Die Berg-Offenbahrung der besonderen Art

Süd-Piemont – unterwegs auf abgeschiedenen und mediterranen Bergwegen

Diese Bergregion ist eine Offenbarung besonderer Art. Soviel auch darüber geschrieben sein mag (in Deutschland ist es relativ wenig) – im Süden Piemonts trifft man nur auf wenige Touristen. Auch wenn Autoren wie Werner Bätzing oder Iris Kürscher sich redlich darum bemühen: Bisher bleibt das südliche Piemont eine Oase für absolute Naturliebhaber, die faszinierende Bergwelt und Einsamkeit genießen wollen. Für Motorradler hat das Büchlein den Nutzen, dass es sehr ins Detail geht, wunderschön gelegene (Wander-) Unterkünfte beschreibt und Anregungen gibt, wo es sich lohnen könnte das Bike einmal stehen zu lassen.

Dort wo Langhe und Roero von etwa 600 Meter auf kürzester Distanz bis auf 3800 Meter (Monteviso) ansteigen, liegen die Cottischen Alpen und der Ligurische Gebirgszug. Hier hat Iris Kürschner 50 faszinierende Wanderungen verschiedener Schwierigkeitsgrade ausgewählt. Endlich dabei auch zwei Routen um und auf den Monteviso, dessen weit sichtbare Felspyramide ständig zum Besteigen herausfordert. Deutschsprachige Beschreibungen für eine Klettertour auf ihn waren bisher kaum zu finden.
Respekt auch dem Vertrieb der Rother Büchlein: Wenn im Ausland deutschsprachige Bergliteratur zu finden ist, dann sind es die kleinen Rother-Bücher.

Aufgeteilt sind die Routen (die meist in der Provinz Cuneo liegen) in 15 Mehrtagestouren zwischen zwei und elf Tagen und 35 leichten bis anspruchsvollen Tages- und Halbtageswanderungen, sodass alle Level von Wanderern voll auf ihre Kosten kommen.

Gefallen tun schon beim Durchblättern die gelungenen Fotos von Iris Kürschner und die Routenwahl, bei der auf landschaftliche Abwechslung, kulturelle Besonderheiten, Bergseen und besondere Panoramen geachtet wurde. Die Tourenbeschreibungen sind eine Mischung aus sachlichen und reportageartigen Beschreibungen, die mit Tipps zu Ausflugszielen, Sehenswürdigkeiten und Unterkünften aufgewertet werden. Detaillierte Kartenausschnitte im Maßstab 1:25.000 bis 1:100.000, Schwierigkeitseinschätzung und aussagekräftige Höhenprofile geben einen nützlichen Steckbrief der Tour ab.

Piemont-Nord

Der erst kürzlich veröffentlichte 2. Teil der Piemont-Wanderführer beschreibt das Gebiet vom Naturpark Valsesia an der Südflanke des Monte Rosa bis zum Val Pellice bis nahe an den Monviso. Auch in diesem Band berichtet Iris Kürschner kompetent über eine Auswahl von 44 Wanderstrecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgerade. Von kleinen Ausflügen etwa um den Sacra di San Michele, dem Aufstieg zum Rocciamelone im Susatal bis zu eine Grenzkammtour auf der Alta Via delle Alpi Bellunese. Ansprechende Bilder, brauchbare Karten und Höhenprofile erleichtern die Orientierung.

Interessant für Biker sind dabei die Themenkästen über die Regionen und Parks sowie das Wissen um lohnenswerte Ausgangspunkte für Wanderer, an denen es meist gute Zelt- und Unterkunftsmöglichkeiten sowie Gastronomie gibt. So erfahren Abenteuer etwas über Biwakplätze oder das Relief der Berge, in denen viele der schönsten Motorradstrecken der Westalpen liegen.

Für die Autorin sind die abgelegenen (und doch nicht schwer zu erreichenden) Täler Nord Piemonts ‚wie eine Reise in eine längst vergangene Welt‘, die versüßt wird durch die überragende Küche die überall, auch in der kleinsten Hütte angeboten wird.

Bei der Routenwahl wurde auf landschaftliche Abwechslung, Bergseen und viel Panorama geachtet.
Zu jeder Route gehören eine Tourenbeschreibung, Kartenausschnitte (1:50 000) und zahlreiche Tipps zu Ausflugszielen, Sehenswürdigkeiten und Unterkünften.
M.G.

Tipp der MR Redaktion:

Nutzen Sie die Wandervorschläge wenn Sie im Sturatal, auf der Maira-Stura-, der Ligurischen Grenzkammstraße oder Varaita-Maira-Kammstraße unterwegs sind!

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