Böker Plus Exskelibur 2
Welches Böker Exskelibur 2 für welchen Zweck? Die Qual der Wahl hat man bei den beiden Ausführungen dieses Messers: Das eine mit einer von der Form identischen, aber aus 57-lagige Damast rostfrei geschmiedeten Exskelibur 2 Damascus (129,95€) oder dem Exskelibur 2 (72,95€), dessen Klinge aus 440-C (neuerdings VG10-) Messerstahl hergestellt ist.
Unserer Erfahrung mit dem Messern nach ist der Schneidkern der Damast Ausführung härter und Schnitthaltiger, unter Umständen aber auch empfindlicher. Bökers normales Exskelibur 2 hingegen hat für ein Gebrauchsmesser die zähere Klinge. Es ist am Griff auch etwas dünner, weil in Kombination mit dem haptisch und optisch ansprechenden G-10 Griffmaterial keine Titanplatte hinterlegt werden musste. Das Damast-Messer hingegen hat einen handschmeichlerischen Ebenholz-Griff, bei dem aus Gründen der Stabilität auf der dem (Titan-) Liner gegenüberliegenden Seite ebenfalls eine Lage Titan verarbeitet wurde.
Beide Messer haben also ihre Berechtigung: das eine als Hingucker, das andere vielleicht eine Spur belastbarer und leichter. Beide Messer haben aber einen hohen Gebrauchswert und gehören nicht in die Vitrine. Böker lässt verlauten, dass es sich bei einem Damastmesser in dieser Preislage aus nachvollziehbaren Gründen nicht um einen handgeschmiedeten Damast handeln dürfte. Auch mit dem vor Jahren getesteten Herbertz Damastmesser hatten wir keine Probleme, die Klinge ist immer noch top in Schuss.
Ein Wort zur Namensgebung:
Der Name „Exskelibur“ ist ein Kunstwort, das einerseits natürlich auf „Excalibur“ anspielt, das Schwert aus der Artus-Sage, andererseits aber auch die ersten Buchstaben der Nachnamen der beiden Designer, Mike Skellern und Fred Burger, enthält.Den Namen trug das Projekt seitens der Designer, den Böker für das Serienmodell übernommen hat.
Fazit:
Beide Messer sind relativ kleine Gebrauchsmesser (Klinge 7,/7,3cm) die ausgesprochen formschön aussehen und gut in einer kleinen Hand liegen. Der Klingendrehpunkt kann mittels eines beiliegenden Schlüssels nachgespannt werden, die Verarbeitung ist bei beiden Messer tadellos. An beiden Klingen werden langlebige und gut nachschleifbare Klingen verwendet. Wir empfehlen einen normalen Abziehstahl oder eben spezielle Wasserschleifsteine für den Feinschliff, falls erforderlich. Das Schönste an beiden Messern ist die von Skellern geformte Klinge, die sehr gute Universaleigenschaften hat und mit einer Dicke von 2,8 mm einerseits robust ist, andererseits aber gekonnt mit leichtem Hohlschliff auf 0 geschliffen wurde.
Wenn das Linerlock klemmt: das kann gelegentlich passieren denn das harte Titan hat auf Stahl manchmal eine Neigung dazu hat, sich etwas „festzubeißen“. Eine einfache Abhilfe, die die Einlaufphase geschmeidiger gestaltet, ist die Verwendung eines normalen weichen Bleistiftes, mit dem die Kontaktfläche zwischen Klinge und Liner „bemalt“ wird. Das Graphit sorgt für eine starke Reduzierung dieses Effektes. Nach einer gewissen Zeit war bei uns auch der Liner eingelaufen. Andernfalls würde Böker laut unserer Information das Messer austauschen.
Exskelibur 2 / Damascus Gewicht: 62g/56g Böker bescheinigt den Messern eine geringfügig unterschiedliche Klingen- und Gesamtlänge. Uns fiel auf, dass am Griff und Titanclip unterschiedliche Schrauben verwendet wurden.
Eie günstigere Alternative zu den hier vorgestellten Messern ist die Leatherman Craterer-Serie, die wir ebenfalls auf MR getestet haben.