Canons Cashcow: EOS 5d - Vollformatkamera der 3. Generation
Es verwundert kaum, dass die EOS 5d MK III populär ist. Moderat mehrfach modellgepflegt, ist die ‚Mark III‘ bei den Flickr Uploads eine der absoluten Favoriten – obwohl sie eine teure Kamera ist. Doch das ist relativ. Für Profibilder im Vollformat gilt Sie nicht nur als Einstiegsdroge,auch Vollprofis haben neben den schnelleren Canons, Nikons, Sonys eine 5d im Portfolio. Anfang 2013 stellte Canon der 5d noch das leicht abgespeckte, aber in Details modernere Schwestermodell 6d zur Seite, das nicht nur von seiner Modellbezeichnung zwischen 7d und 5d rangiert. Sie ist tatsächlich die günstigste Vollformatkamera. Doch was kann die 5d mehr?
Ausstattung & Bildqualität
Sie ist etwas schwerer, hat aber einen sehr ähnlichen Bildsensor, hat verglichen zur 6d kein WiFi oder GPS, aber eine höhere Serienbildrate. Glanzstück ist das Autofokussystem mit 61 Sensoren, die sich mannigfaltig ansprechen lassen. Von Kritikern wird der fehlende eingebaute Blitz bemängelt, der in der Profiklasse aber durchweg als nicht nötig erachtet wird – die Ausnahme ist Nikons D800. Die Bildqualität ist, je nach Objektiv, herausragend in der Klasse, einzig die hauseigene Canon 6d bringt aufgrund geringerer Pixeldichte auf gleichgroßem Sensor (20,2 statt 23,4 Megapixel) ein noch geringeres (high-ISO) Bildrauschen.
Auf dem Motorrad muss man einen gut gepolsterten und ausreichend großen Platz für die 5d MK III (am besten im Tankrucksack) schaffen, dann hat man das Profiwerkzeug immer gleich griffbereit. Im Vergleich zur 6d sind bei der 5d alle wichtigen Slots und Eingänge ausreichend vor Spritzwasser geschützt, so dass man nicht wegen jedem Regentropfen Ängste ausstehen muss.
Der 100%-Sucher ist ein Muster an Helligkeit und setzt im Vergleich zu einem digitalen Sucher, wie bei der Sony SLT A99, Maßstäbe: Hier kann genauestens fokussiert werden, lassen sich Details bestens scharfstellen und herausarbeiten. Die Sucheranzeigen sind dezent und komplett. Etwas Schwierigkeiten hatten die Testanten mit der Auswahl des richtigen Fokussierfeldes. Hier sind Amateure manchmal überfordert, auch deshalb, weil nach unserem Geschmack immer ein Knöpfchen zu viel gedrückt werden muss – das kostet wertvolle Zeit für Schnappschusssituationen. Wie alle Canons der gehobenen Klasse bietet das Programmwahlrad für solche Situationen 3 Programmspeicherplätze, bei der komplette Sets für alle möglichen Belichtungs- und Fokussierungssituationen als Preset gespeichert werden können, auch die Fokussierfelder und zwar für Quer- und Hochformat separat. Will sagen: Die Kamera bietet viele Möglichkeiten, die sich aber allein durch Ausprobieren nicht immer erschließen. Eine Lektüre des präzisen Benutzerhandbuches sei deshalb angeraten.
Auf dem Motorrad immer wichtig sind die Voraussetzungen für einen Objektivwechsel. Der geht in der Regel schnell vonstatten (Objektiv auf der windabgewandten Körperseite abnehmen!). Die Sensorreinigung ist heutzutage unproblematisch, trotzdem sollte man nicht unbedingt eine staubige Windböe über den CMOS Bildsensor fegen lassen. Im Vergleich zur von uns benutzen 7d bietet die 5d MK III eine Reihe von Vorteilen (HDR, Mehrfachbelichtung, und die wesentlich verbesserte Lichtstärke / das Rauschverhalten).
Allerdings sind Serienbildrate und Blitzsteuerungsmöglichkeiten der APS-C Kamera 7d nicht zu verachten. Doch braucht man mit der lichtstarken EOS 5d MK III viel öfter einfach keinen Blitz! Ihre available light Performance ist vorbildlich, das High ISO-Rauschverhalten ebenso.
Fazit: Schnelle Kamera für Menschen, die bei der Serienbildrate, aber nicht bei Lichtstärke und Bildqualität Abstriche machen wollen. Für Sportereignisse nicht die erste Wahl aber für einfach gute Vollformatbilder (auch bei schlechten Lichtbedingungen) gibt es kaum was Besseres. Man kann nicht alles haben: Wünschenswerte Funktionen aus dem Consumer-Bereich, wie eine Panorama-Funktion oder WLAN + GPS.
Plus
- Leichtes Handling
- sehr gute Bildqualität, verwertbare Aufnahmen bei 12800 ISO
- gesichertes Programmwahlrad
- Mehrfachbelichtungen, HDR, Einstellungen speicherbar auf PC
- Im Bundle mit 24-105 ADOB und Adobe Lightroom 5 sowie Adobe Premiere Elements 11
- Schnelle Bildspeicherung
- Bester AF der Klasse
Minus
- Keine Motivprogramme, kein eingebauter Blitz
- keine drahtlose Blitzsteuerung (?)
- Testmodel: Probleme mit Silentmodus
- braucht WFT-E7 (WLAN Transmitter) für Fernsteuerung
Preise:
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Testbundle: EOS 5d Mark III Body (ab ca. 2500 €), Objektiv EF 24-105mm 4.0 L IS USM ab 760 €, Blitz Speedlite EX 580 II (ca. 400 - 500 €)