Test Canon G5X

Edle Kompaktkamera mit dem besonderen Touch

 

Die Canon G5 X ist gegenüber den von uns eingehend getesteten Sony RX-100 Modellen III oder IV etwas größer und hat ein sogar ein Touch Display. Es lässt sich, wie von anderen Canon G Kameras bekannt, zur Seite klappen und um die Mittelachse drehen, so dass man es auch geschützt an die Kamerarückseite klappen kann. Nur das Schwenken direkt nach oben funktioniert nicht. Per Touch lässt sich über den ganzen Bildschirm scharf stellen oder gar auslösen, falls erwünscht.

Als ‚edle Kompakte‘ setzt Canon im Vergleich zu den Sony-RX Modellen noch eins drauf. Vom Aussehen kommt die G5 X einer kleinen DSLR recht nahe. Der angedeutete Prismensucher arbeitet jedoch elektronisch und ohne Spiegel (mirrorless). 

Sonst bildet die G5 X viele klassische Bedienelemente ab; ein gerändeltes Programmwahlrad mit Szene- Manuell-, Custom- und Film-Modi, ein gerändeltes Belichtungskorrekturrad und ausreichend große Knöpfe und Tasten zur Bedienung auch mit leichten Handschuhen. Eine Q-Taste im Einstellungswahlrad blendet alle kontextuellen Einstellungsmöglichkeiten augenblicklich im Display oder Sucher ein.

Es gibt viele Direktzugriffe (share mit Handy) und multifunktionelle Bedienelemente wie ein zusätzliches Wahlrad vorne oder eine rastende Ringsteuerung am Objektiv. Auch das Objektiv (F 1: 1,8-2,8 - Brennweite 8,8-36,8, äquivalent zu KB: 24 – 100 mm, bei einem Zoomfaktor von 4,2) liegt in der Klasse der Sony G-Objektive, weswegen wir ähnliche Bildqualitäten erwarten. Die G5 X hat zusätzlich einen Blitzschuh, der seit der RX-100 II bei den Sony Modellen entfiel. So ist die Hardware bietet mit Klapp-Touch- Display, hoher Lichtempfindlichkeit von Sensor und hoher Objektivgüte sehr gute Voraussetzungen für eine All-in-One Kamera für die Motorradreise. Wechselobjektive wären noch das Sahnehäubchen, würden aber das All-in-One Konzept konterkarieren.

 

Alleskönner

Manche Spiegelreflexkameras sehen alt aus, besonders wenn es um Nahfotografie, Bildstabilisierung oder Handhabung (wenig Gewicht, bessere Perspektiven, wegen guter Zugänglichkeit) geht. Ihre lichtstarke Optik (f/1.8-2.8) und der seit 2015 klassenübliche von hinten belichtende ‘1.0-Zoll-Typ Back Illuminated‘ CMOS-Sensor bringen es zu einer beachtlichen Detailvielfalt. Bis ca. 800 vielleicht sogar 1600 ISO ist die G5 X mit dabei, danach fällt sie im Vergleich zu den RX-100 Modelle leicht ab. Sony stellt besonders Unschärfen etwas gefälliger, fast gänzlich ohne chromatische Aberration dar. Auch gibt es bei offener Blende bei der G5 X beim Heranzoomen eine erkennbare Randverzeichnung. Das Bildrauschen hält sich dank großem Sensor in Grenzen und tritt merklich ab ISO 800 in der 100% Ansicht auf.

Kopf an Kopfrennen

Im direkten Vergleich zu den Sony RX-Modellen wird ein ähnlich brillantes Bild erzeugt, lediglich die optische Qualität des Sony Objektives scheint subjektiv geringfügig besser zu sein. Bei guten Beleuchtungsbedingungen macht das kaum einen Unterschied. Die G5 X ist vom Bedienkonzept vielseitiger, die RX-100 Modelle sind kleiner und liefern von der Bildqualität und auch beim Blitzen mit dem eingebauten Blitz bessere Ergebnisse. Anders sieht es aus, wenn man bei der Canon den Blitzschuh mit einem Speedlite bestückt oder die tollen Möglichkeiten des Touchdisplays, sowie das zusätzliche Einstellrad mit einbezieht. Dann liegt die G5 X sehr nah an die Möglichkeiten professioneller DSLR’s.


Fazit:

Die G5 X von Canon ist durch und durch zu empfehlen. Einen 2. Akku sollte man gleich mitbestellen. Die Bildqualität, vor allem aber die Lichtstärke des fest verbauten Objektivs reicht aus, um damit Urlaubstouren (semi-)professionell zu dokumentieren. Gute Erfahrungen machten wir auch mit einem Fernauslöser-Set, bei dem sehr kreativ mit der Klappbarkeit des Displays umgegangen werden kann. Optisch ist die Kamera ein Leckerbissen, das zeigt die hochwertige Verarbeitung von Leichtmetall, die gerändelten Einstellräder und die hohe Fertigungsgüte von Bedienelemente. Dem Preisunterschied entsprechend aber auch abhängig von Verwendung und Vorlieben ergeben sich in der Performance die hier beschriebenen Unterschiede zu der etwas kompakter bauenden Sony RX-100 Baureihe.

Minus

  • Keine Panorama-Funktion
  • Belichtungs-Korrekturrad ohne Verstellsicherung
  • Kein GPS (nur mit Smartphone)
  • ‚Nur‘5.9 Bilder/Sek.
  • Relativ kurze Akku Laufzeit (210 Bilder)
  • Naheinstellgrenze nur 5/40 cm

Plus

  • Blitzschuh
  • RAW Format möglich
  • Gute Ergonomie durch Direktzugriffe
  • Auslösen und Scharfstellen per Touch 1.040.000 Bildpunkte, kapazitiv
  • 31-Punkt-AiAF Autofokus mit Gesichtserkennung oder Touch-AF mit Motiv- und Gesichtsauswahl und -nachführung)
  • Wifi
  • Laden per USB
  • Elektr. Sucher 2,3 MP OLED
  • Übersichtliches Menü
  • Automatische ND Filter