Touring-Tankrucksack für BMW und andere
Der Wunderlich Tankrucksack Elefant ist maßgeschneidert für die BMW F 800/650 GS. Motorradreisefuehrer.de testete, ob man diesen Tankrucksack auf anderen Motorrädern montieren kann. Die Antwort lautet: Ja man kann!
Erforderlich dafür sind keine großen Änderungen, sondern lediglich drei in der Länge angepasste 20 mm Spanngurte. Wie gut die Adapterplatte und damit der Tankrucksack dann am Motorrad sitzt, hängt individuell von der Tankform ab.
Probleme kleinerer Art bereiten lediglich Tanks, an denen der Tankdeckel nicht versenkt ist. Hier passt die Adapterplatte nicht 100-prozentig, im onroad-Praxistest spielte das aber nur eine untergeordnete Rolle.
Wir haben auf der alten, noch mit erhabenem Tankdeckel ausgerüsteten Honda Africa Twin, einer neuen Ténéré, und einer Suzuki DR 350 gute Ergebnisse erzielt. Wer es gut meint, kann die mitgelieferte Adapterplatte noch anpassen oder abpolstern, dann würde der Tankrucksack auch für viele Modelle offroad-tauglich. Der Tankrucksack hat eine mittlere Größe und nimmt locker eine große Kamera und zwei Objektive auf. Wer eine Kameraausrüstung transportiert, sollte noch ein zugeschnittenes Stück Schaumstoff auf den TR-Boden legen. In den zwei Seitentaschen ist Platz für eine Regenhaube, Tragegurte (mit denen der Sack zum Rucksack wird) und weitere Kleinteile. Ein in den Deckel eingehängter Organizer bietet Platz für Handy, Stifte und Plastikkarten. Auf der TR-Oberseite gibt es noch eine geschnürte Kordel-Fixierung, um kurzfristig z. B. ein paar Handschuhe zu verzurren. Als finale Abdeckung dient eine abnehmbare, rechteckige Kartentasche, die den Tankrucksack auch vor Nässe schützt. Besonderes Feature ist ein Expansions-Zipper, der das Volumen des Tankrucksacks kurzfristig verdoppelt (auf 20 l). Kurzfristig deswegen, weil der TR dann ganz schön hoch wird. Genau das Richtige also, um kurz vor dem Einkehrschwung auf der Motorradtour den abendlichen Einkauf unterzubringen.
Die Befestigung
Die Adapterplatte ist aus einem robusten und extrem rutschfesten Material gefertigt. Wichtig ist bei der Tankrucksackbefestigung (eine Bodenlasche wird durch breite Schlaufen der Ankerplatte gezogen und mit einer Plastikschnalle fixiert), dass zusätzlich die angebrachten Klettbänder genutzt werden, damit der Tankrucksack auch kippsicher und fest sitzt. Andernfalls kann die Plastikschnalle Schaden nehmen und der Tankrucksack bekommt in der Halterung etwas Spiel.
Was die Dichtigkeit angeht, vertraut Wunderlich auf mehrere Meter wasserfester Reißverschlüsse, die ihren Job im Regenschauer ganz gut machen. Für intensivere Regenfälle ist aber die Regenhaube (Aufpreis) zu empfehlen.
Probleme mit dem Schnallenverschluss
Ein kleines, aber lösbares Problem gab es im Test mit dem Schnallenverschluss aus Plastik. Die Schnalle sprang über und damit litt die Stabilität, wie der TR am Motorrad befestigt ist. Wunderlich merkt an, dass der Sack ja nicht für eine Africa Twin konzipiert sei und dass es damit zusammenhängen könne. Denn die Schnallenbefestigung aus Plastik hält zwar den Tankrucksack auf jeden Fall an der Stelle, nur macht sich wegen der erhöhten Zugbelastung aufgrund einer anderen Anbausituation schnell eine Materialermüdung an der Schnalle bemerkbar, sodass der Tankrucksack nicht mehr 100% fest saß. Der Vorfall klärte sich schnell auf: Es wurde zunächst vergessen die mitgelieferten Klettbänder zur Tankrucksack-Fixierung (4 Punkte) zu benutzen. Sind die angezogen, ist die Verschusslasche nicht mehr so stark belastet und der Test konnte weitergehen.
Fazit: Der Tankrucksack ist in jedem Fall eine Empfehlung wert: Weil er sehr durchdacht und funktionell ist und auch die Verarbeitung wie die Preisleistung in Ordnung gehen.