Solar-Lader, Panele & Speicher für Camping

Faltbare Solar-Panels und teilstationäre :o)
Faltbare Solar-Panels und teilstationäre :o)

Solarenergie unterwegs

Es ist kein Geheimnis mehr, Solarpanels zum Camping sind bezahlbar geworden und taugen was. Sie müssen nur groß genug sein und: die Sonne sollte auch mal scheinen.

Ab 20 Watt echter Leistung kommt man für Motorrad-Camping-Reisen in die Gewinnzone. Vorausgesetzt, die Sonne scheint auch mal. Monokristallin, Polykristallin oder auch ETFE beschichtete Panels gibt es en gros oder en Detail im Outdoorfachhandel zu kaufen. Die Gewinnspannen sind sehr unterschiedlich. Das verwendete Material wird größtenteils als unbedenklich eingestuft, das Silizium gibt es im vergleich zu Lithium reichlich auf der Erde (Bitte um Zuschriften, falls das grob fahrlässig war, dies zu behaupten).

Entscheidend sind Effektivität und Peripherie, wie das so oft ist: Wieviel Strom kann wirklich erzeugt werden, welche Anschlüsse und Speichermöglichkeiten gibt es? Wir haben billige Produkte, ein Solarinverter-Powerbank Produkt von Pearl und ein paar Sets von teuren Markenanbietern untersucht.

Auf dem Motorrad hat man meist auch eine Batterie oder Bordsteckdose, die Energie ist zumindest während der Fahrt einfach da und verpufft, nutzt man sie nicht. So ergibt sich neben dem Laden der Powerbank am Motorrad durch die Solarpanels eine weitere umweltfreundlichere Möglichkeit. Während man am Motorrad auf volle 12V zurückgreifen kann, laden die meisten Solarlader allenfalls ein 3,7 Li-Io oder Polymerspeicher voll. Auch benötigt ein Smartphone oder andere 3,7 V Akku Geräte keine großen Strommengen. 

10-20 W reichen für Motorrad-Camping

Für den Familienausflug oder den Campingurlaub war im Sommer 2019 die faltbare Technik und die effizienten monokristallinen Silizium Zellen des Revolt Solar-Konverters (samt Powerbank Funktion) und einem faltbaren Pearl 50W Solarpanel eine gute Wahl. Per Stecker lief der Strom aus dem aufgehängten und händisch zur Sonne ausgerichteten Panel in den Solarkonverter, der wiederum 26 Ah bei 3,7V speichern kann. Das reicht gerne für 8 Handyladungen, jede Menge LED Licht und zur Not zum kurzzeitigen Betrieb eines 220V Gerätes, so es nicht dauerhaft mehr als 120W Leistung hat. Der Speicher mit Griff und Taschenlampe hat außerdem 4 USB Ports und eine DC-Output Buchse (9-12,6V). Der Konverter kann per Solarpanel oder per Auto-, oder Motorradbatterie geladen werden (über Kfz-Steckdose). Pearl verspricht 1000 Ladezyklen. Eigentlich war der Speicher an jedem Sonnentag randvoll, vorausgesetzt, das praktische faltbare Panel hing halbwegs in der Sonne.

Das faltbare Pearl Solarpanel ist in mehrerlei Hinsicht praktisch, es lässt sich im Zick-Zack auf den Boden stellen, wenn keine genauere Ausrichtung zur Sonne möglich ist. Dadurch kann man relativ viel Sonne einfangen. Viele Aufhängungsmöglichkeiten und eine angenähte Tasche ermöglichen auch das Anhängen an Auto, Motorrad oder an einen Baum. In der Tasche verschwinden Zubehörteile wie Kabel und Befestigungsbänder.Pearl verwendet einen eigenen Anschlusstecker, an dem man aber einen USP Port oder Hub anschließen kann. Ansonsten ist das Panel optimiert auf die Verwendung mit dem 26 Ah-Solar-Konverter.

Alternativ hatten wir noch ein 45W und ein 20W No-Name Solarpanel (jeweils faltbar) im Test. Das größere Wetterfest mit der witterungsbeständigen ETFE Beschichtung, wie es auch von Bioliteenergy oder Goalzero angeboten wird.

An die Panels sollte man nicht unbedingt ein Telefon direkt dranhängen, weswegen diejenigen Panels, die eine eingebaute Speicherbatterie haben, zu bevorzugen sind. Hängt man das zu ladende Gerät an ein Panel ohne Pufferspeicher, startet die Ladung (respektive bricht ab) alle paar Sekunden, je nach Energieausbeute: Viele Laderegler von Solarpanels arbeiten gegen die Elektronik der Powerbank, weil einige Powerbanks nicht automatisch weiterladen, wenn die Sonne wieder hinter einer Wolke hervorbricht. Oft wird auch der Grenzwert für den USB 2.0-Betrieb (soll: zwischen 4,75–5,25V) unterschritten, was ebenfalls zu Pausen führt. Das wiederum vertragen Powerbanks und witterungsbeständig Speicherbatterien besser. Bei der Powerbank sollte man dann auch auf die ‚Charge through‘ oder Durchgangsladung genannte Funktion achten, die es ermöglicht einen Speicher (Powerbank) gleichzeitig zu laden (Solarpanel) und entladen (Smartphone). Dann klappt alles reibungslos.

So eine Pufferbatterie kann aber auch ohne weiteres nachgerüstet werden. Man braucht nur ein geeignetes (USB) Ladegerät für 18500 Lithium Zellen

Revolt liefert im Bundle gleich den Solar-Konverter & Powerbank, (26,4 Ah / 97 Wh, 12/230 V, USB mit Panel für 200€.

Übrigens sind in Deutschland die effektivsten Tage für die Sonnenenergie die Zeit im die meist noch kühlen Ostertage - nicht die Hitzewellen im Sommer!

Auch das 10-20 W Faltpanel lieferte eigentlich immer genug Power für den Betrieb des Handys.

Die ETFE-Panels von Bioliteenergy sind ausgereift aber relativ teuer (2020 im MR Test) Sie haben eine eingebaute Batterie, einen Ständer und eine Hilfe zum effektiv ausrichten. Wetterfest sind sie auch.

Die faltbaren Solarpanels (Nomad Reihe) von Goal Zero lassen sich sogar in Reihe schalten (Miteinander verbinden) und auch deren andere Anschlussstecker lassen keine Wünsche offen.

Solar Panel richtig ausrichten
Wichtig ist es, das Solar-Panel möglichst unverschattet (auch nicht teilverschattet) und mit senkrechten auftreffen der Sonnenstrahlen auszurichten. Genaugenommen müsste man dann immer nach Tageszeit und Jahreszeit nachjustieren, was beim Camping auch Sinn macht. Bei fest installierten Panels ist das nicht möglich, obwohl es auch einige selbstdrehende gibt. Helfen tut dabei eine App oder einfach auch ein temporär senkrecht aufgeklebter Stift: Wenn kein Schattenwurf zu sehen ist, ist alles richtig. Ein Rechenkompromiss ist eine Neigung nach Süden bei einem Winkel zwischen 30-35° (Deutschland Mittelwert).


Die von uns getesteten einfachen Panels gibt es eher über Ebay in der ETFE Ausführung z. B. von Sunpower ab ca. 35 Euro.

Für Camping sind die leicht flexiblen (Dünnschicht)-Ausführungen zu bevorzugen, weil sie leichter sind und beim Transport unempfindlicher. Den monokristallinen Zellen wird eine Größere Energieausbeute nachgesagt, vorausgesetzt, sie sind möglichst lotrecht zur Sonneneinstrahlung ausgerichtet. Die polykristallinen Zellen sind etwas weniger Einfallswinkel-abhängig, aber auch etwas weniger effizient.

Der Test wird noch um Langzeiterfahrungen ergänzt. Für den 52. Breitengrad geht der Test 2019 zu ende. Mal schauen, was 2020 bringt!

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