf hohem Niveau, leider auch preislich, vergleicht man die Preisleistung mit einfachen Navis aus dem Supermarkt. Trotz High-Tech sollte man nicht vergessen, dass alle Geräte stromabhängig sind und dass die Daten in schwierigem Gelände nur als Referenz dienen. Auch die schön anzusehenden elektronischen Kompasse der Top-Serien wichen im Test nicht unerheblich voneinander ab (auch nach Kalibrierung). Magellans Dreiachsenkompass scheint jedoch, da man ihn in der Halterung nicht waagerecht anbringen muss, ein echter Fortschritt zu sein. Als Referenz und in der Kundengunst am weitesten oben angesiedelt gelten nach wie vor die spezialisierten Geräte Tomtom Rider 2nd Edition und die Garmin Zumo 550. Der Zumo 400 ist nur noch in Restbeständen lieferbar. Sie kosten je nach Ausstattung 500-750 EUR und verfügen über große Touchscreens. Entscheidender Vorteil bei ihnen ist auch, dass bei laufender Navigation Zwischenziele eingefügt werden können und die Bedienung mit Handschuhen möglich ist. So muss jeder für sich entscheiden, in welchem Gelände und Fahrzeug das GPS sonst noch verwendet werden soll.

Wir wünschen allen Navi-Fans, dass sie neben der umfassenden Tourenplanung noch genug Zeit haben, den Blick vom Display und Computer in die Landschaft zu wenden!