CONTEC MTB-Werkzeug und Zubehör

Fold 8 Werkzeug von CONTEC
Fold 8 Werkzeug von CONTEC

Zu den Fahrradtests stellen wir hier sinnvolle Ausstattung und Werkstattausrüstung von CONT-TEC vor.

Ein Klassiker ist das Multifunktionswerkzeug TFR Fold 8. Es ist stabil gebaut, vollständig aus Metall und liegt gut in der Hand.

Folgende Funktionen sind ‚eingebaut‘:

TFR FOLD 8

 

  • kompaktes Multitool, 90 x 41 mm, 99 g
  • 8 Funktionen (HEX 2,5/3/4/5/6/T25/T30/PH1)
  • Autoindexierung 90 oder 270 Grad
  • hochfester rostfreier Edelstahl SUS420

 

Autoindexierung bedeutet, dass die Werkzeuge in bestimmten Stellungen leicht einrasten. Der verarbeitete Edelstahl macht einen guten Eindruck, vermissen tun wir einen Schlitzschraubendreher, der zwar an Fahrrädern nicht mehr gängig ist, aber gelegentlich gute Dienste leisten kann.
Kostet im Fachhandel: 29,95 EUR.

 

Die Contec Dämpferpumpe SchockRocket ist für den Haus- oder Werkstatt-Gebrauch geeignet. Bei MTBs oder eMTBs mit Enduro-, Trail oder Downhill-Eignung sollte man sich so eine Pumpe anschaffen. Mit der Dämpferpumpe (bis 400 PSI) kann man luftunterstützte Gabeln und Federbeine richtig abstimmen. Mit einer normalen Pumpe funktioniert das nicht, weil die sich meistens über den Ventilkopf nicht so fein dosieren lassen. Statt Bar wird meist auf den Ziffernblättern die nicht metrische Einheit PSI verwendet, weil die Herstellerangaben in diesem angloamerikanischen Maßsystem erfolgt. Das Ziffernblatt ist so fein abgestuft, und gut ablesbar. 1 Bar entspricht ungefähr 14,5 PSI.
Gabeln werden oft mit bis zu 100 PSI befüllt, Federbeine auch mal mit 150 PSI. An den Federungselementen sind oft Tabellen als Einstellhilfe angebracht, die das Fahrer:innengewicht berücksichtigen.

Zum Befüllen wird das Pumpenventil auf die Gabel aufgeschraubt. Dann dreht man über das grüne Rändelrad den Öffnerstift in das Ventil. Nun ist das Manometer freigegeben und der Luftdruck kann aufgepumpt oder abgelassen werden. Zum Schluss dreht man an der Ventilrändelschraube das Pumpenventil wieder dicht, so das keine Luft beim Abziehen entweichen kann. Dann wird der Ventilkopf abgeschraubt, so bleibt der exakt eingestellt Gabeldruck erhalten, weil keine Luft beim demontieren entweichen kann. Contec hat noch eine weitere Pumpe im Programm.

Den Einbau einer Contec Drop-a-Gogo variablen Sattelstütze (∅31,6, 440) beschrieben wir hier in einem Einbau-Tutorial.

Am Ende wird noch der Contec TFM-300 Drehmomentschlüssel 2–24 Nm verwendet. Der Viertelzoll-Antrieb der ‚Knarre‘ könnte gerne eine noch kleineren Kopf haben, aber für die meisten Anwendungen ist die Größe in Ordnung. Viele (nicht immer optimal zugängliche) Schrauben am Bike müssen mit einem genau definierten, gleichmäßig verteilten Drehmoment angezogen werden, damit Materialien nicht beschädigt werden oder Halterungen nicht zu locker sitzen. So ein Drehmomentschlüssel macht die Hobbyschrauberei zu etwas Professionellerem. Der Contec TFM-300 reicht für kleinste M3-Schrauben bis etwa zu Achsanzugdrehmomenten. Besonders reine Aluminiumverbindungen haben oft ein wesentlich geringeres Anzugsdrehmoment als erwartet.

Dazu eine weitere umfangreiche Drehmomenttabelle mit Herstellerangaben.

Drop-a-Gogo Dropper Post von CONTEC:

Der Einbau einer beweglichen Sattelstütze ist kein Hexenwerk. Zum Fachhandel wird geraten, aber wer schrauben kann, kann Drop-A-Gogo auch selbst einbauen. Anders als die einfachen Sattelstützen hat das CONTEC Teil seine Bedienung geschützt im inneren Liegen, was eine Verlegung im Rohr der Sattelstütze erfordert. Der Lieferumfang ist komplett und als ∅31,6er-Sattelstütze ist sie für die meisten 29-Zoll-MTBs geeignet. Vorher sollten man Durchmesser, maximale Einschubtiefe in das Sattelrohr und den benötigten Hub ausmessen. Wenn 150 mm Hub möglich ist, empfehlen wir den auch zu nehmen.

Ein Dropper Post ist eine bequeme Sache, besonders wenn es ab und an bergab oder gar Downhill geht.

Einbau:

 

Die alte Sattelstütze entfernen und Sattel abschrauben. In unserem Fall haben wir wie in der Anleitung vom Bike-Magazin in die Sattelstütze in Tretlagernähe ein 4 mm Loch gebohrt. Das muss ggf. jeder selbst verantworten, einen (Alu-)Rahmen sollte man nicht ohne das dazugehörige Fachwissen anbohren, weil das Hersteller hochwertiger, gewichtsoptimierter Rahmen nicht gerne sehen. Daher ist es besser für variable Sattelstützen mit interner Betätigung bereits vorhandene (Gewinde-)Bohrungen (Flaschenhalter) zu verwenden, wenn die Verlegung des Bowdenzugs knickfrei möglich ist. Das Bike-Magazin schlägt vor alternativ eine Hohlniete mit Gewinde einzuziehen, auch das ist eher etwas für die Fachfrau und den Fachmann, weil Spezialwerkzeug von Nöten ist. Eine weitere Alternative besteht darin,Dropper Posts mit extern liegender Betätigung zu verwenden. Bohrungen sind dann nicht nötig.
Am Ende wird bei unserer Variante der Zug sauber bis zum Lenker den Rahmen entlang geführt, fixiert und eingehängt.

 

Rahmen anbohren nur, wenn es nicht zu vermeiden ist


Die Austrittsstelle des Bowdenzuges bei der Bohrvariante (Garantieverlust) solle so berechnet sein, dass der Bowdenzug möglichst im großen Radius knickfrei verlegt werden kann und am Frontrohr hinaufleiten kann. Körnen, Bohren, sorgfältig entgraten (glatte Bohrlochwandung!) und dann zuerst den Innenzug von unten durchschieben, die äußere Hülle aufschieben und den Nippel anschließend in die neue Sattelstütze einführen und einhängen.

Dabei muss alles auf Zug gehalten werden, damit der Nippel nicht herausrutscht. Zwei Personen (die dritte Hand), sind hilfreich, zur Not geht das auch alleine.

Nun muss der Innenzug an der vormontierten Armatur (wahlweise zwei verschiedene im Lieferumfang) auf Länge gekürzt werden. Dafür muss man den kompletten Bowdenzug verlegen (Kabelbinder) und in die Armatur einfädeln. Die Sattelstütze wird derweil so weit eingeschoben wie nötig und auf das genannte Drehmoment festgezogen. Aus Diebstahlgründen sollten man keine Schnellspanner mehr verwenden.

Den Innenzug auf Länge kürzen, als Letztes den mitgelieferten Bodenzug-Einsteller montieren und dann an der Armatur mit der Madenschraube fixieren. Am linken Lenkerende Platz schaffen. Maximale Drehmomente beachten (dafür ggf. Drehmomentschlüssel, s. u. benutzen). Meist muss jetzt das Spiel im Zug (Einsteller) verkürzt werden, damit der Hebelzug auch wirklich den Dropper-Mechanismus betätigt. Sattel montieren und einstellen. Alle Schrauben festziehen und auf geht es zur Test- und Einstellungsfahrt! Der Effekt ist riesig, der Komfortzuwachs immens.
Der Drop-A-Gogo wirkt ausgereift und verzichtet auf eine hydraulische oder elektrische Betätigung. Vorwiegend sind diese beiden Varianten wartungsintensiver.

Top-Drehmomentschlüssel von Contec: Der Knarrenkopf könnte gerne noch kleiner sein

Drop-A-Gogo Bewertung:

  • leichter Einbau, auch für Hobby Schrauber möglich
  • gute Qualität
  • Komplettes Einbau-Set mit einem weiteren Hebel zur Auswahl
  • Kann bei Kälte auch mal haken (gilt für alle hydraulische Sattelstützen)
  • Rahmen muss angebohrt werden (4 mm), verwenden Sie ggf. eine Sattelstütze mit externer Bedienung

Kommentare zum Test

Kommentar von René |

Um Himmels Willen! Man kann doch nicht das Rahmenrohr anbohren! Die Sattelstütze kann natürlich nur verwendet werden, wenn der Rahmen eine interne Kabelverlegung hat und die entsprechenden Bohrungen bereits vorhanden sind! So zerstört man doch den Rahmen! Da kann man jetzt die Uhr nach stellen, dass das Sitzrohr von der Bohrung ausgehend reißt. Im Tretlagerbereich wirken nämlich ordentlich Kräfte. Also bitte auf gar keinen Fall nachmachen!

Antwort von Markus Golletz

René,

Unwohl ist einem dabei schon, aber andere, wie das Bike-Magazin machen das auch so, selbst bei einem Alurahmen. Ich habe hinzugefügt, das man von einem Garantieverlust für den Rahmen ausgehen muss. Die Empfehlung ist nun auch, eine Vorhandene Bohrung oder eine Sattelstütze mit externer Bedienung zu verwenden.Wir haben es so gemacht, wie im Bike Magazin beschrieben und ich kann laut meinem Wissen und meiner Ausbildung eine Bohrung an dieser Stelle auch verantworten.Beim Bike-Magazin wird ggf. noch eine Schraubhohlniete eingezogen, die dann den Bereich etwas stabilisiert. Unsere Empfehlung ist nun aber, ein vorhandenes Loch, z. B. für die Flaschenhalterung zu verwenden. Wir werden die Bohrung im Blick behalten, danke für Deinen Sicherheitshinweis!

Viele Grüße,

Markus

Kommentar von René |

Hallo Markus,
tatsächlich, das macht mich einigermaßen sprachlos :) Und dann noch bei einem Fully, das in dem Bereich ohnehin anfälliger ist. Ich würde das auf keinen fall machen sondern auf versenkbare Stützen zurückgreifen, die einen Bedienhebel direkt unterm Sattel aufweisen oder deren Leitung außen verlegt wird. Aber no risk no fun ;-)

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